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# taz.de -- Nach Angriff auf iranischen General: Dutzende Tote bei Trauerzug
> In Kerman, der Geburtsstadt des getöteten Generals Qasim Soleimani, gab
> es beim Trauermarsch eine Massenpanik. Wie es dazu kam, ist noch unklar
Bild: Szene aus Soleimanis Geburtsort Kerman
Kerman/Brüssel ap/dpa | Bei der Beerdigung des von den USA getöteten
Generals Qasim Soleimani hat es im Iran eine tödliche Massenpanik gegeben.
Bei einem Trauermarsch in Soleimanis Geburtsstadt Kerman seien 50 Menschen
ums Leben gekommen und 213 verletzt worden, meldeten die halbstaatlichen
Nachrichtenagenturen Isna und Fars am Dienstag.
[1][Die Trauerkundgebungen für Soleimani erreichten ein für einen
iranischen Militär nie dagewesenes Maß.] Wie es dabei zu der Panik in
Kerman kam, war zunächst unklar. Ins Internet gestellte Videos zeigten
leblose Körper und Menschen, die schrien und ihnen zu helfen versuchten.
Die Beisetzung wurde wegen Sicherheitsbedenken verschoben, wie Isna
meldete.
Anwesend beim Trauerzug war auch der Chef der iranischen Revolutionsgarden,
Hossein Salami. Er schwor den USA und ihren Verbündeten Rache, was die
Menge mit dem Ruf: „Tod für Israel“ beantwortete. Die USA warnten vor
Angriffen auf Schiffe in der Region.
Die gezielte Tötung Soleimanis, des Chefs der Al-Kuds-Brigaden, durch die
USA am vergangenen Freitag hat die Spannungen zwischen dem Iran und den USA
drastisch verschärft. Das iranische Parlament erklärte das Militärkommando
im US-Verteidigungsministerium zu „Terroristen“.
## Iran soll 13 Pläne für Vergeltung ausgearbeitet haben
Salami sagte, zu Soleimanis Verdiensten gehöre seine Hilfe für
palästinensische Gruppen. Als „Märtyrer“ sei er eine noch größere Gefahr
für die Feinde Irans. Der Iran werde jene Orte „in Brand stecken“, die von
den USA unterstützt würden.
Die iranische Führung hat laut einem Bericht der halbamtlichen Agentur
Tasnim 13 Pläne für Vergeltung ausgearbeitet. Der Chef des iranischen
Sicherheitsrats, Ali Schamchani, wurde mit den Worten zitiert, selbst die
schwächste davon wäre ein „historischer Alptraum“ für die USA. „Wenn d…
US-Truppen unsere Region nicht freiwillig und senkrecht verlassen, werden
wir etwas tun, um ihre Leichen waagerecht hinauszubefördern“, wurde
Schamchani zitiert. Beobachter rechnen mit Vergeltungsaktionen vor allem
gegen US-Ziele im Irak. Aber auch Israel sieht sich durch die iranisch
unterstützte Schiiten-Miliz Hisbollah einer erhöhten Gefahr ausgesetzt.
Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens
reisten am Dienstag zu [2][kurzfristig angesetzten Sondertreffen in
Brüssel]. Dabei sollte es auch um die Ankündigung des Iran gehen, weitere
Schritte zum Rückzug aus dem Atomabkommen zu unternehmen sowie um die
dramatische Lage im Bürgerkriegsland Libyen.
7 Jan 2020
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