# taz.de -- Militär und Opposition im Sudan: Gemeinsame Regierung vereinbart | |
> Die Militärjunta im Sudan und die Opposition haben sich auf eine | |
> gemeinsame Regierung geeinigt. In den Straßen von Khartum wurde das | |
> ausgelassen gefeiert. | |
Bild: Der Militärrat im Sudan hat 235 Gefangene einer Rebellengruppe aus dem G… | |
GENF/KHARTUM epd | Die regierende Militärjunta im Sudan und Vertreter der | |
Opposition haben sich in der Nacht zum Freitag auf eine gemeinsame | |
Regierung geeinigt. Beide Seiten würden sich in der Führung des gemeinsamen | |
Regierungsrats abwechseln, erklärte der Vermittler der Afrikanischen Union, | |
Mohammed Hassan Lebatt, in Khartum. Einer der Unterhändler der Opposition, | |
Siddig Jusif, bestätigte in einem BBC-Interview die Einigung. Demnach | |
sollen in einem sogenannten unabhängigen Rat je fünf Vertreter von Militär | |
und Opposition vertreten sein. Ein sechster Zivilist soll von beiden Seiten | |
benannt werden. | |
Beide Seiten hätten zudem eine unabhängige Aufklärung der [1][Massaker von | |
Anfang Juni] vereinbart, erklärte Jusif. Er gab sich zuversichtlich, dass | |
eine solche Untersuchung möglich sei, obwohl das Militär weiterhin | |
mitregiere. In den Straßen von Khartum wurde die Einigung am Freitag laut | |
lokalen Medienberichten ausgelassen gefeiert. Der Freitag ist in dem | |
mehrheitlich von Muslimen bewohnten Land im Nordosten von Afrika ein freier | |
Tag. | |
Zusätzlich zum Rat sieht die Einigung auch eine Regierung aus Technokraten | |
vor. Unklar blieb am Freitag die personelle Besetzung des Rats, der die | |
höchste politische Autorität ausüben soll. Darüber könnte es ebenso | |
Auseinandersetzungen geben wie über die Frage der Führung. Unbestätigten | |
Berichten zufolge soll die Militärjunta darauf bestehen, als erstes den | |
Vorsitz zu übernehmen. | |
Das Militär hatte Anfang April nach monatelangen Protesten [2][den seit | |
Jahrzehnten regierenden Präsidenten Omar al-Baschir abgesetzt]. Seither | |
regiert ein sogenannter Militärrat, gegen den die Opposition | |
Großdemonstrationen und Generalstreiks organisiert hat. Anfang Juni hatten | |
Militärs ein Protestcamp niedergerissen und [3][mindestens 118 Menschen | |
getötet]. Mehr als 850 Menschen wurden verletzt in Krankenhäusern | |
behandelt. Die Afrikanische Union hatte die Mitgliedschaft des Sudans | |
suspendiert und gemeinsam mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy | |
Ahmed, der dem regionalen Staatenbund Igad vorsteht, zwischen beiden Seiten | |
vermittelt. | |
5 Jul 2019 | |
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unbekannt. |