| # taz.de -- Luxusobjekt in den österreichischen Alpen: Auf der Alm, da gibt’… | |
| > 8,5 Millionen für eine Villa, 3,2 Millionen für ein Apartment. Hoch oben | |
| > auf dem Wasenmoos entsteht Großes: ein autarker Rückzugsraum für | |
| > Wohlhabende. | |
| Bild: Traumlage: die Baustelle in 1.200 Meter Höhe | |
| Auf einem matschigen Feldweg deutet Walter Fischer nach rechts zu den | |
| hügeligen Wiesen, den hohen Nadelbäumen und schneebedeckten Bergen im | |
| Hintergrund. „Hier beginnt das Wasenmoos“, sagt er, „das ist die Natur, da | |
| kann man immer weiter reinlaufen. Das ist der Luxus unserer Zeit.“ Der | |
| Mittvierziger erzählt, dass er mit seinen Kindern immer wieder gerne hier | |
| hinaufkommt, dass er dort Eierschwammerl sammelt, so heißen Pfifferlinge | |
| auf Österreichisch. | |
| Das Wasenmoos, ein Naturschutzgebiet auf 1.200 Meter Höhe, liegt nahe der | |
| Gemeinde [1][Mittersill], Region Oberpinzgau, Bundesland Salzburg. Ein paar | |
| Meter links von Walter Fischer wird gebaut. Mächtige gelbe Kräne ragen | |
| empor, Baufahrzeuge robben sich durch das Gelände und wühlen die dunkle | |
| Erde auf, in wenigen Tagen beginnt die Winterpause. Einige Rohbauten stehen | |
| schon. | |
| Ein großes Werbeschild informiert, was hier entsteht: [2][„Six Senses | |
| Residences“] – Residenzen der sechs Sinne also. Im Hintergrund ist auf dem | |
| Plakat eine Erdkugel im Dunkeln zu erkennen, garniert mit dem | |
| englischsprachigen Satz: „The World Is Changing.“ | |
| Walter Fischer ist Vertriebsleiter für diese im Bau befindlichen | |
| Residences, er verkauft sie – Luxuswohnungen und -villen für Menschen | |
| allermeist aus dem Ausland, die das nötige Kleingeld haben. Es gibt derzeit | |
| kein anderes Bauprojekt in den Alpen, das umstrittener oder schriller wäre, | |
| das bizarrer anmuten würde. Als „Arche der Reichen“ wurde es vom Spiegel | |
| tituliert, der Wiener Standard schrieb von „Villen für den Weltuntergang“. | |
| ## Werbung mit der Apokalypse zurückgezogen | |
| Auf der Homepage des Unternehmens wurde mit apokalyptischen Bildern der | |
| schlimme Zustand der Welt voller Umweltzerstörung, Vergiftung und | |
| Vereinsamung heraufbeschworen – um dann dieses Projekt als Arche zu | |
| bewerben, als eine Art Dorf, in dem man autark weiterleben könne, mit | |
| eigener Energie und eigener Nahrung. Auch wenn darum herum alles in Schutt | |
| und Asche liegen würde. | |
| Reiche Klimaapokalyptiker und Kriegsgeängstigte zahlen Millionen in dem | |
| Glauben, der Zerstörung entkommen zu können? Werden die „Six Senses | |
| Residences“ auch einen Atombunker haben?, fragte man sich. | |
| „Es wurden Fehler gemacht“, gesteht Walter Fischer gleich ein. „Die Arche | |
| Noah gibt es so nicht mehr“, auch die Weltuntergangsstimmung habe man „sehr | |
| abgemildert“. Stattdessen setzt die Werbung nun auf positive Kräfte und | |
| verbreitet Optimismus. Man wolle „die Schönheit der Natur umarmen“, heißt | |
| es da auf der Homepage auf Englisch. Man begreife „das wirklich Wesentliche | |
| des Lebens in den Alpen“. Das Projekt beschreibt sich als „nachhaltig“ und | |
| „voller Spiritualität und Freude“. | |
| Fotos zeigen Kinder mit ihren Vätern auf einer Wiese, Frauen beim Yoga und | |
| schön eingedeckte Esstische. Und wie die Häuser einmal aussehen sollen: | |
| Spitzdächer, viel Glas, dunkle Holzverkleidungen und Holzbalkone. | |
| In den Bergen nannte man so etwas früher ein Chalet. Doch dieser Begriff | |
| ist mittlerweile verpönt. „Chalet ist ein Klischee“, sagt Vertriebsleiter | |
| Walter Fischer. Er sei negativ besetzt, stehe für in die Landschaft | |
| hineingedonnerte Luxusgebäude, deren Besitzer maximal ein paar Wochen im | |
| Jahr eingeflogen kommen, die aber ansonsten leer stehen und trist | |
| ausschauen. | |
| ## Eine Villa für 8,5 Millionen Euro | |
| Die „Six Senses Residences“ sollen aus zehn Villen, 30 Apartments in vier | |
| Häusern sowie einem Hotel mit 77 Zimmern und Suiten bestehen. Weiterhin ist | |
| ein 3.000 Quadratmeter großer Spa geplant, also ein Schwimmbad. Dazu soll | |
| es Restaurants und Bars geben sowie Fitness-Angebote. 250 Menschen werden | |
| dann dort beschäftigt sein, verspricht Fischer. Errichtet wird das alles | |
| von der Firma mit dem Namen „[3][Kitzbühel Alps Projekt GmbH]“, investiert | |
| werden um die 200 Millionen Euro. | |
| Die Preise der Villen liegen bei etwa 8,5 Millionen Euro, die Apartments | |
| sind schon ab 3,2 Millionen zu haben. Angeboten wird auch ein Teilbesitz | |
| einer Wohnung, das nennt sich dann „Fractional Ownership“. Ab einer Million | |
| Euro kann man sich einkaufen, die Wohnung gehört dann mehreren Besitzern. | |
| Fair eingeteilt werden soll dann, wer wann kommen darf. Neun der 40 | |
| Immobilien seien schon verkauft, berichtet Fischer, die Interessenten | |
| stammten aus Europa, den USA, Kanada. | |
| [4][Karin Dollinger] kann sich noch gut daran erinnern, wie das alles | |
| angefangen hat dort oben an der Pass-Thurn-Straße, die von Kitzbühel im | |
| Norden kommt, an der Kurve kurz vor der Aussichtsplattform in 1.274 Meter | |
| Höhe. „Das war im Jahr 2000“, erzählt die Salzburger Landtagsabgeordnete | |
| der sozialdemokratischen SPÖ, „da wurde der Wald verkauft.“ Und zwar von | |
| den Bundesforsten, einer staatlichen Behörde. | |
| Es gelang, den Wald in Bauland umzuwandeln – viele sagen, unter | |
| tatkräftiger Hilfe der Lokalpolitiker der damals nahezu allmächtigen | |
| konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Weiter geschah viele | |
| Jahre lang nichts. Bis 2019 der Wald gerodet wurde und die Pläne für das | |
| Luxus-Resort Gestalt annahmen. Das Unternehmen in Kitzbühel holte Six | |
| Senses an Bord, ein internationaler Betreiber von Luxushotels und -anlagen | |
| mit Firmensitz in Thailand. Six Senses ist für den Betrieb zuständig, | |
| während als Bauträger der bayerische Lindner-Konzern auftritt. | |
| Von Anfang an begleitet die Sozialdemokratin Dollinger das Projekt | |
| kritisch. Vom „Betongold“ ist da immer wieder die Rede. Davon, dass die | |
| Reichen die Alpen aufkaufen, die Natur zerstört wird und die einheimische | |
| Bevölkerung nichts davon hat. Von einer „Mondlandschaft“ am Pass Thurn | |
| spricht Dollinger und sagt über Six Senses: „An Absurdität und | |
| Geschmacklosigkeit ist das nicht zu überbieten.“ | |
| Die Befürchtung ist, dass die Anlage die allermeiste Zeit leerstehen und | |
| zum Geisterdorf werden wird. Als der Wald im Jahr 2000 verkauft wurde, | |
| hätten in der Region Jobs gefehlt, die Menschen hofften damals auf neue | |
| Chancen. Jetzt passt das nach Ansicht Dollingers überhaupt nicht mehr in | |
| die Zeit. Heute finden sich kaum noch Arbeitskräfte für Gastronomie und | |
| Hotellerie, und der Naturschutzaspekt sei viel stärker ins Bewusstsein der | |
| Menschen gelangt. | |
| ## Warnung vor zu viel Beton | |
| Der Oberpinzgau ist klein, 22.000 Menschen leben in den neun Gemeinden, von | |
| denen Mittersill mit 5.700 Einwohnern die größte ist. Auch die Rentnerin | |
| Renate Ratzenböck aus dem 3.000 Einwohner zählenden Uttendorf spricht sich | |
| offen gegen Six Senses aus. Sie warnt vor dem „Chalet-Tsunami“ und ist | |
| erschüttert über „das viele Beton“, das sie kürzlich bei einem Spazierga… | |
| am Pass Thurn gesehen hat. | |
| „Hier sind alle irgendwie miteinander verbrüdert, verschwestert, | |
| verschwägert“, sagt Ratzenböck. In Orten wie Mittersill stößt man etwa | |
| immer auf die gleichen Namen, da heißt der Bestattungsunternehmer wie der | |
| Hotelier. Und angesprochen auf die neue Anlage, wackelt die | |
| Zimmervermieterin mit dem Kopf hin und her und spricht orakelhaft: „Oben am | |
| Pass Thurn. Ja, ja, manche haben da was davon, andere nicht.“ | |
| Eine Anwohnerin hatte sich über Jahre gegen das Projekt eingesetzt, sich | |
| aufgerieben und dadurch viele Feinde bekommen. Auf eine Anfrage, ob man | |
| sich vor Ort treffen könne, antwortet sie knapp per Mail: „Das ist nicht | |
| möglich. Ich wollte mir dieses Trauerspiel nicht länger ansehen und bin | |
| weggezogen. Freundliche Grüße.“ | |
| Immer wieder gab es Widerstände gegen das Projekt, Mahnwachen und | |
| Ähnliches. Der Naturschutzbund Salzburg kritisierte es heftig. Er verlangt, | |
| dass nicht mehr die Kommunen über solche Bauten entscheiden sollten, | |
| sondern übergeordnete Behörden. Denn auf lokaler Ebene sei die | |
| Interessenverquickung zu groß, man sei sich da mitunter zu nah, kenne sich | |
| zu gut. | |
| „Six Senses Resicendes Kitzbühel Alps“ nennt sich das Resort. Kitzbühel? | |
| Der Tiroler Skiort mit dem Ruf, ein Refugium für die Reichen und Schönen zu | |
| bieten, liegt 20 Kilometer nördlich von Six Senses. In Kitzbühel hat der | |
| Projektträger ein Büro, in dem das Resort vorgestellt und beworben wird. | |
| „Aber mit Kitzbühel haben wir hier nicht viel zu tun“, sagt Vertriebsleiter | |
| Walter Fischer. „Das hier ist etwas anderes, hier ist die Welt noch | |
| normal.“ Und: „Wir wollen hier keinen Protz und keine Champagner-Partys.“ | |
| ## „Kitzbühel ist vergiftet“ | |
| Genau das befürchtet [5][Lois Hechenblaikner]. Der 64-jährige Fotograf und | |
| Fotokünstler aus dem Tiroler Alpbachtal hat ein Lebensthema: die | |
| Dokumentation der Zerstörung der Alpen. „Mit dem Begriff Kitzbühel | |
| entlarven sie sich doch selbst“, sagt er am Telefon, „sonst würden sie doch | |
| nicht genau damit werben. Diese Leute wollen Kitzbühel haben, und Kitzbühel | |
| ist vergiftet.“ | |
| Mit seiner Kamera ist Hechenblaikner ständig unterwegs auf den Bergen und | |
| in den Tälern. Man kennt ihn, manche fürchten ihn. Vor zwei Jahren hat er | |
| den viel beachteten Bildband „Ischgl“ veröffentlicht – eine schonungslose | |
| Dokumentation der Abgründe, für die dieser alpine Ballermann steht mit | |
| seinen Horden an Dauerfeiernden, Saufenden, Kotzenden, die vor allem sich | |
| selbst zum Affen machen. | |
| Wenn Hechenblaikner einmal angefangen hat zu reden, dann kann er laut | |
| werden. Six Senses und andere Projekte tituliert er als | |
| „Landschaftsfresser“, die Betreiber seien „alpine Wegelagerer der Neuzeit… | |
| die Verkäufer „Marketingsöldner“. Die Entwicklung ist für den Fotografen | |
| „Kolonialismus der Neuzeit und heimatlicher Ausverkauf“, die Käufer | |
| bezeichnet er voller Zorn als „globale Kapitalnomaden“. Dennoch sagt er: | |
| „Tourismus ist an sich überhaupt nichts Schändliches.“ Seine Familie | |
| vermietet selbst seit vielen Jahren zwei Ferienwohnungen. | |
| „Ein Einheimischer kann sich hier ja kaum mehr ein Haus oder eine Wohnung | |
| leisten“, klagt die Rentnerin Renate Ratzenböck. „Man muss schon erben, | |
| wenn man hier bleiben will.“ Das sei auch die Folge jahrelanger eklatanter | |
| politischer Fehlplanung, die aber, so sind sich Kritiker sicher, genau so | |
| gewollt war. | |
| Googelt man sich durch die Immobilienangebote von Mittersill, dem | |
| Oberpinzgau oder auch dem gesamten österreichischen Alpenraum, stößt man | |
| auf zwei Zauberbegriffe, die Hunderttausende oder Millionen von Euro wert | |
| sein können: „Zweitwohnsitzwidmung“ und „Buy to Let“ (kaufen, um zu | |
| vermieten). Das erste bedeutet, dass die Immobilien als Zweitwohnsitze | |
| gehalten werden dürfen – auch wenn sie fast immer leer stehen und die | |
| Besitzer nur ein Mal im Jahr für drei Wochen dort Urlaub machen. | |
| Der zweite Begriff steht für die gewerbliche Nutzung der Wohnung oder des | |
| Hauses als Ferienobjekt. Der Besitzer gibt an, dass er es an Urlauber | |
| vermietet oder vermieten lässt und nur einige Wochen im Jahr selbst darin | |
| wohnt. Das aber ist, so monieren Kritiker landauf, landab, häufig nur ein | |
| Scheingewerbe. Tatsächlich hat der wohlhabende Besitzer überhaupt kein | |
| Interesse an einer Vermietung, da er sowieso im Geld schwimmt. Die Objekte | |
| werden für absurd klingende Preise von mehreren Zehntausend Euro pro Woche | |
| angeboten, sodass sie niemand mietet. | |
| Auch in den bayerischen Alpen ist diese Entwicklung zu sehen. In Sachrang | |
| etwa, einem Ortsteil von Aschau im Chiemgau, stehen nach Recherchen der | |
| Süddeutscher Zeitung zwei Anlagen mit Ferienwohnungen weitgehend unbewohnt | |
| da. Nun kündigt ein Investor dort den Bau eines Komplexes namens | |
| „Logenplatz Sachrang“ an. Im Dorf gibt es deutliche Vorbehalte. Allein | |
| schon diese unentwegt phrasendreschende Werbesprache, die sich vom Chiemgau | |
| über Österreich bis in die Schweiz zieht, versetzt Kritiker wie den | |
| Fotografen Hechenblaikner in Rage. | |
| ## Noch viel Überzeugungsarbeit nötig | |
| Bei den „Six Senses Residences“ kennt man die Stimmung und die Vorbehalte | |
| natürlich sehr genau. Im Oberpinzgau entsteht angeblich, das wird | |
| Vertriebsleiter Walter Fischer nicht müde zu betonen, „etwas ganz anderes“. | |
| Der „klassische Luxus“ sterbe langsam aus. Hier sei „Nachhaltigkeit“ das | |
| Thema: Mit Photovoltaik und Erdwärme werde die eigene Energie erzeugt, man | |
| habe auch seine eigene Wasserquelle. | |
| Das Baumaterial käme von vor Ort. Landwirte sollen auf dem Gelände Schafe | |
| und Hühner halten. Mit 30 Bauern arbeite man zusammen, um die Lebensmittel | |
| aus der Region zu beziehen. „Die Kinder sollen mit den Bauern rausgehen.“ | |
| An Gemüsebeete ist gedacht und „Hanging Gardens“, vertikale Gärten an den | |
| Hauswänden. | |
| Es müsse noch viel Überzeugungsarbeit bei den Einheimischen geleistet | |
| werden, meint Fischer. „Wir wollen mit Local Heroes anfangen“ – also mit | |
| Menschen aus der Region, die hinter dem Projekt stehen und | |
| Identifikationspersonen sind. Fotograf Hechenblaikner indes hat beobachtet: | |
| „Das allererste, was sie gebaut haben, war ein Lärmschutzwall hin zur | |
| Straße.“ | |
| Was die Chalet-Welt im größten Exzess bedeutet, lässt sich im Westen | |
| Österreichs betrachten oder zumindest erahnen – in Lech am Arlberg. Das | |
| Dorf mit seinen vielen Skipisten in der Umgebung wird immer wieder als | |
| „mondän“ bezeichnet, als luxuriös. Fast schon dicht an dicht stehen dort | |
| überdimensionierte protzigen Chalet-Trümmer, keines unter 400 Quadratmeter | |
| Wohnfläche. Alle sind in mittel- bis dunkelbraunem Farbtönen gehalten, alle | |
| stehen über das Jahr weitgehend leer. 80.000 Euro kann man dort schon mal | |
| für eine Woche Aufenthalt bezahlen. Besitzer oder Gäste sind internationale | |
| Manager mit Familien. | |
| ## Aus der Welt der Superreichen | |
| Der Verwalter eines dieser Chalets war vor einiger Zeit zu einer Führung | |
| bereit. Riesige Räume befinden sich darin, überladen mit edler Ausstattung, | |
| über den Geschmack man sich streiten könnte. Das größte Schlafzimmer namens | |
| „Master-Bedroom“ ist dem Familienoberhaupt nebst Partnerin zugedacht. | |
| Sauna, Pools innen und außen, Weinkeller, eigener Kinosaal – alles ist da, | |
| Personal natürlich auch. „Und wenn der Mann nur eine ganz bestimmte Sorte | |
| irischen Whiskey trinkt“, so erzählte der Verwalter, „dann besorgen wir | |
| genau diesen Whiskey.“ „Hideaways“ werden diese Chalets auch genannt – | |
| Verstecke vor der gewöhnlichen Welt mit ihren gewöhnlichen Menschen. | |
| Wird Six Senses in Mittersill auch ein Hideaway? Mit dieser Art von | |
| durchaus nicht absterbendem Luxus wollen seine Macher nichts am Hut haben. | |
| Sagen sie. Doch da war die Sache mit dem Porsche, die im Oberpinzgau jeder | |
| kennt und auch bereitwillig weiter erzählt. Eine Kooperation von Six Senses | |
| mit dem Stuttgarter Sportwagenbauer sah vor, dass jeder Käufer einer | |
| Immobilie zum Einzug einen Elektro-Porsche im Wert von 100.000 Euro bekommt | |
| – geschenkt. Das kam, vorsichtig gesagt, nicht gut an in der Gegend, es sei | |
| „Greenwashing“, so die Kritik. Der Porsche-Plan wurde wieder begraben. | |
| Jetzt im Winter liegt Schnee auf der Baustelle, es ist kalt und neblig. | |
| Fotograf Hechenblaikner weiß noch zu berichten, dass ein paar Meter neben | |
| dem Gelände die Transalpine Ölleitung verläuft, die am Adriahafen im | |
| italienischen Triest beginnt und sich in Deutschland in vier Leitungen | |
| teilt. „Will jemand Millionen investieren und dann so dicht an dieser | |
| Leitung leben?“, fragt Hechenblaikner. „Das ist beklemmend, das ist ein | |
| ganz beschissener Standort dort.“ | |
| Aber ein gesuchter. Mitte 2025 soll das Resort fertig sein. Gibt es dann | |
| eine Ruhe? Jedes Fleckchen Erde am Pass Thurn könnte Gold wert sein. Vor | |
| einiger Zeit berichtete der Österreichische Rundfunk, dass Interessenten | |
| schon ihre Fühler nach einem größeren Grundstück für eine neue Ferienanlage | |
| ausstreckten. Und zwar nur wenige Hundert Meter von dem Schild entfernt, | |
| auf dem „Six Sences Residences“ steht. | |
| 13 Dec 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.mittersill.info/ | |
| [2] https://www.sixsenses.com/en/residences/kitzbuehel-alps | |
| [3] https://www.kitzbuehelalps.com/ | |
| [4] https://salzburg.spoe.at/persons/landtag/karin%20dollinger%20mmmag%20dr | |
| [5] https://www.hechenblaikner.at/ | |
| ## AUTOREN | |
| Patrick Guyton | |
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| sie kaufen, aber nicht nutzen. Nun wehrt sich die Gemeinde dagegen. |