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# taz.de -- Linke Aktionen in Mainz und Stuttgart: Protest beim CSD eskaliert
> Linke Aktivist*innen protestierten auf dem CSD in Mainz und
> Stuttgart. Die Aktionen eskalierten, teilweise kam es zu Gewalt. Was ist
> passiert?
Bild: Teilnehmer:innen des Mainzer CSD, der auch „Sommerschwüle“ genannt w…
Berlin taz | Am vergangenen Samstag fanden in Mainz und Stuttgart Paraden
zum [1][Christopher Street Day (CSD)] statt. In beiden Städten verliefen
die Umzüge größtenteils friedlich, es kam aber zu zwei Zwischenfällen, die
der linken Szene zugeschrieben wurden.
In Stuttgart blockierten Aktivist*innen am Nachmittag den Lastwagen des
örtlichen CSD-Vereins, der den Umzug anführte. [2][Laut Polizei] stellten
sich mehrere Dutzend, teils vermummte Personen „aus dem linken Spektrum“
dem Wagen in den Weg. Eine*r der Protestierenden habe dabei den Sprecher
des Stuttgarter CSD-Vereins und Versammlungsleiter, Detlef Raasch,
verletzt. Die Polizei nahm die Personalien von 17 Menschen auf.
In einer [3][Stellungnahme auf der Plattform Indymedia] kritisierte die
linke Gruppe Queer & Revolutionär, auf dem CSD Stuttgart hätte ein
„Schaulaufen von Unternehmen und bürgerlichen Parteien“ stattgefunden. Die
CDU, [4][die am CSD Stuttgart teilnahm], sei „unbestreitbar
queerfeindlich“. Protest daran sei legitim.
Die Gruppe hatte dazu aufgerufen, auf der CSD-Demonstration einen
antifaschistischen und antikapitalistischen Block zu bilden. Mehrere
Hundert Menschen seien dem Aufruf friedlich gefolgt. Der Vorfall sei aber
unabhängig davon von wenigen antifaschistischen Aktivist*innen
ausgegangen. Die Polizei hätte auf den Protest extrem gewalttätig reagiert.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) kritisierte die Aktion
der Aktivist*innen hingegen scharf. „Wir feiern unseren CSD Stuttgart
so, wie wir’s wollen, und müssen keine radikale Linke um Erlaubnis fragen“,
schrieb er auf Twitter.
## Auseinandersetzung in Mainz führt zu Rücktritt
Auch in Mainz kam es am Rande des CSD zu einem Vorfall, der in den sozialen
Medien für Aufsehen sorgte. Dort wurde ein Video von einer Frau geteilt,
die einer anderen Frau ins Gesicht schlägt. Bei der Beschuldigten handelt
es sich offenbar um Aylin G., ehemalige Co-Vorsitzende der Mainzer Linken,
die nach dem Vorfall zurücktrat.
Die Auseinandersetzung fand am Ende des Demozuges statt, vor einem
Infostand des [5][Verbands lesbischer und schwuler Polizeibediensteter].
Einige linke Aktivist*innen protestierten dort gegen die Teilnahme der
Polizei am CSD und blockierten den Stand. Teilnehmer*innen des
CSD-Orgateams bildeten eine Gegenblockade. In diesem Rahmen kam es zu der
auf dem Video dargestellten Auseinandersetzung.
In einer Stellungnahme zu ihrem Rücktritt widersprach Aylin G. der
Darstellung, sie sei bei dem Vorfall die Angreiferin gewesen. Sie sei erst
dazugekommen, um einer drohenden Eskalation entgegenzutreten. Dabei hätte
eine Person ihr sehr nah ins Gesicht gefilmt. G. habe dann versucht, das
filmende Handy wegzuschieben. Daraufhin hätte sie selbst einen Faustschlag
ins Gesicht bekommen und im Affekt zurückgeschlagen. Das auf Social Media
verbreitete Video setzt kurz vor G’ Schlag ein.
Der Kreisvorstand der Linken Mainz/Mainz Bingen bedauerte, dass es auf dem
CSD zur Anwendung von Gewalt gekommen sei: „Wir stehen solidarisch an der
Seite aller Menschen, die sich für die Rechte queerer Menschen einsetzen,
und werden uns weiterhin dafür engagieren“, hieß es in einer Stellungnahme.
1 Aug 2023
## LINKS
[1] /Christopher-Street-Day-CSD/!t5034790
[2] https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110977/5569488
[3] https://de.indymedia.org/node/294690
[4] /CSD-Mitveranstalter-ueber-CSU-Ausschluss/!5930675
[5] https://www.velspol.de/
## AUTOREN
Luisa Faust
## TAGS
Die Linke
Transfeindlichkeit
Stuttgart
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Christopher Street Day (CSD)
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Kolumne Änder Studies
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Christopher Street Day (CSD)
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