Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Lindners FDP stark im Bundestag: Der Anführer der Rückkehrer
> Die FDP ist dank Linder zurück im Bundestag. Gegner warfen ihm vor, den
> Markenkern der Partei nicht zu ändern. Er wäre auch schön blöd gewesen.
Bild: Lindner ist erst 38 und gleichzeitig ein politischer Veteran
Berlin taz | Christian Lindner ist einen weiten Weg gegangen: vom
Gründungsmitglied der jungen Liberalen Wermelskirchen im Bergischen Land
bis zu dem Moment am Abend der Bundestagswahl, da er als FDP-Vorsitzender
und Spitzenkandidat in der Parteizentrale in Berlin über das Treppenhaus
herunter ins Atrium kommt. Um dort sich und die Partei zu feiern für die
souveräne Rückkehr in den Bundestag. Mit dem Parteipräsidium hatte er den
Sonntagnachmittag über im dritten Stock die frühen Insider-Prognosen
beraten und dann gewartet, bis [1][öffentlich-rechtlich die erste
Hochrechnung veröffentlicht wurde].
Lindner ist erst 38 und gleichzeitig ein politischer Veteran. Mit solider
Grundlagenforschung und Marktanalyse, einer den Wettbewerbern überlegenen
Werbeagentur und einer komplett auf ihn fokussierten, kohärenten,
vierjährigen Kampagne hat er die FDP aus der außerparlamentarischen
Opposition heraus wieder zu einem relevanten Player im bundespolitischen
Inhalte- und Aufmerksamkeitswettbewerb gemacht. Es wäre überzogen, von
einer „Liste Lindner“ zu sprechen. Aber alles steht und fällt mit ihm.
Weltanschauliche Gegner beklagen, dass Lindner den Markenkern der FDP nicht
geändert habe, aber da wäre er auch schön blöd. Die gesellschaftliche
Problemstellung besteht darin, dass manche beklagen, sie könnten die
demokratischen Parteien nicht mehr unterscheiden oder diese würden keine
Angebote für ihre harten Bedürfnisse und identitären Sehnsüchte machen. Dem
hat er sich gestellt.
Die FDP ist weiterhin für die, denen in Deutschland zu viel Sozialismus und
zu wenig Freiheit für Unternehmen zu herrschen scheint. Deshalb kann
Lindner mit ökologischer Modernisierung der Wirtschaft nichts anfangen,
weil sie Ordnungspolitik voraussetzt. Und selbstverständlich auch, weil er
die Grünen als Lieblingsgegner ausgemacht hat und als
Empörungs-Multiplikatoren für präzise geplante, vom demokratischen
Mainstream abweichende Positionen in der Europa- und Flüchtlingspolitik.
Gegen bestimmte Vorurteile über die FDP hat er gezielte Bilder entworfen.
Zum Beispiel haben sich die Apothekenbesitzer von der Partei abgewandt,
weil die Liberalen sich dem Online-Medikamente-Handel zugewandt haben. Das
soll pars pro toto davon überzeugen, dass die FDP nicht die Klientelpartei
der fossilen Konzerne und sonstiger Shareholder des 20. Jahrhunderts ist,
sondern die Partei der Zukunft des digitalisierten, frei handeln könnenden
Unternehmer- und Gründertums.
24 Sep 2017
## LINKS
[1] /Ergebnis-der-Bundestagswahl-2017/!5449920
## AUTOREN
Peter Unfried
## TAGS
FDP
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Christian Lindner
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Lesestück Meinung und Analyse
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ergebnis der Bundestagswahl 2017: Die AfD ist stark, Merkel regiert weiter
Die Rechtspopulisten werden zweistellig. Union und SPD verlieren stark,
Grüne legen leicht zu, die Linke stagniert. Die FDP zieht wieder in den
Bundestag ein.
Was die Wahl für den Norden bedeutet: Und der Sieger heißt – Olaf Scholz
Der Hamburger Bürgermeister rettet die SPD, Robert Habeck die Grünen, Katja
Suding beerdigt die FDP, und Wolfgang Kubicki lässt Jamaika in Kiel wanken.
Hochrechnung Bundestagswahl 2017: Merkel regiert weiter, AfD ist stark
Die CDU siegt, dahinter schwach die SPD, die in die Opposition gehen will.
Die AfD wird drittstärkste Kraft, dahinter die FDP, dann Grüne und Linke
fast gleichauf.
Anetta Kahane über die Wahl: „Die FDP fischt im Trüben“
Die Menschrechtsaktivistin Anetta Kahane ist bekannt für ihren Einsatz
gegen Antisemitismus. Wie geht sie mit der Wahl, wie mit der AfD um?
Koalitionen nach der Bundestagswahl: Der Weg nach Jamaika
Für eine Koalition aus Union, FDP und Grünen gibt es große Hürden.
Besonders die Grünen sind skeptisch. Könnte Merkel sie dennoch anlocken?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.