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# taz.de -- LGBTQ-Feindlichkeit: Razzien gegen Schwulenclubs in Moskau
> Unter Präsident Putin werden queere Menschen in Russland geradezu
> verfolgt. Nun greift eine neue, noch repressivere Regelung.
Bild: Für queere Menschen ist das Leben in Russland nicht leicht
Moskau (dpa) - Die russische Polizei hat in der Hauptstadt Moskau nach
einem neuen „Extremismus“-Erlass laut Medien Nachtclubs unter anderem für
Homosexuelle mit Razzien überzogen. In der Nacht zum Samstag drangen die
Uniformierten unter dem Vorwand, Drogen zu suchen, in die große Moskauer
Clubs ein, wie Medien und soziale Netzwerke berichteten. Es habe auch
Festnahmen gegeben. Von der Polizei, die laut Augenzeugen auch Pässe,
darunter von Ausländern, fotografiert haben soll, gab es zunächst keine
Stellungnahme.
Der Oberste Gerichtshof Russlands hatte am Donnerstag einen Antrag des
Justizministeriums stattgegeben, die [1][“Bewegung“ für die Rechte
sexueller Minderheiten und Menschen unterschiedlicher Geschlechteridentität
als „extremistisch“] einzustufen. In Russland sind unter anderem Lesben,
Schwule, Trans- und Bisexuelle (LGBT) seit Jahren einer zunehmenden
politischen Verfolgung ausgesetzt.
Ein Gericht in St. Petersburg verurteilte einen Musik-Fernsehsender am
Freitag zur Zahlung von 500 000 Rubel (5088 Euro), weil er ein Video des
russischen Popstars Sergej Lasarew mit einer Szene voller Zärtlichkeit
zwischen zwei Frauen gezeigt hatte. Das Video zu dem Song „Tak krassiwo“
(auf Deutsch: So schön) verstieß demnach gegen das Verbot von
„Homo-Propaganda“, das öffentliche Darstellungen gleichgeschlechtlicher
Liebe unter Strafe stellt. Homosexualität ist in Russland zwar nicht
verboten, wird aber weitgehend tabuisiert.
Unter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der sich als Kämpfer gegen
einen westlichen Liberalismus versteht, hatten die Repressionen gegen
sexuelle Minderheiten und Menschen unterschiedlicher Geschlechteridentität
in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Viele Betroffene haben aus
Angst um ihr Leben Russland verlassen. Kommentatoren sprechen von einer
„Iranisierung“ oder „Nazifizierung“ des Landes. Menschenrechtler beklag…
dass Gewalt gegen Homosexuelle oder auch Mordaufrufe immer wieder folgenlos
blieben für die Täter.
2 Dec 2023
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