# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Ukraine beschränkt Gastransit | |
> Das Land reduziert die Weiterleitung von russischem Gas an Europa. Grund | |
> sei die Einschränkung des Betriebs einer Anlage im besetzten Luhansk. | |
Bild: Von drei auf null: Eine Anlage von Gazprom im Donbass | |
taz | Seit sieben Uhr morgens fließt kein russisches Gas mehr durch die | |
Gasverdichterstation im ukrainischen Sohranivka. Das betrifft eine Gasmenge | |
von ungefähr 32,6 Millionen Kubikmeter pro Tag, was einem Drittel der | |
gesamten aus Russland über die Ukraine nach Europa gelieferten Gasmenge | |
entspricht. Die ukrainische Betreiberin des Erdgasfernleitungsnetzes GTS | |
begründet den angeordneten Lieferstopp damit, dass die Gasverdichterstation | |
in einem von russischen Truppen besetzten Gebiet liegt. Deswegen könne die | |
Ukraine, so die GTS, nicht mehr die Verdichterstation Novopskov und andere | |
Anlagen in diesen Gebieten kontrollieren. | |
Außerdem würden Eingriffe der Besatzungstruppen in die technischen Abläufe | |
und Betriebsabläufe der GTS-Anlagen sowie unbefugte Entnahmen von Gas durch | |
diese aus der Pipeline Stabilität und Sicherheit des gesamten ukrainischen | |
Gastransportsystems gefährden. | |
Die GTS deuten diese aktuellen Umstände als Eintreten höherer Gewalt, die | |
es der Ukraine unmöglich mache, den geltenden Transitvertrag einzuhalten. | |
Gleichzeitig schlägt sie vor, die bisher nach Sohranivka gelieferten Mengen | |
an den Übergangspunkt Sudscha anzuliefern. Dieser liegt auf einem von der | |
Ukraine kontrollierten Gebiet. Mehrfach habe man die russische Gazprom, die | |
für die Anlieferung des Gases an die Ukraine verantwortlich sei, über die | |
Bedrohung des Transits durch die Aktionen der von Russland kontrollierten | |
Besatzungstruppen informiert und gefordert, dass die Eingriffe in die | |
Anlagen eingestellt werden. | |
Demgegenüber heißt es aus Russland, man sehe keine Voraussetzungen für das | |
Vorliegen von höherer Gewalt, so Gazprom-Sprecher Sergei Kuprijanow. | |
„Gazprom hat keine Bestätigung über die Umstände höherer Gewalt erhalten | |
und sieht keine Hindernisse, den Betrieb im bisherigen Modus fortzusetzen“, | |
zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Kuprijanow. | |
Deutschland ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine weltweit Russlands größter | |
Energiekunde. Das hat eine finnische Studie berechnet. [1][Etwa 9,1 | |
Milliarden Euro soll Deutschland in den ersten zwei Monaten bereits an | |
Russland bezahlt haben, berichtet der Focus]. Der Focus bezieht sich auf | |
eine Studie des finnischen Centre for Research on Energy and Clean Air | |
(Crea). Der Studie zufolge nahm Russland seit Kriegsbeginn am 24. Februar | |
63 Milliarden Euro durch den Verkauf von Gas, Öl und Kohle ein. 71 Prozent | |
– demnach rund 44 Milliarden – kamen aus der Europäischen Union. | |
11 May 2022 | |
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[1] http://%20https://www.focus.de/finanzen/news/9-1-milliarden-bereits-bezahlt… | |
## AUTOREN | |
Bernhard Clasen | |
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