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# taz.de -- Kommentar Schulpflicht und Klimaschutz: Böse, böse, prima, prima
> Politiker*innen diskutieren, ob schwänzen für einen guten Zweck legitim
> ist. Wenn es um Klimapolitik geht, sollen sie das nicht dürfen.
Bild: Die „Fridays for Future“-Demos werden noch einige Stundenpläne durch…
Eigentlich schön. Deutschland streitet um eine Frage, die es wert ist:
Dürfen Schüler während des Unterrichts zu den [1][Demonstrationen für mehr
Klimaschutz] gehen – oder ist die Schulpflicht wichtiger? Brauchen sie
Demokratieunterricht zum Anfassen, um eines Tages besser auf dem Boden des
Grundgesetzes stehen zu können – schließlich geht es ja um die „Zukunft d…
Planeten“? Oder ist der Anreiz für viele Kids zu groß, einfach blau zu
machen?
Quer durch die politischen Lager wird die Causa debattiert. Schließlich
wächst gerade eine neue globale Klimabewegung mit einer unglaublich
zielstrebigen Führungsfigur heran. Zu besichtigen am Freitag in Hamburg:
Hier zog [2][Greta Thunberg] (16) Tausende Protestler an. In Deutschland
gibt es bereits über 220 Ortsgruppen von „Fridays for Future“. Sie werden
noch einige Stundenpläne durcheinanderwirbeln.
Schäbig ist, wie sich die Bundesregierung des Themas annimmt. Nämlich gar
nicht. Während Bundesbildungsministerin [3][Anja Karliczek (CDU)] in der
FAZ an konservative Lehrer heranwanzt, wenn sie sagt, „auch
unterstützenswertes Engagement gehört in die Freizeit und rechtfertigt
nicht das Schulschwänzen“, macht Bundeskanzlerin Angela Merkel (ebenso) es
in ihrer Videoansprache dem Rest des Wahlvolks recht: F4F sei eine „sehr
gute Initiative“, die Klimaschutzziele seien nur mit Rückhalt in der
Gesellschaft erreichbar.
Sollten wir uns von diesem Guter-Bulle-Böser-Bulle-Spiel einseifen lassen?
Nicht von einer Regierung, deren Klimapolitik so wachsweich ist, dass die
Leute verzweifelt dagegen demonstrieren. Beispiel: Kohleausstieg 2038. „Die
Klimawandelverzögerer sind nicht viel besser als die Klimawandelleugner“,
[4][twitterte unlängst die linke demokratische US-Abgeordnete Alexandria
Ocasio-Cortez].
Und meinte: Wer nur so tut, als würde er mit seiner Politik die
Erderwärmung verhindern wollen, steht mindestens genauso im Abseits wie die
Betonköpfe, die meinen, 97 Prozent der Wissenschaftler würden sich irren.
3 Mar 2019
## LINKS
[1] /Fridays-for-Future-in-Hamburg/!5574064
[2] /Greta-Thunberg-in-Hamburg/!5574019
[3] /Karliczek-gegen-Fridays-for-future-Streiks/!5577348
[4] https://twitter.com/AOC/status/1099854840145031168
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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Schulstreik
Ökologie
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Greta Thunberg
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