Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kampf gegen Ebola: Schutz gegen den Virus entwickelt
> Der Impfstoff könnte ab 2017 in den USA und Europa zugelassen werden. Er
> soll binnen weniger Tage wirken. Noch ist unklar, wie lange sein Schutz
> anhält.
Bild: Hier wird nur eine einfache Grippeschutzimpfung verabreicht – zukünfti…
Genf epd | Erstmals gibt es eine Impfung, die Menschen erwiesenermaßen
gegen das Ebola-Virus schützt. Ein letzter Feldversuch habe die hohe und
schnelle Wirksamkeit eines in Kanada entwickelten Impfstoffs bestätigt,
erklärte eine Mitarbeiterin der Studie, Marie-Paule Kieny von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), am Freitag in Genf.
Nach Angaben Kienys will der Hersteller, die US-Firma Merck, bis Ende 2017
eine Zulassung für die Ebola-Impfung in den USA und in Europa erhalten. Bis
dahin sollen 300.000 Dosen für mögliche Epidemien bereitgestellt werden.
Die globale Impfallianz Gavi hat dafür bereits fünf Millionen US-Dollar
bewilligt. Der Impfstoff, der mit wissenschaftlichem Namen rVSV-ZEBOV
heißt, wirkt offenbar binnen weniger Tage und kann auch bei Kindern über
sechs Jahre ohne Bedenken eingesetzt werden.
Den Angaben zufolge waren während der Ebola-Epidemie in Guinea 2015 mehr
als 5.800 Menschen, die in Kontakt mit Infizierten waren, geimpft worden.
Nach einer Inkubationszeit von zehn Tagen sei niemand von ihnen an Ebola
erkrankt, während in einer ähnlich großen Kontrollgruppe 23 Fälle
registriert worden seien, sagte die WHO-Expertin. Noch unklar sei dagegen,
wie lange der Impfschutz gegen Ebola anhält. Bei 80 der 5.800 Geimpften
seien schwere Nebenwirkungen festgestellt worden, die jedoch erfolgreich
behandelt werden konnten.
Bei dem Test handelt es sich um den ersten Feldversuch der finalen Phase 3,
der in Westafrika für einen Ebola-Impfstoff vorgenommen wurde. Der
Zeitpunkt der Studie zwischen März 2015 und Januar 2016 fällt mit der
bislang schwersten Ebola-Epidemie zusammen, bei der zwischen 2014 und 2016
mehr als 11.300 Menschen in Liberia, Sierra Leone und Guinea ums Leben
kamen. Die Wissenschaftler hatten Verwandte und andere Kontaktpersonen von
Ebola-Opfern identifiziert, die in die Studie einbezogen wurden. Auf
ähnliche Weise war der Impfstoff gegen Pocken gefunden worden.
Kieny sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass ein russischer
Impfstoff gegen Ebola trotz einer Zulassung in Russland keine nachgewiesene
Schutzwirkung beim Menschen habe. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte
im Januar erklärt, über einen „hoch effektiven“ Impfstoff zu verfügen. D…
einzige klinische Test, der einen effektiven Schutz gegen Ebola beim
Menschen nachgewiesen habe, sei die an diesem Freitag im medizinischen
Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichte Studie, sagte Kieny. Die WHO hatte
dabei die Führung übernommen, nachdem keine andere Institution sich dazu
bereiterklärt hatte.
Ebola ist eine Viruserkrankung, die 1976 erstmals im heutigen Kongo
identifiziert wurde. Das hämorrhagische Fieber ist hoch infektiös und
verbreitet sich über Körperflüssigkeiten. Die Überlebenschancen gelten als
gering, zumal sich die meisten Ausbrüche bislang in entlegenen Regionen
ohne adäquate gesundheitliche Einrichtungen ereignet haben. Ein Medikament
gegen Ebola gibt es nicht. Verwandt mit Ebola ist das Marburg-Virus, das
aus Afrika stammt, aber erstmals 1967 bei Laborangestellten an der
Universität in Hessen festgestellt worden war.
23 Dec 2016
## TAGS
Ebola
Impfstoff
WHO
Russland
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Ebola
Sierra Leone
Sierra Leone
Hochschule
Ebola
WHO
WHO
## ARTIKEL ZUM THEMA
Virus im Kongo: Ebola verbreitet Angst
Am Kongo-Fluss wütet eine neue Ebola-Epidemie. Zwar hat das Land Erfahrung
im Umgang mit der Seuche, doch das Risiko einer Verbreitung ist groß.
Ebola-Hilfe des Roten Kreuz: Über fünf Millionen Euro veruntreut
Beim Roten Kreuz ist man schockiert: Dienstleister rechneten zu viel ab,
Personalkosten wurden geschönt. Insgesamt verschwanden so Millionen an
Hilfsgeldern.
Überschwemmungen in Sierra Leone: Die Massengräber sind noch nicht voll
Wo 2014 die Ebola-Toten begraben wurden, landen jetzt die Opfer der
Regenfälle und Erdrutsche in der Hauptstadt Freetown.
Flutkatastrophe in Sierra Leone: Hunderte Tote nach Erdrutsch
Mit bloßen Händen graben die Überlebenden im Schlamm nach den Opfern der
verheerenden Regenfälle über der Hauptstadt Freetown.
Hochschulranking zu globaler Gesundheit: Unrentabel, vernachlässigt, tödlich
Im deutschen Medizinstudium fehlen Pflichtkurse zu Krankheiten, die die
ärmsten Länder betreffen. Das soll sich ändern.
Ebola-Konferenz in Antwerpen: Der Virus behält seine Geheimnisse
Die Ebola-Impfforschung kommt gut voran. Die Gesundheitspolitik in Afrika
und die Suche nach dem Ursprung des Virus laufen schleppend.
Kommentar WHO und Zika-Virus: Balanceakt einer Geschwächten
Mal aktionistisch, mal träge: Um auf Krisen angemessen reagieren zu können,
ist die WHO viel zu schlecht ausgestattet.
WHO über das Zika-Virus: Globaler Gesundheitsnotstand
Erstmals seit Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika verursacht ein
Virus einen globalen Gesundheitsnotfall. Verantwortlich ist die
Aedes-aegypti-Mücke.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.