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# taz.de -- Käuflicher Sex: Mehr gemeldete Prostituierte
> 2023 stieg die Zahl der angemeldeten Prostituierten um acht Prozent. Das
> ist weiter deutlich unter dem Niveau vor der Coronapandemie.
Bild: Stiefel einer Prostituierten: die Zahl der Genehmigungen für ein Prostit…
Berlin taz | Vergangenes Jahr stieg die Zahl der gemeldeten Prostituierten
um acht Prozent auf rund 30.600 an. Das teilte das Statistische Bundesamt
am Freitag in Wiesbaden mit. Die Zahl blieb weiter deutlich unter dem
Niveau vor der Corona-Pandemie. Im Jahr 2019 war mit 40.400 der höchste
Stand an Prostituierten angemeldet.
Die sogenannte Prostitutuiertenschutzstatistik wurde 2017 zum ersten Mal
vom statistischen Bundesamt erstellt. Im selben Jahr war das
Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten. Seitdem besteht eine
gesetzliche Anmeldepflicht für alle in der Prostitution Tätigen und eine
Erlaubnispflicht für Bordelle. Nicht gemeldete Gewerbe und Prostituierte
werden in der Statistik nicht erfasst.
Eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums sagte auf Anfrage der taz:
„Aufgrund der Corona-Pandemie waren sowohl die Ausübung der
Prostitutionstätigkeit als auch der Betrieb eines Prostitutionsgewerbes in
den Jahren 2020 und 2021 teilweise erschwert beziehungsweise untersagt“.
Erst Mitte 2022 seien die Beschränkungen gänzlich aufgehoben worden, was
ein Grund für die Zunahme der Anmeldungen im letzten Jahr gewesen sein
könnte.
Der mit Abstand größte Teil der Prostituierten hatte [1][keine deutsche
Staatsangehörigkeit]: 82 Prozent. Die meisten Prostituierten verfügten wie
auch in den vergangenen Jahren über einen rumänischen Pass, dahinter lagen
die bulgarische und die [2][spanische] Nationalität. 75 Prozent der
Prostituierten waren zwischen 21 und 44 Jahre alt. Vier Prozent waren
zwischen 18 und 20 Jahren alt. Die Zahl der Genehmigungen für ein
Prostitutionsgewerbe betrug 2300 und blieb damit unverändert zum Vorjahr.
Zahlen sagen wenig über die Realität aus
Die Statistik ergibt sich aus den Anmeldungen der Prostituierten bei
zuständigen Behörden in den Bundesländern und Kommunen, wie zum Beispiel
den Sozial- oder Gesundheitsämtern. Sie lässt keine Aussagen [3][über die
Dunkelziffer an Personen] zu, die in der Prostitution tätig sind.
12 Jul 2024
## LINKS
[1] /Auf-dem-Strassenstrich-in-Berlin/!5943408
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## AUTOREN
Sabrina Osmann
## TAGS
Prostitution
Prostitutionsschutzgesetz
Prostitutionsgesetz
Statistisches Bundesamt
Familienministerium
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Prostitution
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Sexarbeit
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