# taz.de -- Jugendzentren in Berlin-Schöneberg: Polizei im Drugstore | |
> Nach Lärmbeschwerden beendet die Polizei das Potse-Drugstore-Festival. | |
> VertreterInnen der Jugendzentren sprechen von „massiver Gewalt“. | |
Bild: Hätte er auch die Tür zugemacht? Popelnder Punk auf einer Plakatwand de… | |
Das Potse-Drugstore-Festival in Schöneberg endete in der Nacht zu Sonntag | |
mit einem größeren Polizeieinsatz. Die Polizei habe die Jugendzentren in | |
der Potsdamer Straße um drei Uhr morgens nach Lärmbeschwerden „brutal | |
gestürmt“, beschwerten sich VertreterInnen der selbst verwalteten linken | |
Einrichtungen am frühen Sonntagmorgen in einer Mitteilung. Sie sprachen von | |
„massiver Gewalt“: „Die Jugendlichen wurden geschlagen und zu Boden | |
gedrückt.“ | |
Aus ihrer Sicht wäre der Einsatz vermeidbar gewesen: Die Jugendlichen | |
hätten angeboten, „die Veranstaltung eigenständig zu beenden“, schreiben | |
sie. Doch noch während des Gesprächs mit dem Einsatzleiter der Polizei | |
hätten Beamte das Gebäude gestürmt. Das Jugendzentrum sei da noch gut | |
besucht, die Konzerte aber beendet gewesen. Um eine Eskalation zu | |
verhindern, hätten die Jugendlichen die Tür zugezogen. Nach Drohung der | |
Polizei, sie gewaltsam zu öffnen, hätten sie nachgegeben und seien | |
gemeinsam durch die Räume gegangen. | |
Laut Polizei hatten sich die Gäste eines benachbarten Hostels über Lärm | |
beschwert. Die Polizei habe die Verantwortlichen des Festivals mehrfach | |
kontaktiert und angedroht, die Veranstaltung zu beenden, sollten sie nicht | |
für Ruhe sorgen. | |
Die Aufforderung am frühen Sonntagmorgen, die Räume zu verlassen, hätten | |
die meisten Besucher ignoriert. Man habe Platzverweise ausgesprochen, zwei | |
Männer seien zwischenzeitlich wegen Sachbeschädigung und Widerstands gegen | |
Vollzugsbeamte festgenommen worden. | |
Von einem Angebot der Jugendlichen, die Veranstaltung selbst zu beenden, | |
wisse er nichts, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Rund 30 Beamte seien | |
bei der Aktion im Einsatz gewesen. | |
16 Sep 2018 | |
## AUTOREN | |
Antje Lang-Lendorff | |
## TAGS | |
Polizei Berlin | |
Jugendarbeit | |
Subkultur | |
Freiräume | |
Jugendhilfe | |
Polizei Berlin | |
Mietenwahnsinn | |
Mietenwahnsinn | |
Tunix-Kongress | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Bedrohte Jugendzentren: Drugstore geht, Potse will bleiben | |
Während das Drugstore seine Schlüssel übergeben hat, behielt die Potse ihre | |
– Bezirksstadtrat Oliver Schworck (SPD) zeigt sich irritiert. | |
Neue Räume für Potse und Drugstore: Punks ohne laute Mucke | |
Für die selbstverwalteten Jugendzentren Potse und Drugstore sind neue Räume | |
gefunden. Dem Anspruch werden diese nicht gerecht. | |
Kommentar Polizei in der Potse: Jugend stört die bürgerliche Ruhe | |
Ein Jugendzentrum feiert, da wird es laut. Mehr Krawall gibt es natürlich, | |
wenn die Polizei vorbeikommt. Und die lässt sich nicht lange bitten. | |
Großdemonstration in Berlin: Tausende gegen Mietenwahnsinn | |
Mehr als erwartet: 15.000 Menschen folgen dem Aufruf eines Bündnisses, | |
gegen Mietwucher und Spekulation zu demonstrieren. | |
Demonstration #Mietenwahnsinn: Der Popelpunker passt nicht mehr | |
Die Demo #Mietenwahnsinn endet dort, wo Potse und Drugstore ihr Domizil | |
haben. Noch. Die Jugendzentren müssen einem Investor weichen. | |
40 Jahre Tunix-Kongress in West-Berlin: Komm mit, sprach der Esel | |
Spontis, Freaks, Theoriestars – der Tunix-Kongress war das | |
Erweckungserlebnis der Alternativen in der Bundesrepublik. |