| # taz.de -- Internationaler Währungsfonds: IWF gibt leicht optimistische Progn… | |
| > Deutschland dürfte 2025 ein Mini-Wachstum erzielen. Niedrigere US-Zölle | |
| > und Milliarden für Infrastruktur und Verteidigung stimmen den IWF | |
| > optimistisch. | |
| Bild: Sicherheitskontrolle einer Brücke: Die Investitionen in die Infrastruktu… | |
| Washington dpa | Geringere US-Zölle als befürchtet und das Milliardenpaket | |
| für Infrastruktur und Verteidigung lassen den Internationalen Währungsfonds | |
| (IWF) optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland | |
| blicken. | |
| Die Bundesrepublik dürfte im laufenden Jahr nun ein Mini-Wachstum von 0,1 | |
| Prozent erzielen, wie der IWF mitteilte. Zuvor hatte der Währungsfonds mit | |
| Sitz in Washington noch eine Stagnation prognostiziert. Für 2026 bleibt die | |
| Organisation bei ihrer Prognose von 0,9 Prozent Zuwachs. | |
| Am Sonntag hatten sich die Europäische Union und die USA auf einen | |
| [1][Zollsatz von 15 Prozent] auf die meisten EU-Importe geeinigt. Zuvor | |
| hatte US-Präsident Donald Trump damit gedroht, auf die meisten EU-Produkte | |
| 30 Prozent ab dem 1. August draufzuschlagen. | |
| Die neue Regelung gilt jetzt auch für Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. | |
| Für bestimmte Güter wie Aluminium und Stahl sollen die Zölle unverändert 50 | |
| Prozent betragen. | |
| ## Eurozone steht dank Irland besser da | |
| Auch für die Eurozone wird der IWF optimistischer: Die Wachstumsprognose | |
| stieg auf 1,0 Prozent – das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als bislang | |
| erwartet. Unter anderem liege das an einem starken Zuwachs des | |
| Bruttoinlandsproduktes von Irland – das Land habe besonders viele | |
| Pharmaprodukte in die USA exportiert und dort investiert. | |
| Unter den führenden Industrienationen der Eurozone bleibt Deutschland indes | |
| auf den hinteren Plätzen. Deutlich besser dürfte es in Spanien laufen, wo | |
| die Experten weiter mit einem Plus von 2,5 Prozent rechnen. Nächstes Jahr | |
| dürften die Euroländer zusammen um 1,2 Prozent wachsen. | |
| Für die Weltwirtschaft erhöhte der IWF seine Prognose für das laufende Jahr | |
| nun auf 3,0 Prozent Wachstum (plus 0,2 Prozentpunkte). Der Ausblick für | |
| 2026 liegt nun bei 3,1 Prozent nach 3,0 Prozent zuvor. | |
| Für die Vereinigten Staaten zeigt sich der IWF ebenfalls optimistischer: | |
| Die US-Wirtschaft dürfte demnach 2025 nun um 1,9 Prozent wachsen und damit | |
| 0,1 Prozentpunkte stärker als bislang gedacht. Die Organisation begründete | |
| die neue Prognose ebenfalls mit geringeren Zöllen – warnte aber zugleich, | |
| dass die Nachfrage im Land schneller abkühle als gedacht. | |
| Die Fachleute rechnen damit, dass sich 2026 Steueranreize für Investitionen | |
| von Unternehmen positiv bemerkbar machen – hier korrigierte der IWF seine | |
| Prognose um 0,3 Prozentpunkte nach oben auf 2,0 Prozent. | |
| ## Inflation bleibt Dauerthema | |
| Allerdings dürfte die [2][Inflation in den USA] in den kommenden Monaten | |
| zulegen. Zölle verteuern Importe, was die Produktionskosten vieler Güter | |
| steigen lässt. Unternehmen könnten die höheren Ausgaben an die Verbraucher | |
| weitergeben – das wird laut IWF die Inflation in den Vereinigten Staaten | |
| bis zum Jahresende ankurbeln. In den Exportländern hingegen führt die | |
| verringerte US-Nachfrage dazu, dass Unternehmen auf mehr Waren | |
| sitzenbleiben. Um diese dennoch loszuwerden, könnten sie die Preise senken. | |
| Insgesamt reduzierte der IWF seine Inflationsprognose weltweit minimal auf | |
| 4,2 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte) für dieses Jahr. 2026 rechnen die | |
| Experten weiter mit einer Teuerungsrate von 3,6 Prozent. | |
| 29 Jul 2025 | |
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