Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Inflation trifft Arbeitnehmer*innen: Reallöhne gesunken
> Die Tarifabschlüsse in der ersten Hälfte 2023 konnten die steigenden
> Preise nicht ausgleichen. Ohne Einmalzahlungen sank die Kaufkraft um fast
> 2 Prozent.
Bild: Deutliche Tarifsteigerungen gab es bei der Post
Düsseldorf/Frankfurt dpa | Die höheren Tarifabschlüsse im ersten Halbjahr
2023 haben nach Berechnung der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung [1][die
Inflation] nicht vollständig ausgleichen können. Erst mit Hilfe der häufig
vereinbarten Einmalzahlungen von bis zu 3000 Euro hätten viele
Tarifbranchen zur Reallohnsicherung beigetragen, erklärte Tarif-Experte
Thorsten Schulten am Donnerstag laut [2][einer Mitteilung]. Gleichzeitig
warnte er vor einem Basiseffekt: „Da es sich um Einmalzahlungen handelt,
wirken sie sich mit ihrem Auslaufen in den Folgejahren jedoch stark
dämpfend auf die Lohnentwicklung aus.“
Ohne die steuer- und abgabenfrei gestellten Einmalzahlungen seien die
Reallöhne im ersten Halbjahr um durchschnittlich 1,7 Prozent gesunken,
berichtete das WSI-Tarifarchiv der Stiftung. Die nominale Steigerung von
5,6 Prozent bei den Tariflöhnen habe die Teuerung von 7,4 Prozent nicht
ausgleichen können.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Tarifsteigerungen deutlich höher
ausgefallen, was unter anderem auf Abschlüsse bei [3][der Deutschen Post
AG] und im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen zurückzuführen
sei. Insgesamt gilt für etwa die Hälfte der rund 34 Millionen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland ein Tarifvertrag.
Für das zweite Halbjahr rechnet Schulten aber mit einem starken Rückgang
der Inflation, so dass eine deutlich positivere Tarifbilanz zu erwarten
sei. „Angesichts der sich deutlich eintrübenden Konjunkturaussichten darf
es zu keinem weiteren Einbruch beim privaten Konsum kommen“, meinte der
Gewerkschafter mit Blick auf die Lohnverhandlungen unter anderem im Handel
und im Öffentlichen Dienst der Länder. Es sei „besonders wichtig“, dass d…
Tariflohndynamik weiter anhalte und Kaufkraftverluste möglichst vermieden
würden.
7 Sep 2023
## LINKS
[1] /Verschaerfung-der-Inflation/!5950794
[2] https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-51929.htm
[3] /Beigelegter-Tarifkonflikt-bei-der-Post/!5918542
## TAGS
Inflation
Tariflöhne
Tarifvertrag
Lohnerhöhung
Energiekrise
Schwerpunkt Klimawandel
Inflation
Energiekrise
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bundeskongress der Gewerkschaft: Krieg und Frieden bei Verdi
Der Ukrainekrieg beschäftigt die Gewerkschaft vor ihrem Bundeskongress.
Auch Schlichtungsvereinbarungen werden diskutiert.
Entwicklung der Inflation: Soziale Spreizung geht zurück
Erstmals seit Anfang 2022 haben ärmere Haushalte keine
überdurchschnittliche Inflationsrate. Diese lag zuletzt bei 6,1 Prozent.
Verschärfung der Inflation: Klimakrise verteuert Lebensmittel
Hitze, Dürre und Fluten haben zu höheren Preisen für Orangensaft und
Olivenöl geführt. Das Problem droht sich noch zu verschärfen.
Inflation in Deutschland legt wieder zu: Ein statistischer Effekt wirkt
Die Teuerungsrate zieht erstmals seit drei Monaten wieder an. ÖkonomInnen
entwarnen: Es liegt vor allem an 9-Euro-Ticket und Spritrabatt von 2022.
Gefühlte Inflation höher als reale: Diskrepanz in Deutschland hoch
Eine Analyse zeigt: Die gefühlte Inflation liegt in Deutschland derzeit bei
18 Prozent. Das beeinflusst das Kaufverhalten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.