Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Haushaltsstreit in USA: Kompromiss für zwei Jahre
> Demokraten und Republikaner haben den Haushaltsstreit in den USA nun auch
> mittelfristig beigelegt. Ein neuer Notstand scheint abgewendet.
Bild: Für Barack Obama ist der Kompriss nur ein „guter erster Schritt“.
WASHINGTON ap | Ein neuer Haushaltsnotstand in den USA ist abgewendet.
Republikaner und Demokraten erzielten in der Nacht zum Mittwoch
überraschend einen Kompromiss, der die für Januar drohende erneute
Schließung von Bundesbehörden verhindert.
Allerdings handelt es sich nach Worten von US-Präsident Barack Obama nur um
einen „guten ersten Schritt“. Er mahnte den Kongress, auf Basis der
Einigung nun auch einen Haushalt zu verabschieden und damit die
Unsicherheit für die US-Wirtschaft zu beenden.
Im Oktober hatten US-Bundesbehörden über Wochen schließen müssen, weil sich
Demokraten und Republikaner partout nicht über die Finanzpolitik einigen
konnten. Zeitweilig drohte sogar über eine Zahlungsunfähigkeit der USA. Der
Grundkonflikt liegt darin, dass die USA zwar das Anwachsen ihres
gigantischen Schuldenbergs von rund 17 Billionen Dollar stoppen müssen, die
Republikaner aber gegen höhere Steuern und die Demokraten gegen tiefe
Einschnitte bei den Ausgaben sind. Eine Übergangslösung wurde damals nur
bis zum 15. Januar verabredet. Der nun erzielte Kompromiss gilt für die
Zeit danach.
Derzeit gibt es automatische Ausgabenkürzungen, die 2011 einmal als
Übergangslösung eingeführt wurden. Diese Einschnitte würden sich auf 91
Milliarden Dollar summieren, gemessen am Haushalt 2011. Der Kompromiss
sieht nun vor, die Ausgabenkürzungen bis Ende September 2015 im Umfang von
63 Milliarden Dollar (rund 47,3 Milliarden Euro) zu lockern. Dies kommt
unter anderem dem Verteidigungshaushalt zugute.
## Defizit um 23 Milliarden Dollar verringern
Dafür sollen über zehn Jahre hinweg durch anderweitige Einsparungen und
Gebührenerhöhungen von insgesamt 85 Milliarden Dollar (rund 62 Milliarden
Euro) wettgemacht werden. So sollen Staatsbedienstete mehr in ihre
Rentenfonds einzahlen. Zudem müssen Fluggäste mit höheren Ticketgebühren
rechnen: Das Geld soll in die Verbesserung der Sicherheit an den Flughäfen
fließen. Unter dem Strich soll das Defizit um 23 Milliarden Dollar
verringert werden.
Auf den Kompromiss einigten sich der Republikaner Paul Ryan und die
Demokratin Patty Murray, die beide jeweils als Vorsitzende der
Haushaltsausschüsse in Repräsentantenhaus und Senat fungieren. Die beiden
Parlamentskammern müssen den neuen Haushaltsplänen noch zustimmen. Ein
Votum wird noch für Ende diese Woche erwartet.
Ob die Parlamentarier der Vorlage ihren Segen geben, ist ungewiss. Denn
konservative Abgeordnete ärgert der Umstand, dass die Ausgabenkürzungen zum
Teil kassiert würden. Ihre liberal eingestellten Kollegen kritisieren
hingegen die Vorgabe, dass Mitarbeiter von Bundesbehörden mehr in ihre
Rentenfonds einzahlen sollen.
Vor allem die Demokraten mussten bei den Verhandlungen eine Schlappe
hinnehmen: Sie scheiterten mit ihrem Bemühen, eine Verlängerung der
Finanzhilfen für Arbeitslose durchzusetzen, die länger als 26 Wochen ohne
Job sind. Das Programm läuft zum 28. Dezember aus. Betroffen sind
Schätzungen zufolge 1,3 Millionen US-Bürger.
11 Dec 2013
## TAGS
Haushalt
USA
Republikaner
Demokraten
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.