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# taz.de -- Gewalt in Myanmar: Mehr als 90 Tote bei Protesten
> Berichten zufolge sind bei Protesten gegen das Militär in Myanmar
> mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. Laut UN ist es der „blutigste
> Tag“ seit dem Putsch.
Bild: Yangon am 27. März: Protestierende löschen brennende Reifen
Yangon dpa | In Myanmar sind bei landesweiten [1][Demonstrationen gegen das
Militär] mehr als 90 Menschen getötet worden. Das berichtete die Zeitung
Myanmar Now am Samstag unter Berufung auf Zahlen aus 40 Städten. Dagegen
sprach die Zeitung The Irrawaddy von 59 Toten, unter ihnen drei Kinder im
Alter von sieben, zehn und 13 Jahren. Nach Angaben der Vereinten Nationen
ist es der „blutigste Tag“ seit dem Putsch Anfang Februar. „Die Gewalt ist
völlig inakzeptabel und muss sofort aufhören“, hieß es in einer Mitteilung.
Am offiziellen Gedenktag der Armee, kam es in weiten Teilen des Landes, wie
in der Handelsmetropole Yangon, in der nördlichen Region Mandalay und im
südlichen Bago zu [2][Protesten gegen die Machtübernahme]. Dabei sollen
Militärangehörige und Polizisten mit scharfer Munition und gezielten
Kopfschüssen gegen unbewaffnete Zivilisten vorgegangen sein.
## Seit dem Putsch starben mindestens 328 Menschen
Unter den Opfern in Yangon soll ein 21-jähriger Zivilist namens Chit Bo
Nyein sein. Nyein habe in dem Teeladen seiner Familie ausgeholfen, als er
erschossen worden sei, sagte ein Familienangehöriger der Deutschen
Presse-Agentur. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP
wurden bislang knapp 3070 Menschen festgenommen. Mindestens 328 wurden laut
AAPP getötet.
Das Militär hatte Anfang Februar gegen die faktische Regierungschefin Aung
San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige sitzt seither im Hausarrest und wird
von der Justiz verschiedener Vergehen beschuldigt. Die Demonstranten
fordern eine Wiedereinsetzung von Suu Kyis ziviler Regierung.
In einer Ansprache in der Hauptstadt Naypidaw verteidigte der
Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Min Aung Hlaing, die Machtübernahme
durch das Militär als „unvermeidlich“, weil die Regierung von Suu Kyi und
ihre Partei in „ungesetzliche Handlungen“ verwickelt gewesen seien. Er
versprach erneut Wahlen abzuhalten, ohne aber ein Datum zu nennen.
27 Mar 2021
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