# taz.de -- Gedenkstelen in Rostock-Lichtenhagen: Die dritte von fünf beschäd… | |
> Vor 25 Jahren griffen Rechtsextreme vier Nächte lang eine Unterkunft für | |
> Asylbewerber an. Die Stelen sollten der Opfer gedenken. Sie wurden erst | |
> vor kurzem aufgestellt. | |
Bild: Noch verhüllt: ein Teil des Mahnmals vor dem Sonnenblumenhaus, das den A… | |
ROSTOCK AFP | Unbekannte haben in Rostock-Lichtenhagen eine Gedenkstele für | |
die Opfer der rassistischen Ausschreitungen vor 25 Jahren beschädigt. Damit | |
wurde bereits die dritte von insgesamt fünf Stelen geschändet, die erst in | |
der vergangenen Woche aufgestellt worden waren, wie die Polizei mitteilte. | |
Bereits kurz nach der Einweihung waren zwei der Kunstobjekte beschmiert | |
worden. | |
Von der Gedenkstele „Selbstjustiz“, die vor dem sogenannten | |
Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen steht, wurde in der Nacht zum Dienstag ein | |
Betonbruchstein gestohlen. Dieser gehörte zu einer zertrümmerten | |
Bodenplatte, deren Bruchstücke 1992 als Wurfgeschosse gegen das | |
Asylbewerberheim benutzt wurden. | |
Im August 1992 versuchte ein Mob von Randalierern und Rechtsextremen teils | |
unter dem Applaus von Schaulustigen vier Nächte lang, die zentrale | |
Aufnahmestelle für Asylbewerber und eine Unterkunft für vietnamesische | |
Arbeiter in Rostock-Lichtenhagen zu stürmen. Die Polizei war völlig | |
überfordert. Die Bilder vom „Sonnenblumenhaus“ gingen um die Welt und | |
sorgten für Entsetzen. Rostock-Lichtenhagen wurde zum Synonym für die | |
wachsende Ausländerfeindlichkeit im wiedervereinigten Deutschland. | |
An den 25. Jahrestag der Ausschreitungen hatte die Hansestadt vergangene | |
Woche mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert. Dabei wurden auch die fünf | |
Stelen aufgestellt, unter anderem vor einer Polizeiinspektion und vor dem | |
Rathaus. | |
30 Aug 2017 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Rostock-Lichtenhagen | |
Rostock | |
Rechtsextremismus | |
Brandenburg | |
Clausnitz | |
Schwerpunkt Rostock-Lichtenhagen | |
Pogrom | |
Alice Weidel | |
Schwerpunkt Rostock-Lichtenhagen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Rechtsradikale in Brandenburg: Mehr Übergriffe und Aufmärsche | |
Seit 2016 ging die Zahl rechter Übergriffe zurück. Seit dem zweiten Quartal | |
diesen Jahres steigt die Zahl von Straftaten gegen Asylbewerber in | |
Brandenburg. | |
Kommentar 25 Jahre Lichtenhagen: Der Bruch der Zivilisation | |
Vor 25 Jahren sah die Nation vier Tage lang dem Pogrom in | |
Rostock-Lichtenhagen zu. Könnte so etwas wieder geschehen? | |
25 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen: „Der Ungeist ist nicht vertrieben“ | |
Der NSU-Opferanwalt Mehmet Daimagüler erinnert sich an die Pogrome in | |
Rostock-Lichtenhagen. Und fragt: Woher kommt der rechte Hass in | |
Deutschland? | |
25 Jahre Pogrom von Lichtenhagen: „Wir müssen reden“ | |
Mai-Phuong Kollath will Betroffenen des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen | |
eine Stimme geben. Der Brandanschlag hat ihr Leben verändert. | |
Kolumne Minority Report: Mit Faschos auf dem Sofa | |
25 Jahre Rostock-Lichtenhagen, eine Woche Charlottesville. Und die AfD darf | |
immer weiterlabern. Willkommen in der Gegenwart. | |
Die taz 1992 über Lichtenhagen: „Das sind hier ganz normale Deutsche“ | |
Wie die taz 1992 über Rostock-Lichtenhagen berichtete. Teil 1: Zu Tausenden | |
feuern die Anwohner am Sonntag ihre Leute an: „Skins, haltet durch!“ |