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# taz.de -- Demonstrationen gegen G7: Dutzende Festnahmen bei Biarritz
> Der bis dahin friedliche Samstag der G7-Proteste endete mit
> Ausschreitungen: 68 G7-Gegner*innen sind festgenommen worden, 38 sitzen
> noch in U-Haft.
Bild: In Bayonne trafen Demonstrant*innen und Polizei aufeinander
Bayonne/Hendaye AFP/dpa | Am Rande des [1][G7-Gipfels im französischen
Biarritz] sind 68 Menschen vorübergehend festgenommen worden. 38 der
Verdächtigen seien in Untersuchungshaft genommen worden, meldete die
Präfektur des Departements Pyrénées-Atlantiques am Samstagabend.
Dabei gehe es um Vorwürfe wie Verstoß gegen das Vermummungsverbot,
Steinewürfe und geplanten Vandalismus. Dieses Gewahrsam dient unter anderem
dazu, Verdächtige zu befragen und ihre Äußerungen zu überprüfen. Er kann
von 24 auf bis zu 48 Stunden verlängert werden.
Bei einer unangemeldeten Demonstration gegen den G7-Gipfel war es zu
Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Gipfelgegner*innen versuchten am
Abend in Bayonne nahe Biarritz, Absperrungen zu überwinden, Steine wurden
geworfen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein.
Verletzt wurde nach Behördenangaben niemand.
Die einzige genehmigte Demonstration im Umfeld des G7-Gipfels [2][war zuvor
friedlich verlaufen]. Tausende Gipfelgegner*innen zogen vom
südfranzösischen Hendaye ins nahegelegene Irún im spanischen Baskenland.
Nach Angaben der Veranstalter nahmen an dem Protestzug 15.000 Menschen
teil, die Polizei sprach von 9000 Teilnehmern.
Auf Twitter teilten [3][die Veranstalter*innen des friedlichen Protestes]
mit, dass sie aufgrund der massiven Polizeipräsenz in der Region am Sonntag
auf ursprünglich geplante Aktionen an sieben Orten rund um Biarritz
verzichten würden.
## 17.000 Sicherheitskräfte
Allein in Biarritz sind am Wochenende 13.200 Sicherheitskräfte im Dienst,
in ganz Frankreich sind es 17.000. Auch in den Orten des Gegengipfels
standen schon im Vorfeld an fast jedem Kreisverkehr Polizist*innen, die
Fahrzeuge kontrollieren und das Geschehen bewachen sollten. Bereits am
Freitag war es zu Zusammenstößen gekommen, während derer mehrere Menschen
verletzt und einige Gipfelgegner*innen festgenommen wurden.
Unabhängig davon wurden drei junge Deutsche zu Haftstrafen von zwei bis
drei Monaten verurteilt. Ein Gericht in Bayonne sprach die drei Männer im
Alter zwischen 18 und 22 Jahren wegen der Planung von Gewalttaten schuldig.
Sie waren am Mittwoch festgenommen worden, nachdem Polizist*innen in ihrem
Auto eine Tränengasgranate, Sturmhauben, einen Eispickel sowie laut
Staatsanwaltschaft Dokumente „der extremen Linken“ gefunden hatte.
Am Nachmittag sollen mehrere afrikanische Präsident*innen zum Kreis der
G7-Mitglieder hinzustoßen und über Entwicklungsfragen diskutieren. Dabei
soll es auch um eine deutsch-französische Initiative zur Stabilisierung der
unruhigen Sahelzone gehen, die Bundeskanzlerin Merkel (CDU) vor der Presse
erläutern will. Am Rande sollen weitere bilaterale Treffen stattfinden –
unter anderem eine Begegnung von Trump mit dem neuen britischen
Premierminister Johnson am Morgen.
25 Aug 2019
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