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# taz.de -- Coronalage und ihr kommendes Ende: Es ist zu früh
> Jens Spahn sagt, die „epidemische Lage“ könne bald beendet werden. Doch
> noch immer sind über 30 Prozent der Menschen nicht geimpft.
Bild: Schon vegressen? Coronapatienten im Universitätsklinikum Greifswald im N…
Fakten zu schaffen, selbst wenn die Zeit dafür noch nicht reif ist, ist
eine Spezialität von Politiker:innen, insbesondere von Politiker:innen
in der [1][Pandemie]. Ein Beispiel waren die Schulschließungen, von denen
im Sommer gesagt wurde, dass es sie künftig nicht mehr geben werde – ohne
zu wissen, ob das so möglich ist. Das weiß man nicht, aber inzwischen geht
es längst um mehr.
Es geht ums Ganze, die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“, das
rechtliche Fundament aller durch die Bundesregierung festgelegten
Coronamaßnahmen. [2][Jens Spahn] sagt, die Lage könne bald beendet werden,
denn das Risiko für Geimpfte sei nunmehr moderat.
Zumindest mit Letzterem hat Spahn sogar Recht. Wer genesen oder geimpft
ist, darf sich vor einer schweren Covid-19-Erkrankung und ihren
Komplikationen fast sicher fühlen – selbst im Fall einer Infektion mit dem
Virus, die trotz Impfung möglich ist. Rund 70 Prozent der Deutschen
brauchen deshalb keine „epidemische Lage“ mehr. Sie können mit dem Virus
leben.
Die übrigen 30 Prozent, das sind etwa 26 Millionen Menschen, können das
jedoch nicht. Für sie bleibt das Virus eine Gefahr, eher noch ist es
ansteckender und mithin gefährlicher geworden. 26 Millionen Menschen können
sich nicht nur infizieren und das Virus ungebremst verbreiten, sie können
auch die Intensivstationen füllen. Schon jetzt liegt die [3][Inzidenz
wieder 30 Punkte] über dem Wert des Vorjahres, als die schwere Winterwelle
begann.
Auch damals hat die Politik den Fehler gemacht, zu früh zu lockern – und
dann nicht mehr rechtzeitig zurückzukönnen. In der Folge starben im
vergangenen Januar Hunderte, manchmal mehr als tausend Infizierte an einem
einzigen Tag.
So schlimm wird es vielleicht nicht wieder kommen. Doch angesichts der
vielen offenen Fragen, was zum Beispiel die Langzeitfolgen von Covid-19 bei
Kindern betrifft, und angesichts der Menschen, die aufgrund ihres Alters
nur schlecht durch die Impfung geschützt sind, kann es schlimm genug immer
noch werden.
20 Oct 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Kathrin Zinkant
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Covid-19
Impfung
Pandemie
Jens Spahn
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