| # taz.de -- Ausblick auf Berlin 2019: Die müssen weg, die vielleicht nicht | |
| > Die Container für Geflüchtete am Tempelhofer Feld müssen bis Ende 2019 | |
| > abgebaut sein. Manche sollen aber bleiben und anders genutzt werden. | |
| Bild: Eines der umstrittensten Bauwerke der Stadt: das Containerdorf am Tempelh… | |
| Eines der umstrittensten Bauwerke der Stadt soll Ende 2019 verschwinden: | |
| das Containerdorf am ehemaligen Flughafen Tempelhof. Mit rund 1.000 Plätzen | |
| ist es Berlins größte Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Aus | |
| Hunderten weißer Container sind hier 256 Kleinwohnungen mit Kochmöglichkeit | |
| entstanden, dazu gibt es eine Schule, drei Sportplätze, einen Waschsalon. | |
| Knapp 17 Millionen Euro hat der Bau gekostet, nach monatelanger | |
| Bauverzögerung konnte er erst im Dezember 2017 bezogen werden. Trotzdem | |
| muss er nun abgerissen werden: Das besagt das Tempelhofer-Feld-Gesetz. | |
| Anfang 2016 hatte der Senat den Bau von 30 Containerdörfern für 15.000 | |
| Flüchtlinge beschlossen, vor allem für die etwa Zehntausend, die damals | |
| noch in Turnhallen leben mussten. Realisiert wurden am Ende 14, | |
| Kostenpunkt: rund 100 Millionen Euro. Rechnet man die damals schon | |
| bestehenden fünf Containerdörfer der ersten Generation hinzu, gibt es heute | |
| 19 dieser Unterkünfte im Stadtgebiet, in denen Mitte Dezember noch 5.600 | |
| Geflüchtete lebten. | |
| Drei Containerdörfer stehen allerdings seit ihrer Errichtung leer, das | |
| Landesflüchtlingsamt hatte Probleme mit der europaweiten Ausschreibung. | |
| Zwei von ihnen, in Reinickendorf und Spandau, werden laut Sozialverwaltung | |
| seit Mitte Dezember bezogen. Für das dritte Containerdorf in der | |
| Neuköllner Karl-Marx-Straße handelt das Amt derzeit mit einem Betreiber den | |
| Vertrag aus. | |
| Der Standort Tempelhofer Feld war politisch besonders heikel, weil dort | |
| nach dem per Volksentscheid erzwungenen Feld-Gesetz keine Bebauung erlaubt | |
| ist. Mit der Befristung der Bebauung, die im Februar 2017 ins Gesetz | |
| aufgenommen wurde, konnte die damals gerade ins Amt gekommene R2G-Koalition | |
| Kritiker aus den eigenen Reihen beruhigen. | |
| Auch ein paar der anderen „Tempohomes“, wie die Containerdörfer der | |
| zweiten Generation behördlicherseits genannt werden, um ihren temporären | |
| Charakter zu betonen, müssen in diesem Jahr schließen. Weitere folgen 2020. | |
| Denn auch für Bauten, die nach dem Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz | |
| gebaut wurden, das Bauvorschriften lockert, gilt eine Befristung von drei | |
| Jahren. | |
| Allerdings wurden am Ende nicht alle Tempohomes mit diesem | |
| „Beschleunigungsgesetz“ gebaut. Und so gibt es beim Senat Überlegungen, ein | |
| paar der Containerdörfer doch länger stehen zu lassen und umzunutzen – etwa | |
| für die Kältehilfe. „Zurzeit laufen dazu noch Gespräche und Abstimmungen�… | |
| erklärt die zuständige Sozialverwaltung dazu. | |
| 29 Dec 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Memarnia | |
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