Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Aufstände in Bangladesch: Mehr Geld für Textilarbeit
> Beschäftigte haben in Bangladesch für höhere Löhne demonstriert. Mit dem
> Ergebnis geben sich viele nicht zufrieden.
Bild: Mittagspause in einer Textilfabrik am Stadtrand von Dhaka
Mumbai taz | Viele Textilarbeiter:innen in [1][Bangladesch] bekommen
in Zukunft mehr Geld: Arbeitsministerin Monnujan Sufian verkündete einen
neuen Mindestlohn von 12.500 Taka (106 Euro) pro Monat und eine jährliche
Erhöhung von 5 Prozent. [2][Bisher bekommen die Beschäftigten mindestens
8.000 Taka], was umgerechnet etwa 68 Euro sind.
Der Entscheidung waren [3][heftige Proteste vorausgegangen]. Seit dem 23.
Oktober waren Bekleidungsarbeitende auf die Straße gegangen, nachdem sich
das Gerücht ausbreitete, die Erhöhung solle bei 10.400 Taka (88 Euro)
haltmachen.
Bei neuen Protesten am Mittwoch starb die junge Näherin Anzuara Khatun in
Gazipur. Sie wurde mutmaßlich von Sicherheitskräften getötet. Die
Gewerkschaftsführerin Nazma Akter kritisierte am Mittwoch die Gewalt und
fordert Gerechtigkeit für jene, die bei den Unruhen ums Leben kamen,
verletzt und verhaftet wurden.
„Drei Arbeiter:innen verloren beim Protest ihr Leben, es wäre besser,
den Mindestlohn zu verhandeln, anstatt Polizei und Schlägertrupps auf die
Arbeiter:innen loszulassen“, schrieb sie im sozialen Netzwerk X,
ehemals Twitter.
## Gewerkschaften wollen weiter auf die Straße
Dabei dürften die Proteste noch nicht vorbei sein. Zufrieden sind die
Gewerkschaften mit dem Ergebnis nämlich nicht. Noch vor der Verkündung des
neuen Lohns marschierte Akter vor das Gebäude in der Hauptstadt Dhaka, in
dem der Mindestlohnausschuss tagte. Ihre Mitsteikenden hatten Transparente
dabei, die eine Erhöhung auf monatlich 23.000 Taka forderten, umgerechnet
195 Euro.
Für Akter und die Mitglieder der von ihr geführten Gewerkschaft SGSF ist
der neue Mindestlohn angesichts der hohen Inflation „in keiner Weise
akzeptabel“. Zudem werde er sich kaum positiv auf langjährige Beschäftigte
auswirken, heißt es in ihrer Erklärung. Hungrige Arbeiter:innen seien
nicht produktiv, betont sie. Immerhin hatten einige Marken und
Arbeitgeberverbände einem Lohn „zur Deckung der Lebenshaltungskosten“
zugestimmt, wenige auch 23.000 Taka.
Auch weitere Gewerkschaftsführer erklärten, dass sie ihre Proteste
stellvertretend für über die vier Millionen Beschäftigten in der
Bekleidungsindustrie fortsetzen wollen.
8 Nov 2023
## LINKS
[1] /Bangladesch/!t5008237
[2] /Unterstuetzung-fuer-Protest-in-Bangladesch/!5968356
[3] /Vor-Wahlen-in-Bangladesch/!5967142
## AUTOREN
Natalie Mayroth
## TAGS
Bangladesch
Lieferketten
Textilarbeiter
Bangladesch
Bangladesch
Bangladesch
Bangladesch
Kleidung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Textilwirtschaft in Bangladesch: Boss und Vaude wollen mehr
Der Mindestlohn in Bangladesch wurde angehoben. Hiesigen Textilhändlern
reicht das nicht. Auch vor Ort halten die Proteste an.
Lieferketten: Mehr Kleidung aus Bangladesch
Jedes fünfte Kleidungsstück kommt mittlerweile aus Bangladesch. Die
dortigen Textilarbeiter*innen streiken derzeit für bessere
Arbeitsbedingungen.
Unterstützung für Protest in Bangladesch: Kik und Co für höhere Löhne
Textilarbeitende in Bangladesch fordern mehr Geld. Was bedeutet das für
europäische Unternehmen und Verbraucher?
Vor Wahlen in Bangladesch: Textil-Arbeiter*innen in Aufruhr
Die Opposition demonstriert tagelang für eine Übergangsregierung,
Textilarbeiter*innen marschieren für höhere Löhne. Es gibt Tote und
Verletzte.
Kleidung und ihre Produktionsbedingungen: Auf Kante genäht
Textilfabriken in Bangladesch und Pakistan können gefährliche Arbeitsplätze
sein. KiK-CEO Patrick Zahn will das ändern und war vor Ort. Eine Reportage.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.