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# taz.de -- Antifa Berlin-Brasil: Nie wieder Trixie!
> MdB Storch aus Mitte bandelt mit Bolsonaro an. Es gilt gegen rechts auf
> die Straße zu gehen – und für demokratische Krisenlösungen.
Bild: Blaues Blut, braune Gesinnung: Trixie Storch zog über die Berliner Lande…
Als Hitlers Finanzminister hat er das Eigentum von Jüdinnen und Juden
„arisiert“. Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk wurde zwar als
Kriegsverbrecher verurteilt, durfte dann aber als Schriftsteller und
Biograf – unter anderem von Jenny Marx – friedlich alt werden.
Krosigk ist tot und so gut wie vergessen, sein Nazierbe aber lebt und
giftet weiter – [1][in Person seiner Enkelin, der Berliner
Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch]. Diese steuerfinanzierte
Abtreibungsgegnerin und Schusswaffen-Befürworterin hat inmitten der
Pandemie scheinbar nichts Besseres zu tun, als um die Welt zu fliegen und
andere Faschos zu umarmen.
Bilder von Ende Juli zeigen sie kuschelnd mit Jair Bolsonaro, dem
umweltzerstörenden, homohassenden, rechtsradikalen Präsidenten Brasiliens.
Das Museu do Holocausto in der südbrasilianischen Stadt Curitiba sprach in
Bezug auf den Storchenbesuch von einer zusätzlichen Belastung für die
Demokratie.
[2][Zehntausende protestieren derzeit in Brasilien] gegen den Trump
Südamerikas. Dieser versucht beständig die Verfassung zu seinen Gunsten
umzubauen und hat das Land kaum geschützt vor Covid-19. Über eine halbe
Million Brasilianer*innen sind daran gestorben. „Bolsonaro raus!“,
heißt es nun auch in Berlin bei einer Kundgebung gegen „Völkermord und
Ökozid und die Verwaltungsreform. Für die Verteidigung Indigener“ (Samstag,
21. August, 12 Uhr, Platz des 18. März).
## Es gibt demokratische Lösungen
Hitler und sein adliger Finanzminister verstanden sich darauf, die aus
[3][Wohnraummangel, Ungleichheit und gefährdeten Arbeitsplätzen]
entstehende Unzufriedenheit und Wut der Deutschen umzulenken auf
Minderheiten. Auch die Protofaschist*innen von heute – dies- und
jenseits des Atlantik – versuchen aus den multiplen Krisen der Gegenwart
Profit zu schlagen. An Lösungen haben sie kein Interesse.
Demokratische Lösungsvorschläge hat das „Wer Hat Der Gibt“-Bündnis
reichlich: eine Vermögenssteuer, eine Vermögensabgabe, höhere
Spitzensteuersätze, eine EU-weite Unternehmensteuer und effektivere
Erbschaftsteuern. Dazu die Vergesellschaftung des Gesundheitswesens und der
Immobilienkonzerne. Diese Forderungen sollen bei einer großen
Umverteilungsdemo auf die Straße getragen werden (Samstag, 21. August, 14
Uhr, Urbanhafen).
Was ist vor dem Hintergrund des deutschen Faschismus legitime Kritik an
Israel, was (linker) Antisemitismus? Der Wissenschaftler und (taz-)Autor
[4][Micha Brumlik], 1947 als Kind deutscher jüdischer Eltern in der Schweiz
geboren, hat sich mit dieser Frage beschäftigt und sich in einem neuen Buch
an einer Antwort versucht. Im Rahmen einer Open-Air-Veranstaltung des
Buchladens Schwarze Risse wird er die Schrift vorstellen (Donnerstag, 26.
August, 19.30 Uhr, Gneisenaustraße 2a).
Es wird Zeit, dass die Reichen nicht mehr von Krisen profitieren, sondern
dafür zahlen. Es wird Zeit, dass Bolsonaro aus dem Chefsessel fliegt und
Trixie aus dem Parlament. Denn für die Schuld ihres Großvaters kann sie
nichts, für ihre eigenen Taten und Worte aber trägt sie die volle
Verantwortung – und wir damit.
18 Aug 2021
## LINKS
[1] /Das-Haus-Oldenburg-und-die-Nazis/!5359430
[2] /Widerstand-gegen-Brasiliens-Praesidenten/!5784133
[3] /Soziale-Gerechtigkeit/!t5031251
[4] /Micha-Brumlik/!a35404/
## AUTOREN
Stefan Hunglinger
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