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# taz.de -- Anschlag auf „Charlie Hebdo“: Noch nicht vergessen
> Fünf Jahre sind seit dem Anschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie
> Hebdo“ vergangen. Frankreich ist noch immer in Alarmbereitschaft.
Bild: „Je suis Charlie“ wurde zur internationalen Solidaritätsbekundung, h…
Paris dpa | Am Dienstag jährt sich zum fünften Mal der terroristische
Anschlag auf die Pariser Satirezeitschrift Charlie Hebdo. [1][Am 7. Januar
2015 drangen] die Brüder Chérif und Saïd Kouachi in die Pariser Redaktion
ein und eröffneten das Feuer. Es begann eine drei Tage währende
Großfahndung – inklusive Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt.
Insgesamt starben 17 Menschen, zahlreiche wurden verletzt, auch die drei
islamistischen Täter wurden erschossen.
Der Angriff auf Charlie Hebdo war nicht die erste tödliche Attacke in den
2010er Jahren in Frankreich: Im März 2012 ermordete Mohamed Merah über
mehrere Tage drei Soldaten sowie einen Lehrer und drei Kinder einer
jüdischen Schule in Südfrankreich. Der Anschlag auf Charlie Hebdo steht
dennoch symbolisch für den Auftakt einer islamistischen Terrorserie in
Frankreich – mit seither mehr als 250 Toten.
Kurz vor dem fünften Jahrestag des Anschlags sorgte nun eine Messerattacke
im Süden von Paris für Aufregung. Ein Mann griff Menschen wahllos an –
tötete einen 56-Jährigen. Momentan soll vieles darauf hindeuten, dass auch
dieser Angriff terroristisch motiviert war.
Die Satirezeitschrift Charlie Hebdo war 2015 wegen ihrer Karikaturen des
islamischen Propheten Mohammed Ziel der Attentäter geworden. Mehrere
bekannte Zeichner der Zeitschrift kamen bei dem Anschlag damals ums Leben.
Auf die Redaktionsräume war bereits einige Jahre zuvor ein Brandanschlag
verübt worden. „Je suis Charlie“, „Ich bin Charlie“, wurde nach dem An…
vor fünf Jahren zum Zeichen internationaler Solidarität.
## Verarbeitetes Trauma
Charlie Hebdo erholte sich nach der terroristischen Tat zunächst gut,
erlangte traurige Berühmtheit. Die Verkaufszahlen gingen zeitweise nach
oben. Zwei Jahre nach dem Terrorakt brachte Charlie Hebdo [2][eine deutsche
Ausgabe] auf den Markt. Ein Jahr später wurde diese jedoch wieder
eingestellt. Das Heft sei unrentabel gewesen, hieß es damals.
Der Redaktionsleiter Laurent Sourisseau, der unter dem Pseudonym Riss
schreibt, überlebte den Anschlag und schrieb später ein Buch darüber,
Titel: „Eine Minute 49 Sekunden“. Und [3][auch weitere Mitglieder] der
Redaktion und Zeichner verarbeiteten ihre Erlebnisse in Büchern und Comics.
2020 wird für Charlie Hebdo, neben dem fünften Jahrestag des Anschlags, ein
besonderes Jahr: Die Satirezeitschrift feiert im November den 50. Jahrestag
ihrer Gründung. Und: Im Frühjahr steht in Paris der Prozess gegen vierzehn
mutmaßliche Hintermänner des Anschlags an.
7 Jan 2020
## LINKS
[1] /Ein-Jahr-nach-Charlie-Hebdo/!5267581
[2] /Deutsche-Ausgabe-von-Charlie-Hebdo/!5365566
[3] /Der-Fetzen-von-Philippe-Lancon/!5575584
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Terrorismus
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