| # taz.de -- Regionalwahl in Spanien: Rechte gewinnen in der spanischen Extremad… | |
| > In der ehemaligen Sozialistenhochburg Extremadura ziehen Rechtsextreme so | |
| > stark wie noch nie ins Regionalparlament ein. Ministerpräsident Sánchez | |
| > steht unter Druck. | |
| Bild: Vox-Chef Santiago Abascal bei einer Rede in Madrid, am 22. Dezember, nach… | |
| Es ist ein harter Schlag für den spanischen Ministerpräsidenten Pedro | |
| Sánchez. Bei den vorgezogenen Regionalwahlen in Extremadura erzielte seine | |
| sozialistische PSOE das schlechteste Ergebnis aller Zeiten. Gegenüber dem | |
| Urnengang vor zwei Jahren verloren die Sozialisten 14,2 Prozentpunkte und | |
| liegen nunmehr bei nur noch bei 25,7 Prozent der abgegebenen Stimmen – in | |
| einer Region, in der sie bis 2023 regierten. | |
| Statt bisher 28 Sitzen hält die PSOE damit nur noch 18 der insgesamt 65 | |
| Sitze im Regionalparlament. 29 gingen an den rechtskonservativen Wahlsieger | |
| Partido Popular (PP), elf an die rechtsextreme Vox, und sieben Sitze holte | |
| die Linkskoalition Unidas por Extremadura („Gemeinsam für die | |
| Extremadura“). Die Wahlbeteiligung lag bei 62,7 Prozent – ebenfalls ein | |
| Tiefstand. | |
| Die PP erzielte 43,2 Prozent, 5 Punkte mehr als 2023. Zusammen mit Vox – | |
| 16,9 statt bisher 8,2 Prozent – hat die Rechte damit sechs von zehn Stimmen | |
| auf sich vereinen können. Es ist eine Verschiebung nach rechts, wie sie | |
| Spanien noch nicht gesehen hat. | |
| Das Wahldebakel verheißt für Sánchez, der Spanien in Minderheit regiert, | |
| nichts Gutes. Für Frühjahr und Frühsommer stehen weitere Regionalwahlen an, | |
| dann könnte sich der Absturz wiederholen. Dahinterstehen dürften nicht | |
| zuletzt [1][die zunehmenden Korruptionsskandale] im Umfeld von Sánchez und | |
| seiner Partei. „Es ist ein sehr schlechtes Ergebnis, daran gibt es nicht zu | |
| rütteln“, erklärte PSOE-Spitzenkandidat Miguel Ángel Gallardo in der | |
| Wahlnacht. Sánchez schweigt sich aus. Er dankte den Seinen nur per X für | |
| die Anstrengungen im Wahlkampf. | |
| ## Keine Rechtsregierung ohne Vox | |
| „Der Umschwung ist hier“, jubelte PP-Spitzenkandidatin María Guardiola am | |
| Wahlabend – und das, obwohl sie nicht erreicht hat, was sie wollte. Die | |
| 47-jährige Betriebswirtschaftlerin hatte die Wahlen nach gescheiterten | |
| Haushaltsverhandlungen mit Vox vorgezogen, um sich aus dem Griff der | |
| Rechtsextremen, mit deren Unterstützung sie regierte, zu befreien. | |
| Nun fehlen Der PP 4 Sitze zur absoluten Mehrheit im Regionalparlament. Vox | |
| zieht mit 11 statt bisher 5 Abgeordneten ein und ist für die | |
| Regierungsbildung unabdingbar. „María Guardiola, die Baronin, die Vox | |
| verleugnete, aber letztendlich wachsen ließ“, betitelt die Tageszeitung El | |
| País ihren Kommentar zu den Wahlen. | |
| „Die Stimmen von Vox müssen zählen“, erklärte der Chef der Rechtsextreme… | |
| Santiago Abascal, in seiner Rede in der Wahlnacht. Er war der einzige | |
| nationale Parteichef, der in Extremadura vor die Anhänger trat. Abascal hat | |
| bereits jetzt die spanischen Parlamentswahlen im Blick, die spätestens im | |
| Frühsommer 2027 abgehalten werden – sollte Sánchez bis dahin durchhalten. | |
| Abascal macht deutlich: Vox wird sich nicht billig verkaufen. Wie das | |
| aussehen kann, zeigen Beispiele wie die Region Valencia. Dort verankerte | |
| Vox eine Politik gegen Immigranten, gegen Frauen- und LGTBI-Rechte im | |
| Regierungsprogramm. Außerdem wurden Programme zum Klimawandel gestrichen. | |
| Ohne diese Zugeständnisse hätten sie den neuen PP-Regierungschef im | |
| valencianischen Parlament vor einem Monat nicht mitgewählt. In drei | |
| weiteren Regionen und über 100 Gemeinden und Städten unterstützt Vox eine | |
| PP-Regierung. | |
| PP-Chef Alberto Nuñez Feijóo, konservativer Anwärter auf das Amt des | |
| spanischen Ministerpräsidenten, schleppt damit Vox wie einen Klotz am Bein | |
| mit. Auch wenn er immer wieder davon redet, Spanien mit einem reinen | |
| PP-Kabinett und ohne Unterstützung durch die Rechtsextremen regieren zu | |
| wollen, weiß er, dass dies nicht möglich sein wird. Um Vox kleinzuhalten, | |
| kopiert Feijóo deren Politik, stützt sich auf Lügenkampagnen und schürt | |
| [2][Stimmung gegen Migration]. Ohne die wäre der [3][wirtschaftliche | |
| Aufschwung] Spaniens in den letzten Jahren jedoch nicht möglich gewesen. | |
| 22 Dec 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Reiner Wandler | |
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