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# taz.de -- Social-Media-Verbot in Australien: Politologe sieht Gefahr für pol…
> Das ab Mittwoch in Australien geltende Social-Media-Verbot soll junge
> Menschen schützen. Doch es könnte der Demokratie schaden, warnt
> Politologe Zareh Ghazarian.
Bild: ,,Viele Schüler nutzen soziale Medien, um sich zu informieren“, sagt d…
Jugendliche in Australien sollen politisches Wissen aufbauen, um aktive und
informierte Mitglieder der Gemeinschaft zu werden. Zu diesem Zweck
investierte die Regierung in den Politikunterricht. Doch die Ergebnisse
sind laut Untersuchungen des Politologe Zareh Ghazarian von der Monash
Universität in Melbourne alles andere als positiv. Der Stand der
[1][politischen Bildung] in Australien habe sich in den vergangenen Jahren
verschlechtert, konstatiert er. Und [2][das Social-Media-Verbot für
Jugendliche, das dort am Mittwoch in Kraft] tritt, dürfte diesen Prozess
noch beschleunigen.
Wenn junge Menschen die 12. Klasse abschließen, sind sie entweder schon
wahlberechtigt oder dies steht kurz bevor. Ihre mangelhafte politische
Bildung bereitet dem Wissenschaftler große Sorgen. „[3][Das Verbot sozialer
Medien] könnte dies noch verschlimmern“, so Ghazarian.
Regierungen mögen zwar das Ziel verfolgen, das politische Wissen der Jugend
zu stärken. Die Verantwortung für die Gestaltung und Durchführung des
Politikunterrichts liegt jedoch bei Lehrkräften. Für einige von ihnen seien
soziale Medien wichtig, um junge Menschen an politische Debatten und Themen
weltweit heranzuführen.
„Schüler engagieren sich tatsächlich stärker aufgrund dessen, [4][was sie
in den sozialen Medien sehen]. Ich liebe es, wenn sie in meinem Unterricht
loslegen und debattieren, was sie darüber denken. Das ist einfach
fantastisch“, hat ein Lehrer dem Wissenschaftler berichtet. Schüler wüssten
oft nicht, wen sie zu politischen Themen fragen sollen, „deshalb nutzen
viele soziale Medien, um sich zu informieren“.
## Das Parlament weiß es eigentlich besser
Auch eine Untersuchung des australischen Parlaments habe auf die Bedeutung
sozialer Medien für das politische Wissen hingewiesen. Eine Empfehlung
lautet, „Leitlinien, Ressourcen und Werkzeuge zu entwickeln, die die
Vermittlung von Medien- und Digitalkompetenz unterstützen“. Sie sollen
„soziale Medien, Fehlinformationen, Desinformation und künstliche
Intelligenz abdecken“.
Schüler, die sich bisher für ihre politische Entwicklung auf soziale Medien
verlassen hätten, müssten nun neue Quellen finden, warnt Ghazarian. „Die
politische Online-Welt junger Menschen steht möglicherweise kurz vor dem
Erlöschen“, fürchtet der Experte.
9 Dec 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Urs Wälterlin
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