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# taz.de -- Schlechte Wirtschaftslage: Industrie rügt Regierung
> BDI-Chef Leibinger sieht die deutsche Industrie „im freien Fall“. Er
> wirft der Bundesregierung vor, darauf nicht entschlossen genug zu
> reagieren.
Bild: Der Metallbranche geht es wieder besser
Der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), Peter
Leibinger, stellt [1][dem Standort Deutschland] und der CDU-geführten
Bundesregierung ein verheerendes Zeugnis aus. „Der Wirtschaftsstandort
befindet sich im freien Fall, doch die Bundesregierung reagiert nicht
entschlossen genug“, erklärte er am Dienstag aus Anlass der
Veröffentlichung des BDI-Industrieberichts für Dezember 2025. Demnach
rechnet der Verband für das Jahr 2025 für das verarbeitende Gewerbe mit
einem Produktionsrückgang von 2 Prozent. Bislang war er von 0,5 Prozent
ausgegangen.
Die [2][Industrieproduktion gehe das vierte Jahr in Folge zurück], sagte
Leibinger. „Der Wirtschaftsstandort befindet sich in seiner historisch
tiefsten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.“ Die deutsche Wirtschaft
stehe zum Ende des Jahres an „einem dramatischen Tiefpunkt.“ Das sei „kei…
konjunkturelle Delle, sondern ein struktureller Abstieg“. Deutschland
brauche eine „wirtschaftspolitische Wende“. Jeder Monat ohne
„Strukturreformen“ koste Arbeitsplätze und Wohlstand. „Die Bundesregieru…
muss Investitionen Vorrang vor konsumtiven Ausgaben einräumen“, forderte
er. Bei „konsumtiven Ausgaben“ handelt es sich vor allem um Sozialausgaben.
Leibinger fordert also das Zurückfahren des Sozialstaats.
Der [3][BDI-Bericht selbst] zeichnet kein ganz so negatives Bild wie
Leibinger. So sei der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im
März 2025 auf ein 31-Monats-Hoch gestiegen. „Der konjunkturelle Tiefpunkt
dürfte damit durchschritten sein“, heißt es in dem Bericht. Nach zwei
Jahren Rückgang dürften die deutschen Warenexporte im gesamten Jahr in
nominaler Rechnung – also ohne Berücksichtigung der Inflation – nicht
weiter sinken.
Für die Europäische Union als Ganzes sieht der BDI eine Trendwende. Hier
habe die Industrieproduktion bereits wieder Fahrt aufgenommen. Der BDI
korrigiert seine ursprüngliche Prognose für den EU-Wirtschaftsraum von
einem Minus von einem Prozent auf ein Wachstum von einem Prozent. Die
Branchen Pharmazie, Metall, Elektro und sonstiger Fahrzeugbau „konnten die
Produktion spürbar ausweiten“, heißt es in dem Bericht. Für die chemische
Industrie und den Fahrzeugbau habe die Rezession noch nicht geendet.
2 Dec 2025
## LINKS
[1] /Standort-Deutschland/!t5598622
[2] /Wirtschaft-in-der-Krise/!6126009
[3] https://bdi.eu/publikation/news/industriebericht-dezember-2025
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
BDI
Industrie
Wirtschaft
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Arbeitsmarkt
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