| # taz.de -- RTL baut hunderte Stellen ab: Feuern und streamen | |
| > Mit der Begründung, immer weniger Menschen schauten lineares Fernsehen, | |
| > streicht RTL hunderte Arbeitsplätze. Die Zukunft sieht man im Streaming. | |
| Bild: Wo strömt RTL hin? | |
| kna | Das Medienunternehmen RTL baut in Deutschland rund 600 Arbeitsplätze | |
| ab. Das gab der Konzern am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Mit | |
| Abfindungsprogrammen und Regelungen zur Altersteilzeit sollen | |
| betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermieden werden, so RTL. Die | |
| Kürzungen seien nötig, weil [1][immer weniger Menschen lineares Fernsehen] | |
| schauen und die Konjunkturlage in Deutschland gleichzeitig schwierig sei. | |
| „Der Medienmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Um | |
| langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben, richten wir RTL | |
| Deutschland [2][noch konsequenter auf das Streaming-Geschäft] aus“, sagt | |
| RTL-Chef Stephan Schmitter. | |
| Seit dem Jahr 2019 seien die Umsätze, die sich mit Werbung im linearen | |
| Fernsehen erzielen lassen, um mehr als 20 Prozent gesunken, so das | |
| Medienunternehmen. Gleichzeitig sei die Zahl der Menschen, die das | |
| zahlungspflichtige Online-Angebot RTL+ abonniert haben, von 0,8 auf 6,6 | |
| Millionen Menschen gestiegen. Deshalb solle das Unternehmen [3][noch | |
| gezielter auf das Streaming-Geschäft] ausgerichtet werden. | |
| Ziel sei es auch, mit den großen US-Streamingdiensten in den Wettbewerb zu | |
| treten. Die Inhalte und die publizistische Verantwortung stünden dabei | |
| weiter im Mittelpunkt, so Schmitter. Dafür solle gezielt in Unterhaltung, | |
| Sport und Nachrichten investiert werden. Der nötige Personalabbau soll | |
| Schmitter zufolge so fair und verantwortungsvoll wie möglich gestaltet | |
| werden. | |
| ## „Eine Katastrophe“ | |
| Der Deutsche Journalisten-Verband zeigte sich über die Ankündigungen | |
| schockiert. „Das ist eine Katastrophe für die Kolleginnen und Kollegen bei | |
| RTL und ihren Töchtern“, sagte DJV-Chef Mika Beuster in einer | |
| Pressemitteilung. Es stehe zu befürchten, dass die journalistische Qualität | |
| Schaden nehme. | |
| „Es dürfte für die Redaktionen mindestens schwierig werden, das jetzige | |
| Niveau mit noch weniger Personal zu halten“, so Beuster. Die mit den | |
| Betriebsräten ausgehandelten Bedingungen des Stellenabbaus bezeichnete | |
| Beuster aber als Lichtblick: „Das sind gute und wichtige | |
| Verhandlungsergebnisse im Sinne der Beschäftigten, die den Jobkahlschlag | |
| zwar nicht rückgängig machen, aber die schlimmsten Auswirkungen lindern.“ | |
| 2 Dec 2025 | |
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