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# taz.de -- Blockierte „Heimat“-Demo in Berlin: Aufs falsche Hütchen geset…
> Neonazis riefen zu einer antiziganistischen Demo gegen Hütchenspieler
> nach Mitte. Trotz der Proteste in Gießen stellten sich 1.000 Antifas in
> den Weg.
Bild: Antifas haben einen rechtsextremen Aufmarsch Unter den Linden verhindert
Die [1][rechtsextreme Partei Die Heimat], vormals NPD, ist bei ihrem ersten
Demonstrationsversuch in Berlin seit fast zehn Jahren gescheitert. Nach
mehr als zwei Stunden Stillstand in einem abgegitterten Bereich zwischen
Humboldt Forum und Lustgarten rollten die etwa 130 Neonazis ihre Fahnen
wieder zusammen. Die Polizei sah keine Möglichkeit, den Rechten eine
Demonstration auf der angemeldeten Strecke bis zur Friedrichstraße zu
ermöglichen.
Angesichts von mehr als 1.000 Antifaschist:innen, die vor und neben dem
rechten Aufzug demonstrierten, sei es „unverhältnismäßig, hier
durchzurennen“, wie ein Polizeisprecher der taz sagte. Zur Gegenkundgebung
hatten etwa die Omas gegen Rechts und die Initiative Geradedenken
mobilisiert. Die ursprüngliche Route der Neonazis Unter den Linden war zum
Teil versperrt.
Es schien fast so, als sei die Polizei, die mit 300 Einsatzkräften vor Ort
war, überrascht von dem starken Gegenprotest, schließlich demonstrierten
zur selben Zeit mehrere tausend Berliner Antifaschist:innen [2][in
Gießen gegen den Gründungsparteitag der AfD-Jugend]. Sollten die Rechten
gehofft haben, das für einen ungestörten Aufzug ausnutzen zu können, ging
der Plan nicht auf.
Die neonazistische Partei, die im vergangenen Jahrzehnt stark an Bedeutung
verloren hat, versucht sich in jüngster Zeit an einem [3][Schulterschluss
mit jugendkulturellen Neonazi-Gruppierungen]. Neben Mitgliedern der
Heimat-Jugendorganisation Junge Nationalisten fanden sich dann auch Blöcke
der Deutschen Jugend Voran (DJV) und der erst kürzlich gegründeten
Jägergruppe auf der Demo ein.
## Jungnazis ziehen nicht mehr
Doch die wenigen Dutzend Jung-Nazis zeigen: Allzu leicht gelingt die
Mobilisierung nicht mehr. Noch im Frühjahr hatte das Spektrum [4][mehr als
800 Menschen] in Friedrichshain auf die Straße gebracht – ohne
professionelle Parteistrukturen.
Inhaltlich versucht die Heimat an die [5][Schutzzonen-Kampagne der NPD] von
2018 anzuknüpfen, bei der sie sich selbst als Ordnungsmacht präsentierte.
Mehrere der Neonazis trugen Westen mit dem Begriff „Heimatschützer“. Im
Fokus auf ihrer zur Kundgebung gestutzten Demo stand der Ruf nach einem
härteren Vorgehen gegen „Hütchenspieler“.
Was dahinter eigentlich steckt – wenn es nicht Rache für den Geldverlust
eines Neonazis ist – machten die Reden klar, in denen unverhohlen von
„Z*g*n*rbanden“ gesprochen wurde. Es geht ihnen um offenen Rassismus gegen
Sinti*zze und Rom*nja. Doch die Außenwirkung blieb beschränkt. Unter
Rufen und Tröten der Gegendemonstrant:innen waren die Reden außerhalb
der Nazidemo selbst nicht zu hören.
29 Nov 2025
## LINKS
[1] /Nazidemo-in-Berlin/!6131500
[2] /-AfD-Jugend-und-Gegenprotest-/!6133377
[3] /Neonaziszene-in-Ostberlin/!6106603
[4] /SS-Lieder-und-Rechtsrock/!6077963
[5] /Buergerwehr-der-NPD/!5517762
## AUTOREN
Erik Peter
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