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# taz.de -- Konflikt in der Karibik: Trump erklärt Luftraum über Venezuela f�…
> US-Präsident Donald Trump sprach am Samstag eine Warnung „an alle
> Fluggesellschaften, Piloten, Drogenhändler und Menschenschmuggler“ aus.
Bild: Nach den tödlichen US-Militärschlägen gegen angebliche Drogenschmuggle…
afp | Vor dem Hintergrund [1][der wachsenden militärischen Spannungen
zwischen den USA und Venezuela] hat US-Präsident Donald Trump den Luftraum
über dem südamerikanischen Land für „geschlossen“ erklärt. Auf
Online-Plattformen veröffentlichte Trump am Samstag eine Warnung „an alle
Fluggesellschaften, Piloten, Drogenhändler und Menschenschmuggler“. Diese
sollten „bitte den Luftraum über und um Venezuela in seiner Gesamtheit als
geschlossen ansehen“, hieß es.
Dabei hatten laut einem US-Medienbericht Trump und sein venezolanischer
Kollege Nicolás Maduro gerade eben erst miteinander telefoniert. Die beiden
Staatschefs hätten bei dem Telefonat ein mögliches Treffen in den USA
besprochen, berichtete die New York Times am Freitag. US-Außenminister
Marco Rubio nahm demnach ebenfalls an dem Telefongespräch teil.
Die USA hatten in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und den
größten Flugzeugträger der Welt in die Karibik entsandt – nach eigenen
Angaben, um den Drogenhandel zu bekämpfen. Venezuelas
linksnationalistischer Präsident Maduro vermutet dagegen, dass die
rechtsgerichtete Regierung in Washington seinen Sturz plant.
Washington wirft Caracas vor, Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt
gegen die USA einzusetzen und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger
zu gefährden.
Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher
Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach
US-Angaben bislang mehr als 80 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe
getroffen. Beweise für die Nutzung der Boote zum Drogenschmuggel und zur
Gefährdung der USA durch die Schiffe legten die USA nicht vor.
## Die Überlebenden sollen sich an das brennende Boot geklammert haben
Die US-Armee hat laut Medienberichten nach einem Raketenangriff auf ein
mutmaßliches Drogenschmuggelboot in der Karibik überlebende Bootsinsassen
getötet. Vor dem Einsatz habe die Armee von US-Verteidigungsminister Pete
Hegseth den Befehl erhalten, alle an Bord des Bootes zu töten,
[2][berichteten die Washington Post] und der Sender CNN am Freitag
(Ortszeit). [3][Demnach geht es um einen Vorfall am 2. September, dem
ersten öffentlich gemachten Einsatz der US-Armee gegen mutmaßliche
Drogenschmuggelboote in der Karibik und im Ostpazifik].
Nach dem Raketenangriff auf das Boot seien zwei Überlebende zu erkennen
gewesen, die sich an das brennende Boot geklammert hätten, schrieb die
Washington Post über den Vorfall am 2. September. Die Armee habe daraufhin
erneut auf sie geschossen. Nach diesem Vorfall seien die Anweisungen für
derartige Armeeeinsätze geändert worden, demnach müssen Überlebende nun
gerettet werden.
CNN berichtete, es sei unklar, ob Hegseth gewusst habe, dass es nach dem
ersten Angriff auf das Boot Überlebende gegeben habe. Zuerst hatte das
Online-Magazin The Intercept über den zweiten Angriff berichtet.
Hegseth sprach am Freitag in Online-Netzwerken von „Fake News“. Die
aktuellen Einsätze in der Karibik seien „rechtmäßig, sowohl nach US- als
auch nach internationalem Recht“, versicherte der Pentagon-Chef. Laut
Justizministerium erfolgen die Einsätze in Übereinstimmung mit dem bei
bewaffneten Konflikten geltenden Recht.
## Deutliche Hinweise auf „außergerichtliche“ Tötungen
Der demokratische US-Abgeordnete Seth Moulton erklärte nach dem Erscheinen
des Washington Post-Berichts, das Töten von Überlebenden sei „offenkundig
illegal“. „Merken Sie sich meine Worte: Es wird einige Zeit dauern, aber
Amerikaner werden dafür strafrechtlich verfolgt werden, entweder wegen
Kriegsverbrechen oder richtig gehenden Mordes“, fügte der US-Veteran hinzu.
Das Pentagon hat den US-Kongress darüber informiert, dass sich die USA in
einem „bewaffneten Konflikt“ mit lateinamerikanischen Drogenkartellen
befänden, die es als terroristische Gruppen bezeichnet. Mutmaßliche
Drogenschmuggler werden dementsprechend als „unrechtmäßige Kombattanten“
eingestuft.
Demokratische Kongressmitglieder hatten diesen Monat ein Video
veröffentlicht, in dem sie sich an US-Soldaten richteten und betonten,
diese hätten das Recht, rechtswidrige Befehle zu verweigern. US-Präsident
Donald Trump bezeichnete die Urheber des Videos als „Verräter“.
Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat die US-Regierung
aufgefordert, die Rechtmäßigkeit der US-Einsätze in der Karibik zu
überprüfen. Demnach gibt es deutliche Hinweise, dass es sich um
„außergerichtliche“ Tötungen handele.
29 Nov 2025
## LINKS
[1] /Trump-gegen-Venezuela/!6130464
[2] https://www.washingtonpost.com/national-security/2025/11/28/hegseth-kill-th…
[3] /Konflikt-zwischen-Trump-und-Maduro/!6108873
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