| # taz.de -- +++ USA unter Donald Trump +++: Trump schickt keine Regierungsvertr… | |
| > Der US-Präsident begründet dies mit „Menschenrechtsverletzungen“ im | |
| > Gastgeberland Südafrika. Zugleich lässt er Migranten in ein Gefängnis des | |
| > Nachbarstaats Eswatini abschieben, wie Dokumente belegen. | |
| Bild: Donald Trump behauptete schon im Mai fälschlicherweise gegenüber Cyril … | |
| ## Eswatini inhaftiert Migranten in berüchtigtem Gefängnis | |
| Kaum ein Ort in dem kleinen afrikanischen Königreich Eswatini verbreitet so | |
| viel Schrecken wie das Hochsicherheitsgefängnis Matsapha, ein Komplex aus | |
| Beton und Rost vor den Toren der Hauptstadt Mbabane. „Es ist wie ein | |
| Dschungel“, sagt ein ehemaliger Häftling der Nachrichtenagentur AFP über | |
| das Gefängnis. Eine Inhaftierung in Matsapha wünsche er „nicht einmal | |
| seinem schlimmsten Feind“. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump in | |
| Washington werden dort aus den USA abgeschobene Migranten eingesperrt. | |
| Matsapha dient in dem südafrikanischen Zwergstaat seit Jahrzehnten zur | |
| Unterdrückung inhaftierter Regierungskritiker. Durch die Zusammenarbeit mit | |
| der Trump-Regierung wird dort ein weiteres unrühmliches Kapitel | |
| aufgeschlagen: Die letzte absolute Monarchie auf dem afrikanischen | |
| Kontinent hat sich bereit erklärt, bis zu 160 aus den USA abgeschobene | |
| Migranten aufzunehmen – und erhält im Gegenzug 5,1 Millionen Dollar (rund | |
| 4,4 Millionen Euro) zur Sicherung seiner Grenzen. | |
| Der Deal ist in einem von Human Rights Watch veröffentlichten Abkommen | |
| dokumentiert, das AFP einsehen konnte. Die ersten fünf aus den USA | |
| abgeschobenen Migranten kamen im Juli nach Matsapha – einer von ihnen wurde | |
| von dort bereits in seine Heimat Jamaika zurückgeführt. Zehn weitere | |
| Abgeschobene wurden dort im Oktober inhaftiert, wie die Regierung Eswatinis | |
| bestätigte, die über kurz oder lang alle Häftlinge in ihre Länder | |
| zurückschicken will. | |
| Die abgeschobenen Migranten – darunter Staatsbürger aus Vietnam, Laos und | |
| Kuba – werden in Matsapha ohne Anklage und ohne Zugang zu Anwälten | |
| eingesperrt, wie AFP-Recherchen ergaben. „Eswatini beteiligt sich hier an | |
| etwas, was ich als Menschenhandel oder Entführung bezeichnen würde“, sagt | |
| der in Eswatini ansässige Menschenrechtsantwalt Sibusiso Nhlabatsi AFP. Die | |
| Abgeschobenen seien in Eswatini weit von ihren Familien entfernt und | |
| könnten keinen Besuch empfangen, ihnen würden grundlegende Rechte | |
| verweigert. (afp) | |
| ## Trump schickt keine US-Regierungsvertreter zum G20 | |
| An dem G20-Gipfel in Südafrika in diesem Monat werden nach den Worten von | |
| US-Präsident Donald Trump keine Regierungsvertreter seines Landes | |
| teilnehmen. Trump begründete den Schritt am Freitag in seinem Onlinedienst | |
| Truth Social mit „Menschenrechtsverletzungen“ in dem afrikanischen Land. Er | |
| [1][wiederholte dabei widerlegte Behauptungen, dass die weißen Nachfahren | |
| meist niederländischer Siedler in Südafrika systematisch „getötet und | |
| abgeschlachtet“ würden]. | |
| Trump hatte im September angekündigt, Vizepräsident JD Vance werde an | |
| seiner Stelle zum G20-Gipfel reisen. Nun erklärte er jedoch, dass die USA | |
| keinen Regierungsvertreter schicken würden. „Es ist eine absolute Schande, | |
| dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfindet“, schrieb der US-Präsident. | |
| Pretoria drückte Bedauern über die Äußerungen Trumps aus. „Die Behauptung, | |
| dass diese Gemeinschaft Verfolgung ausgesetzt ist, basiert nicht auf | |
| Tatsachen“, erklärte das südafrikanische Außenministerium. Die | |
| südafrikanische Regierung freue sich darauf, als Gastgeber für ein | |
| „erfolgreiches“ Gipfeltreffen zu dienen. (afp) | |
| ## Auch am Samstag Einschränkungen im Flugverkehr wegen Shutdown | |
| Der Haushaltsstreit in den USA hat auch am Samstag zu erheblichen | |
| Einschränkungen im Flugverkehr des Landes geführt. Am zweiten Tag in Folge | |
| mussten Fluggesellschaften auf Anordnung der Behörden zahlreiche | |
| Verbindungen streichen. Die Luftfahrtbehörde FAA wies die | |
| Fluggesellschaften an, am Samstag vier Prozent der Flüge an 40 großen | |
| Flughäfen zu streichen. Weil die staatlichen Fluglotsen und | |
| Sicherheitsmitarbeiter wegen des Shutdowns nicht bezahlt werden, kamen | |
| viele nicht zur Arbeit. | |
| Wegen des geringeren Flugaufkommens am Wochenende fielen die Kürzungen | |
| jedoch geringer aus als am Freitag. So strichen United Airlines 168 Flüge | |
| nach 184 am Vortag und Southwest Airlines knapp 100 nach 120 am Freitag. | |
| Die Kürzungen sollen am Dienstag auf sechs Prozent und bis zum 14. November | |
| auf zehn Prozent steigen. | |
| Die Regierung von Präsident Donald Trump will damit den Druck auf die | |
| Demokraten im Kongress erhöhen, einem Plan der Republikaner zur | |
| Finanzierung der Regierung zuzustimmen. Die Demokraten machen ihrerseits | |
| die Republikaner für den Stillstand verantwortlich, da diese sich | |
| weigerten, über die Verlängerung von Subventionen für die | |
| Krankenversicherung zu verhandeln. US-Verkehrsminister Sean Duffy sagte, er | |
| könne Kürzungen von 20 Prozent anordnen, wenn sich die Lage verschärfen und | |
| weitere Fluglotsen nicht zur Arbeit erscheinen sollten. | |
| Wegen des Haushaltsstreits ruhen in den USA Teile der Staatsverwaltung seit | |
| nunmehr 39 Tagen, so lange wie noch nie infolge eines solchen Shutdowns. | |
| Rund 13.000 Fluglotsen und 50.000 Mitarbeiter der Sicherheitskontrollen | |
| müssen ohne Bezahlung arbeiten. Viele Fluglotsen wurden am Donnerstag | |
| darüber informiert, dass sie auch in der neuen Woche zum zweiten Mal in | |
| Folge kein Gehalt erhalten. FAA-Chef Bryan Bedford zufolge erscheinen an | |
| manchen Tagen zwischen 20 und 40 Prozent der Fluglotsen nicht zur Arbeit. | |
| Am Freitag kam es wegen des Personalmangels bei der Flugsicherung zu | |
| Verspätungen bei mehr als 5600 Flügen. (rtr) | |
| ## Ex-Präsident Biden: Trump zerlegt Demokratie mit Abrissbirne | |
| Der ehemalige US-Präsident Joe Biden hat hart gegen seinen Nachfolger | |
| Donald Trump ausgeteilt. Trump habe nicht nur das Weiße Haus mit einer | |
| Abrissbirne zerlegt, sagte der 82-Jährige US-Medien zufolge in Anspielung | |
| auf Trumps Bauarbeiten für einen neuen Ballsaal im Weißen Haus, „sondern | |
| auch die Verfassung, den Rechtsstaat und unsere Demokratie“. | |
| Während seiner Rede auf einer Veranstaltung der Demokraten im Bundesstaat | |
| Nebraska wandte sich der Ex-Präsident den Berichten zufolge auch direkt an | |
| Trump. „Sie verhalten sich auf eine Weise, die uns als Nation beschämt“, | |
| zitierte ihn der Sender CNN. Er warf Trump demnach auch vor, die Interessen | |
| seiner wohlhabenden Verbündeten über die der amerikanischen Bevölkerung zu | |
| stellen. „Sie arbeiten für uns, Mr. President. Wir arbeiten nicht für Sie. | |
| Sie arbeiten für uns – nicht nur für Milliardäre und Millionäre.“ | |
| Die Siege der Demokraten bei den Gouverneurswahlen in New Jersey und | |
| Virginia und bei der Bürgermeisterwahl in New York am vergangenen Dienstag | |
| bezeichnete Biden den Berichten zufolge als Lichtblicke „in einem sehr, | |
| sehr dunklen Moment“. Das amerikanische Volk habe mit den Abstimmungen eine | |
| Botschaft an Trump gesendet. | |
| Biden schied im Januar aus dem Amt. Seitdem tritt er nur noch selten | |
| öffentlich auf. Er hatte eigentlich für die Demokraten bei der | |
| Präsidentenwahl 2024 als Kandidat antreten wollen. Allerdings nahmen im | |
| Wahljahr die Bedenken zu, Zweifel an seiner körperlichen und mentalen | |
| Verfassung wurden laut. Nach erheblichem Druck auch aus Reihen seiner | |
| eigenen Partei zog sich Biden wenige Monate vor der Wahl aus dem Rennen | |
| zurück. Im Mai wurde bekannt, dass Biden an Prostatakrebs erkrankt ist. | |
| (dpa) | |
| ## Oberstes Gericht setzt Fortsetzung von Lebensmittelhilfen aus | |
| Inmitten der [2][Haushaltssperre in den USA] hat der Oberste Gerichtshof | |
| des Landes die von einem US-Gericht angeordnete Fortsetzung der | |
| Lebensmittelhilfen vorerst ausgesetzt. Richterin Ketanji Brown Jackson | |
| verfügte am Freitag einen sogenannten Verwaltungsaufschub, der dem Gericht | |
| mehr Zeit gibt, den Fall zu verhandeln. Zuvor in dieser Woche hatte ein | |
| US-Gericht die Regierung von US-Präsident Donald Trump angewiesen, die | |
| Finanzierung der Lebensmittelhilfen für November bis zum Ende des Freitags | |
| in vollem Umfang bereitzustellen. | |
| Das US-Justizministerium legte daraufhin am Freitag beim Obersten | |
| Gerichtshof Berufung gegen die Verfügung des Gerichts ein. Nur der | |
| US-Kongress könne die Krise beenden, erklärte das Justizministerium. | |
| Stattdessen habe ein US-Gericht „die derzeitige Haushaltssperre als | |
| Erlaubnis genutzt, um einen Bankrott des Bundes zu erklären und sich selbst | |
| zum Treuhänder zu ernennen, der die Aufgabe hat, unter denjenigen, die | |
| einen Teil der begrenzten verbleibenden Bundesmittel anstreben, Gewinner | |
| und Verlierer auszuwählen.“ | |
| Die Entscheidung des Supreme Court betrifft Millionen von US-Bürgern. Im | |
| Rahmen des Supplemental Nutrition Assistance Program (Snap) erhalten in den | |
| USA rund 42 Millionen Menschen mit keinem oder geringen Einkommen | |
| Bezahlkarten, damit sie Obst und Gemüse, Fleisch und Milchprodukte kaufen | |
| können. Dies kostet den Staat im Monat rund neun Milliarden Dollar, die von | |
| der aktuellen Haushaltssperre betroffen sind. Die Snap-Hilfen liefen | |
| deshalb Anfang November aus. (afp) | |
| ## Bundesrichterin erklärt Nationalgarde in Portland für rechtswidrig | |
| In den juristischen Auseinandersetzungen um die Entsendung der | |
| Nationalgarde in US-Großstädte hat Präsident Donald Trump einen neuen | |
| Rückschlag erlitten. Die von Trump ernannte Bundesrichterin Karin Immergut | |
| bezeichnete die Entsendung der Nationalgarde nach Portland im Bundesstaat | |
| Oregon am Freitag (Ortszeit) als „rechtswidrig“ und ordnete ihre dauerhafte | |
| Aussetzung an. | |
| In ihrem Urteil, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, kam sie zu dem | |
| Schluss, dass es in Portland weder einen Aufstand noch die Gefahr eines | |
| Aufstandes gebe, die den Einsatz der Nationalgarde zur Unterstützung der | |
| regulären Ordnungskräfte rechtfertigen würde. Gegen die Entscheidung kann | |
| Berufung eingelegt werden. | |
| Das Urteil ersetzt Immerguts einstweilige Verfügung, die den Einsatz in | |
| Portland temporär blockiert hatte. (afp) | |
| ## USA heben Sanktionen gegen Syriens Übergangspräsidenten auf | |
| Wenige Tage vor dem Besuch des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed | |
| Al-Scharaa im Weißen Haus heben die USA Sanktionen gegen ihn auf. Das | |
| US-Außenministerium teilte mit, dass Al-Scharaa von einer Liste gestrichen | |
| werde, auf der die Regierung mit Sanktionen belegte Terroristen aufführt. | |
| Al-Scharaa steht seit 2013 auf der Liste. Auch Syriens Innenminister Anas | |
| Hasan Khattab werde dort künftig nicht mehr zu finden sein, hieß es weiter. | |
| Man erkenne die Fortschritte an, die die syrische Führung nach dem Sturz | |
| des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad und vielen Jahren der | |
| Unterdrückung erzielt habe, erklärte das Außenministerium. Als | |
| Übergangspräsident arbeite Al-Scharaa daran, vermisste US-Amerikaner | |
| ausfindig zu machen, Terrorismus und Drogenhandel zu bekämpfen und | |
| Sicherheit in der Region zu schaffen. | |
| Am Montag wird der Assad-Nachfolger zu einem Treffen mit US-Präsident | |
| Donald Trump im Weißen Haus erwartet. Seit der Unabhängigkeit Syriens im | |
| Jahr 1946 ist noch kein Präsident des Landes zu einem Regierungsbesuch in | |
| Washington empfangen worden. (dpa) | |
| 8 Nov 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Suedafrikanischer-Praesident-in-den-USA/!6089515 | |
| [2] /Shutdown-in-den-USA/!6126145 | |
| ## TAGS | |
| Donald Trump | |
| Schwerpunkt USA unter Trump | |
| Joe Biden | |
| Shutdown | |
| Eswatini | |
| G20-Gipfel | |
| Ahmed al-Scharaa | |
| Zentralasien | |
| Reden wir darüber | |
| Schwerpunkt USA unter Trump | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| USA umwerben Zentralasien: Trump punktet mit seiner „Mineral-Diplomatie“ ge… | |
| Donald Trump hat die fünf Staatschefs Zentralasiens zum Abendessen geladen. | |
| Er will an die Rohstoffe der Länder, die China und Russland nahe stehen. | |
| Bürgermeisterwahl in New York: Warum SPD und Grüne keinen Mamdani-Moment erze… | |
| Zohran Mamdanis Strategie könnten hiesige Mitte-Links-Parteien zwar | |
| nachahmen. Um eine ganze Generation zu inspirieren, braucht es aber | |
| deutlich mehr. | |
| Shutdown in den USA: Regierung muss Lebensmittelhilfen voll weiter finanzieren | |
| Ein US-Bundesrichter verpflichtet die Trump-Regierung, die wegen des | |
| Shutdowns teilweise gestrichenen Lebensmittelhilfen voll weiter zu | |
| gewähren. |