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# taz.de -- USA drohen mit Atomtests: Trump wirft China und Russland heimliche …
> US-Präsident legt im Interview zu geplanten Atomwaffentests nach, ohne
> für Klarheit zu sorgen. Laut Energieminister sind nur Systemtests
> geplant.
Bild: US-Atomtest am 23. März 1955 in der Wüste von Nevada in der Nähe von Y…
afp/dpa |/taz | US-Präsident Donald Trump hat Russland und China heimliche
Atomwaffentests vorgeworfen. „Russland nimmt Tests vor, China nimmt Tests
vor, aber sie sprechen nicht darüber“, sagte Trump in einem am Sonntag
ausgestrahlten Interview mit dem TV-Sender CBS. „Man weiß nicht unbedingt,
wo sie testen. Sie testen weit unter der Erde, wo die Menschen nicht genau
wissen, was bei den Tests vor sich geht“, fügte Trump hinzu.
Auch in [1][Nordkorea] und [2][Pakistan] würden Tests vorgenommen. „Ich
möchte nicht das einzige Land sein, das keine Tests durchführt“, betonte
der US-Präsident. Trump hatte am Mittwoch die sofortige Wiederaufnahme von
Atomwaffentests angekündigt und damit international Sorge und Verwirrung
ausgelöst. Denn er führte nicht genau aus, was getestet werden soll. Damit
blieb auch offen, ob es auch unterirdische Explosionen geben würde.
Experten rätseln darüber, ob der Präsident womöglich Tests zum Abschuss von
Waffensystemen meint, die mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden können,
also etwa ballistische Raketen.
In dem CBS-Interview antwortete Trump auf die Frage, ob erstmals seit 1992
wieder eine Atomwaffe in den USA zur Explosion gebracht werden soll: „Ich
sage, dass wir Atomwaffen testen werden, so wie es andere Länder auch tun,
ja.“
## Energieminister: „Keine nuklearen Explosionen“
US-Energieminister Chris Wright hatte zuvor erklärt, es seien lediglich
„Systemtests“ geplant. „Es handelt sich nicht um nukleare Explosionen“,
sagte Wright am Sonntag dem Sender Fox News. Es würden alle Teile einer
Atomwaffe getestet, ohne jedoch einen nuklearen Sprengsatz zu zünden. Man
werde neue Waffensysteme testen. Man prüfe dabei alle anderen Teile einer
Atomwaffe.
Der letzte US-Waffentest mit nuklearen Sprengköpfen erfolgte im Jahr 1992
im US-Bundesstaat Nevada, woraufhin der damalige US-Präsident George H. W.
Bush ein Moratorium verhängte, das alle US-Regierungen seither übernommen
hatten. Beobachter gehen davon aus, dass für den Test eines nuklearen
Sprengkopfes am ehesten wieder Nevada in Frage käme. Die Vorbereitungen
eines solchen Tests würden aber mindestens 18 Monate dauern.
Unter Präsident Bill Clinton von den Demokraten unterzeichneten die USA
1996 zudem den [3][Vertrag über das umfassende Verbot von Atomtests]
(CTBT), der alle Explosionstests international verbietet. Die USA haben den
Vertrag allerdings wie China nicht ratifiziert, auch deshalb ist er nie in
Kraft getreten. Russland machte seine Ratifizierung 2023 unter Präsident
Wladimir Putin rückgängig – was die USA scharf kritisierten.
Russland hatte jüngst Trägerraketen getestet. Auch die USA testen immer
wieder Trägerraketen ohne Atomsprengköpfe. Wright sagte, die Modernisierung
des nuklearen Arsenals sei eine entscheidende Priorität. „Viele unserer
Waffen sind sehr alt.“ Man müsse das Waffenarsenal modern und auf dem
neuesten Stand halten, um weltweit führend zu sein. „Das ist die einzige
Möglichkeit, Frieden im Ausland und Wohlstand im eigenen Land zu
garantieren“, sagte Wright.
## Test mittels Computersimulationen
Die USA verfügen über ein umfangreiches Programm, um die Zuverlässigkeit
ihres Atomarsenals sicherzustellen. Dazu gehören Computersimulationen,
Tests mit Atommaterial, bei denen keine Kettenreaktion stattfindet sowie
Tests von Raketen und Sprengkopftechnologien. Solche Maßnahmen machen nach
Ansicht mancher Experten Atomtests überflüssig.
Das Energieministerium ist in den USA für viele Aspekte des nuklearen
Arsenals zuständig, unter anderem die ihm untergeordnete
Atomsicherheitsbehörde NNSA. Für die Trägerraketen ist hingegen das unter
Trump in Kriegsministerium umbenannte Verteidigungsministerium zuständig.
3 Nov 2025
## LINKS
[1] /Parteikongress-in-Nordkorea/!5739195
[2] /Pakistans-Militaermacht/!6010421
[3] /Atomwaffenkonferenz-in-New-York/!5872205
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