| # taz.de -- Stadtbild-Debatte: Neue CDU-Gruppe fordert „Kurskorrektur“ von … | |
| > Die CDU-Plattform „Compass Mitte“ will eine klarere Abgrenzung zur AfD | |
| > und ein Verbotsverfahren. Auch Ex-CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz ist | |
| > dabei. | |
| Bild: „Die CDU droht ihren Wertekompass zu verlieren“, sagt Ruprecht Polenz… | |
| Berlin afp | Nach den Debatten über die Brandmauer zur AfD und das | |
| „Stadtbild“ hat sich in der CDU eine neue Gruppe gegründet, die auf Distanz | |
| zum Parteivorsitzenden Friedrich Merz geht. In der Gründungserklärung der | |
| Plattform „Compass Mitte“, aus der die Zeit am Mittwoch zitierte, treten | |
| die Unterzeichner für eine klarere Abgrenzung zur AfD und für die | |
| Einleitung eines Verbotsverfahrens ein. Sie bemängeln, dass sich unter | |
| Merz' Vorsitz das Spektrum der Partei verengt habe und der soziale und | |
| liberale Flügel zu wenig zur Geltung komme. | |
| Zu den Unterzeichnern der Gründungserklärung zählt der frühere | |
| CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz. Polenz sagte der Zeit: „Es gibt in der | |
| Partei zunehmende Nervosität, weil es mit unseren Zustimmungswerten nicht | |
| aufwärtsgeht.“ Deswegen müsse stärker über den Kurs der Partei debattiert | |
| werden, und dazu wolle die Plattform einen Beitrag leisten. „Die CDU droht | |
| ihren Wertekompass zu verlieren, wenn sie sich nur noch als rein | |
| konservative Partei versteht“, sagte Polenz. | |
| ## Fehlende politische Bandbreite | |
| Hinter der Initiative „Compass Mitte“ stecken dem Bericht zufolge Vertreter | |
| liberaler und sozialer Parteiströmungen. Auf der Liste der gut 30 | |
| Erstunterzeichner fänden sich vor allem Kommunalpolitiker und Vertreter des | |
| Arbeitnehmerflügels der CDU wie dessen Vizechefin Monica Wüllner, aber auch | |
| der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter. | |
| Die Unterzeichner bemängeln, dass die Partei unter Merz' Vorsitz ihre | |
| politische Bandbreite eingebüßt habe – und deshalb an Zustimmung verliere. | |
| „Die 28,6 Prozent bei der letzten Bundestagswahl dürfen uns nicht | |
| zufriedenstellen“, zitiert die Zeit aus dem Aufruf. „Es bedarf einer | |
| Kurskorrektur, damit die CDU mit 40 Prozent wieder die Ergebnisse einer | |
| Volkspartei erreicht. Deshalb muss der soziale und liberale Teil der Union | |
| sichtbarer werden, um mehr Menschen anzusprechen.“ | |
| Die Unterzeichner fordern zudem eine ganz klare Abgrenzung zur AfD. „Die | |
| CDU ist in dem Wissen gegründet worden, dass Faschismus immer nur mithilfe | |
| von Konservativen an die Macht gekommen ist“, heißt es. „Es darf deshalb | |
| keinerlei politische Zusammenarbeit der CDU mit der rechtsextremistischen | |
| AfD geben.“ | |
| ## „Faschismus ist immer nur mithilfe von Konservativen an die Macht | |
| gekommen“ | |
| Die Unterzeichner der Erklärung gehen in ihren Forderungen weiter als die | |
| Parteispitze. Der Unvereinbarkeitsbeschluss müsse „für alle politischen | |
| Ebenen“ gelten, und: „Die CDU darf deshalb auch keine Anträge stellen, die | |
| nur mit Stimmen der AfD eine Mehrheit bekommen können.“ | |
| Außerdem sprechen sie sich für ein Verbotsverfahren gegen die AfD aus: „Wir | |
| setzen uns dafür ein, dass Bundesregierung, Bundestag oder Bundesrat einen | |
| Antrag auf Prüfung der Verfassungswidrigkeit und gegebenenfalls Verbot der | |
| AfD durch das Bundesverfassungsgericht stellen.“ | |
| 29 Oct 2025 | |
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