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# taz.de -- Ausschuss zu Nord Stream 2: Ex-Kanzler Gerhard Schröder findet bef…
> Der Ex-Bundeskanzler und spätere Verwaltungsratschef der Nord Stream 2
> AG, Gerhard Schröder, hat im Untersuchungsausschuss die Pipelines
> verteidigt – sichtlich genervt.
Bild: Gerhard Schröder (SPD), ehemaliger Bundeskanzler, bei einer Anhörung zu…
afp/dpa | Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat den [1][Bau der
Nord-Stream-Erdgaspipelines durch die Ostsee] als „weiterhin richtig“
verteidigt. Vor einem Untersuchungsausschuss des Landtags von
Mecklenburg-Vorpommern sagte Schröder am Freitag, es sei darum gegangen,
die deutsche Energieversorgung von Atom- und Kohleenergie unabhängiger zu
machen sowie Erdgas „zu vernünftigen Preisen“ aus Russland zu bekommen.
Es habe für ihn keinen Grund gegeben, von der „bewährten Zusammenarbeit“
abzuweichen, die seine Vorgänger im Amt des Bundeskanzlers in der
Energiepolitik mit Russland eingeleitet hätten, so Schöder. Einwände zum
Beispiel aus Polen gegen den Bau durch die Ostsee „interessierten mich
nicht“, führte der SPD-Politiker aus.
Die Pipeline sei so geplant worden, „weil wir keine Interventionen anderer
Länder wollten“. Die damalige [2][wirtschaftliche Zusammenarbeit mit
Russland] nannte Schröder „Friedenspolitik“, und so sollte sie laut
Schröder auch heute noch bezeichnet werden.
Schröder rechtfertigte auch, dass Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung
2021 eine [3][Klimaschutzstiftung gegründet hatte]. Die Stiftung sollte
unter anderem mit verdeckten Geschäften die Fertigstellung der
Nord-Stream-2-Pipeline absichern, weil beteiligte Firmen angeblich von
US-Sanktionen bedroht waren. Sie bekam 20 Millionen Euro vom
Nord-Stream-Konsortium. Die Stiftung „diente dazu, das Projekt fortführen
zu können, ohne US-Sanktionen befürchten zu müssen“, sagte Schröder.
## Per Video zugeschaltet
Der Untersuchungsausschuss soll unter anderem klären, wer in der damaligen
Landesregierung aus SPD und CDU welche Entscheidung zur Gründung der
Stiftung traf und ob die Entscheidungen von der Nord Stream 2 AG
beeinflusst wurden. Schröder war in seinen Funktionen als ehemaliger
Bundeskanzler, als langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream
AG und als Präsident des Verwaltungsrats der Nord Stream 2 AG geladen. Mit
Rücksicht auf seine angeschlagene Gesundheit wurde er von seinem Büro in
Hannover per Video in den Landtag in Schwerin zugeschaltet.
Abseits von seinen allgemeinen Einschätzungen zur Pipeline und zur
Klimastiftung hatte der 81-Jährige keine konkreten Antworten auf die Fragen
der Abgeordneten. Immer wieder sagte er, er könne sich nicht erinnern.
Manche Fragen bezeichnete er als „lächerlich“ oder als „irrelevant“. E…
bat er den Ausschussvorsitzenden Sebastian Ehlers (CDU): „Können Sie diesen
Mist beenden?“
Andere Fragen deutete er um und versuchte sie mit Humor zu beantworten. So
bestritt er, Einfluss auf die US-Außenpolitik gehabt zu haben: „Wenn das
anders wäre, wäre die US-Außenpolitik anders“, sagte er.
Nord Stream 2 ist aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine nicht
in Betrieb gegangen. Später wurden die Leitung und die parallel verlaufende
Leitung Nord Stream 1 [4][durch Explosionen schwer beschädigt.]
17 Oct 2025
## LINKS
[1] /Nord-Stream-2/!t5650854
[2] /Wie-Deutschland-den-russischen-Krieg-finanzierte/!6081569
[3] /Klimastiftung-Mecklenburg-Vorpommern/!5920774
[4] /Sprengstoffanschlag-auf-Pipelines/!6121096
## TAGS
Nord Stream 2
Russland
Erdgas
Gerhard Schröder
Energiekrise
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Nord Stream 2
wochentaz
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