| # taz.de -- Manuela Schwesig zu Nord Stream 2: „Wir haben den Bau der Pipelin… | |
| > Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin hat als letzte Zeugin vor dem | |
| > Untersuchungsausschuss des Landtags Schwerin zu Nord Stream 2 ausgesagt. | |
| Bild: Manuela Schwesig (SPD) gibt vor Beginn der Vernehmung im Parlamentarische… | |
| dpa/taz | Mit ihren Anstrengungen zum Bau der Ostsee-Pipeline [1][Nord | |
| Stream 2] für russisches Erdgas hat sich die Landesregierung von | |
| Mecklenburg-Vorpommern nach Worten von Ministerpräsidentin [2][Manuela | |
| Schwesig] immer im Rahmen der deutschen Außen- und Wirtschaftspolitik | |
| bewegt. Das Bundesland sei keinen Soderweg gegangen, sagte die | |
| SPD-Politikerin als Zeugin im Untersuchungsausschuss des Schweriner | |
| Landtags zu Nord Stream 2 und zur Klimaschutzstiftung MV. | |
| Die Stiftung wurde Anfang 2021 auf Beschluss des Landtags gegründet. Anlass | |
| waren Sanktionsdrohungen der USA gegen Beteiligte am Bau der zu 90 Prozent | |
| fertigen Leitung. Unter dem Schutzmantel der Stiftung wurde die Pipeline | |
| bis Ende 2021 fertiggestellt. Sie ging aber wegen des russischen Überfalls | |
| auf die Ukraine im Februar 2022 nicht in Betrieb – die Bundesregierung | |
| versagte die Betriebsgenehmigung. | |
| Schwesig sagte, Nord Stream 2 habe in Deutschland viele Unterstützer | |
| gehabt, darunter die Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) | |
| sowie große Teile der Wirtschaft. Nach außen habe die Bundesregierung gerne | |
| den privatwirtschaftlichen Charakter des Pipeline-Projektes betont, es aber | |
| in Wirklichkeit vielfältig unterstützt. So habe Kanzlerin Merkel im Sommer | |
| 2021 mit US-Präsident Joe Biden über die Fertigstellung der Pipeline | |
| verhandelt. | |
| Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) habe, kurz bevor seine | |
| Amtszeit Anfang Dezember 2021 endete, noch die nötigen Prüfungen für die | |
| Inbetriebnahme der bis dahin mithilfe der Klimaschutzstiftung MV | |
| fertiggestellten Nord-Stream 2-Pipeline auf den Weg gebracht. Im Februar | |
| 2022 versagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dann jedoch die | |
| Betriebsgenehmigung wegen des Überfalls Russlands auf die Ukraine. | |
| ## „Ich stehe zu den Entscheidungen“ | |
| Über die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern, der sie seit 2017 als | |
| Ministerpräsidentin vorstand, sagte Schwesig: „Wir haben den Bau der | |
| Pipeline aus Überzeugung unterstützt.“ Das Ziel sei eine sichere und | |
| preisgünstige Energieversorgung gewesen. Schwesig weiter: „Ich stehe zu den | |
| Entscheidungen, die ich getroffen habe.“ | |
| Der Überfall Russlands auf die Ukraine habe auch in Bezug auf Nord Stream 2 | |
| alles geändert. Verantwortlich dafür sei Russlands Präsident Wladimir | |
| Putin. Er habe den Krieg gewollt. Das Aus für Nord Stream 2 sei von | |
| Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung natürlich mitgetragen worden. | |
| Interne Unterlagen aus Schwesigs Staatskanzlei, über die zuerst Die Welt | |
| berichtet hatte, [3][hatten schon 2022 gezeigt]: Die Landesregierung | |
| handelte in sehr enger Abstimmung mit dem russischen Staatskonzern Gazprom, | |
| der so die Fertigstellung der Gas-Pipeline Nord Stream 2 sicherstellen | |
| wollte, und richtete Zweck sowie öffentliche Kommunikation der angeblichen | |
| Klimaschutzstiftung genau nach dessen Wünschen aus. | |
| 5 Dec 2025 | |
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