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# taz.de -- Neuer Mathe-Vergleich: Hamburg holt auf
> Beim bundesweiten Mathe-Test hält nur Hamburg das Niveau und belegt einen
> Spitzenplatz. Grund seien Reformen, sagt die Bildungssenatorin.
Bild: Hier sind Hamburgs Schülerinnen relativ gut: Matheunterricht
Hamburg taz | Bei dem neuen bundesweiten Bildungstest in [1][Mathematik]
und Naturwissenschaften schneidet Hamburg überraschend gut ab. Als einziges
Bundesland sei es gelungen „das Kompetenzniveau in allen getesteten
Bereichen zu halten und keine signifikanten Verschlechterungen zu
verzeichnen“, teilte die Bildungsbehörde mit.
In einer Tabelle, die die erreichten Mittelwerte der Neuntklässler des
Jahres 2024 in Mathematik vergleicht, erreicht der Stadtstaat den vierten
Platz unter den 16 Bundesländern, gleich hinter Sachsen, Bayern und
Baden-Württemberg.
Ein genauer Blick auf diese Tabelle offenbart jedoch, dass der Mathe-Erfolg
relativ ist. Denn Hamburg lag 2012, als die deutschen Schüler im Mittelwert
500 Punkte erreichten, die seither als Richtwert gelten, mit 489 Punkten
auf Platz zwölf. Nun erreicht die Stadt mit 482 Punkten den vierten Platz,
weil die anderen Länder so weit absackten, am weitesten Bremen mit 436
Punkten.
Solche „Bundesliga-Tabellen“ sind indes bildungspolitisch umstritten.
Wichtig beim Messen der Qualität des Bildungssystems, welches das
[2][Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)] alle sechs
Jahre für die Fächer durchführt, ist der Anteil der Schüler, die die
Mindeststanddards verfehlen. Denn junge Menschen brauchen diese Fähigkeiten
für ihr späteres Berufsleben.
## Jeder Zehnte verfehlt Mathe-Mindeststandard
Und hier sieht das Bild etwas anders aus. In Hamburg verfehlen zehn Prozent
der Neuntklässler diese Mathe-Mindeststandards für den Ersten
Schulabschluss (ESA). Die Veränderung gegenüber 2018 gilt in der Studie
aber nicht als bedeutsam. Den höchsten Anteil mit 17,4 Prozent hat Bremen,
gefolgt von Hessen und Berlin mit 12,6 und 12 Prozent. Allerdings ist wegen
der Zusammensetzung der Schülerschaft dieser Anteil in Stadtstaaten
generell höher als in Flächenländern.
Insgesamt fällt der IQB-Bildungstrend 2024 „wenig erfreulich aus“, heißt …
im Fazit des 40-seitigen Berichts, der am 16. Oktober in Berlin vorgestellt
wurde. Bundesweit ist der Anteil der Schüler, die die
ESA-Mindestanforderungen in Mathe verfehlen, um drei Prozentpunkte auf neun
Prozent gestiegen. Der Anteil jener, die die Standards für den Mittleren
Abschluss (MSA) verfehlten, stieg gar um fast zehn Prozent auf ungefähr 34
Prozent.
„Alle 16 Länder in Deutschland sind von dem negativen Trend im erreichen
Kompetenzniveau betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß“, heißt es
in dem Bericht. Positiv heraus stechen in den Naturwissenschaften einige
[3][ostdeutsche Länder], unterdurchschnittliche Werte in allen vier der
gesteteten Fächer Mathe, Biologie, Chemie und Physik erreichten Bremen,
Hessen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland.
Die Studie fragte auch das Befinden der Kinder ab und kam zu dem Ergebnis,
dass es hier [4][Nachwirkungen der Pandemie] gibt. Die hier befragten
Neuntklässler sind Schüler, die während der Corona-Pandemie gerade in die
fünfte Klasse kamen, als die Schulen monatelang geschlossen wurden.
## Viele Schüler mit Fluchtbiografie
Auch die „sozioökonomische Heterogenität“ hat sich vergrößert. Fünf Pr…
der Schüler haben heute eine Fluchtbiografie. Damit ist dieser Anteil höher
als bei den früheren IQB-Studien von 2018 und 2012. „Das deutsche
Schulsystem hat erhebliche Integrationsleistungen zu erbringen“, schreiben
die Studienautoren. Ihr Bericht zeige „die Bedeutung einer verbesserten
Sprachförderung von Kindern mit geringen Deutschkenntnissen“. Auch die
frühe Förderung im Kindergartenbereich sei hier wichtig.
Eben hier macht Hamburg [5][offenbar einiges richtig]. Das vergleichsweise
gute Abschneiden sei „sehr erfreulich“, sagte Bildungssentorin Ksenija
Bekeris (SPD). „Die vielen Maßnahmen, die wir seit dem letzten
IQB-Bildungstrend 2018 eingeführt und umgesetzt haben, haben Wirkung
gezeigt“.
Hamburg hatte bereits vor sieben Jahren eine zusätzliche Mathestunde für
die 5., 6., 7. und 8. Klassen eingeführt und verfügt, dass dort nur noch
ausgebildete Mathe-Lehrkräfte unterrichten. Außerdem wurden auf Basis der
Empfehlungen einer Kommission die Bildungspläne verändert und ab 2020
mathematische Bildung in Vorschulklassen eingeführt.
Senatorin Bekeris sagte, sie habe den Anspruch, dass auch Hamurgs Schüler
sich weiter verbessern, und räumte ein: „Ziel all unserer Anstrengungen
muss es sein, den Anteil der Schülerinnen und Schüler zu verringern, die
die Mindeststandards nicht erreichen“.
16 Oct 2025
## LINKS
[1] /Matheleistungen-an-Grundschulen/!6054795
[2] https://www2.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2024
[3] /Mathe-und-Naturwissenschaften/!5634554
[4] /Schuelerfoerderung-in-Hamburg/!5928859
[5] /Integration-an-Hamburger-Schulen/!5563804
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Pisa-Studie
Mathematik
Bildung
Schule
Schulbehörde Hamburg
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Mathematik
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die Linke. Sie beruft sich auf eine Studie, die Fünftklässler vergleicht.
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