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# taz.de -- Berliner Linke: Elif Eralp will Bürgermeisterin werden
> In der Hauptstadt hat die Linkspartei ihre Spitzenkandidatin für die
> Abgeordnetenhauswahl 2026 bestimmt. Die Partei könnte eine rot-rot-grüne
> Koalition anführen.
Bild: Elif Eralp am Rednerpult im Abgeordnetenhaus
Berlin taz | Berlins Linkspartei will mit Elif Eralp an der Spitze in die
Abgeordnetenhauswahl im Herbst nächsten Jahres gehen. Die Sprecherin für
Antidiskriminierung der Abgeordnetenhausfraktion und stellvertretende
Landesvorsitzende wurde am Donnerstag vom Landesvorstand einstimmig
nominiert, wie die Partei am Abend mitteilte.
„Elif Eralp ist unser Angebot an die Berlinerinnen und Berliner für das Amt
der Regierenden Bürgermeisterin“, hieß es. Endgültig zur Spitzenkandidatin
gekürt werden soll sie auf einem Landesparteitag am 15. November.
Die Linke ist damit die letzte der großen Parteien in der Stadt, die sich
auf eine Spitzenkandidatur festgelegt hat. Für die CDU wird Bürgermeister
Kai Wegner erneut ins Rennen gehen; die Grünen haben [1][Fraktionschef
Werner Graf nominiert], die SPD den [2][Hannoveraner Regionspräsident
Steffen Krach].
[3][Weil in jüngsten Umfragen die Linke mit bis zu 19 Prozent vor Grünen
und SPD rangiert], könnte sie nach der Wahl womöglich ein rot-rot-grünes
Bündnis anführen. Eralp ist damit zugleich die einzige Frau mit Aussicht
auf das Bürgermeisteramt und zudem die erste Kandidatin mit
Migrationshintergrund. Ihre Eltern waren vor ihrer Geburt aus der Türkei
geflohen, wo sie nach dem Militärputsch 1980 politisch verfolgt wurden.
## Top-Thema: Mieten
Die Linken-Landesvorsitzenden Kerstin Wolter und Maximilian Schirmer
erklärten, Eralp sei „die Anwältin all derer, die den Laden hier jeden Tag
am Laufen halten und dennoch den Gürtel jeden Monat enger schnallen
müssen.“ Zudem habe sie „den Mut und die Entschlossenheit, sich auch mit
mächtigen Immobilienchefs anzulegen“.
Auch Eralp legt in ihrer Erklärung den Fokus auf bezahlbare Mieten, mit
einem Fingerzeig in Richtung des [4][Volksentscheids Deutsche Wohnen und Co
enteignen]: „Ich möchte nicht, dass große Immobilienkonzerne darüber
entscheiden, in welche Richtung sich unsere Stadt entwickelt.“ Sie trete
dafür ein, „dass sich alle Menschen ihr Zuhause auch noch leisten können“.
In einem [5][Video zu ihrer Kandidatur auf Social Media] sagt Eralp:
„Menschen wie ich sollen in diesem Land eigentlich nicht Bürgermeister
werden.“ Sie erzählt von Diskrminieurngserfahrungen und ihrer Entscheidung
Anwältin zu werden, um sich „für gleiche Rechte aller einzusetezn“.
In einer breiten Öffentlichkeit ist Eralp, die seit 2021 Mitglied des
Abgeordnetenhauses ist, noch relativ unbekannt. Im Parlament jedoch hat sie
sich als kämpferische Rednerin, vor allem im Bereich der Migrationspolitik,
einen Namen gemacht und wurde schon länger als mögliche Spitzenkandidatin
der Partei gehandelt. [6][Dem Vernehmen nach hatte die Linke aber auch
Gespräche mit anderen Kandidat:innen geführt], etwa der ehemaligen
Senatorin Katja Kipping.
9 Oct 2025
## LINKS
[1] /Gruener-Spitzenkandidat-fuer-Berlin-/!6100915
[2] /Abgeordnetenhauswahl-2026/!6106552
[3] /Neue-Umfrage-zu-Berlins-Parteien/!6091740
[4] /Gesetz-von-Deutsche-Wohnen-enteignen/!6112510
[5] https://www.instagram.com/reel/DPmN3GHjI95/
[6] /K-Frage-zur-Abgeordnetenhauswahl-2026/!6103575
## AUTOREN
Erik Peter
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