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# taz.de -- Podcast über Dating in Berlin: „Hier wird gefickt, gefühlt und …
> In „Pauli hoch zwei“ sprechen zwei Unternehmerinnen aus der Sex-Industrie
> über Dating in Berlin. Lust darauf, macht der Podcast nicht.
Bild: Kaum jemand datet noch analog: über 80 Prozent der befragten Berliner Si…
Berlin taz | Paulita Pappel ist Profischlampe, Pornoregisseurin und
chronisch enttäuscht, von allen Männern, die sie erst begehren und dann
therapieren wollen. Pauline Schmiechen ist Unternehmerin in der
Erwachsenenindustrie, frisch geschieden und will einfach nur heiraten,
keine One-Night-Stands.
Die beiden Frauen in ihren Dreißigern sitzen auf einem roten Samtbett mit
Muschel-Kopfteil, eingerahmt von einer roten Samtwand im Provocateur Hotel
in Charlottenburg. Schmiechen in weißem Hochzeitskleid, Krone und Schleier
im Haar, Pappel in schwarzem Bondage-Outfit mit Ledergürteln über den
Körper gespannt.
„Pauli hoch zwei“ heißt der Podcast über Dating in Berlin, der hier
aufgenommen wird. „Hier wird gefickt, gefühlt und gefailed“, fasst Pappel
das Konzept zusammen. Sie ist 37, denkt über Familie und Kinder nach. In
ihrem Dating-App-Profil steht: „Auf der Suche nach einem Menschen, der mit
mir durchs Leben gehen möchte – oder auch einfach guter Sex.“
Schmiechen sucht einen Mann, „der nicht nur Emotionale Intelligenz in
seiner Bio stehen hat, sondern diese auch benutzt“. Sie ist bereits
geschieden, hat die Idee der Ehe jedoch noch nicht aufgegeben. „Ich liebe
Beziehungen, ich liebe Partnerschaft“, sagt die 31-Jährige.
## Meisten Berliner Singles suchen Partner*innen
Damit steht die Berlinerin nicht allein da. Laut einer aktuellen Umfrage
der Plattform Mitte Daily für ihren „Unofficial Berlin Dating Report“
wünschen sich vier von fünf Singles in der Hauptstadt eine feste,
langfristige Beziehung. Für die repräsentative Umfrage haben sie 1.500
Berliner*innen nach ihrem Dating-Leben befragt.
Stimmt das Klischee von Berlin als Hauptstadt der Unverbindlichkeit nicht?
Laut Umfrage sind 62 Prozent der Singles in Berlin nicht freiwillig allein,
sondern weil sie „noch nicht die richtige Person gefunden haben“. Besonders
gebürtige Berliner*innen empfinden die Partner*innensuche als
herausfordernd: Ein Drittel bezeichnet Dating in der eigenen Stadt als
„sehr schwierig“.
Schmiechen und Pappel auch. In ihrem Podcast berichten sie alle zwei Wochen
von den besten, schlechtesten und absurdesten Erlebnissen, von Red und
Green Flags, Dating-Apps, Bindungsängsten und darüber, warum „Ghosting
eigentlich Körperverletzung“ sei.
In Folge zwei geht es um Online-Dating. Laut Umfrage von „Mitte Daily“
nutzen über 80 Prozent der befragten Berliner Singles Tinder, Bumble und
ähnliche Apps. Die Erfahrungen sind jedoch oft ernüchternd: Oberflächliche
Gespräche sind ein Problem, das viele Singles frustriert, ausgelaugt und
unzufrieden zurücklässt. So auch Pappel und Schmiechen: „Tinder ist wie ein
Schwanzbuffet“, sagt Pappel, auf Hinge habe sie sich „leergeswiped“. Wie
sich dabei gefühlt hat? „Leer. Hoffnungslos“.
## Berlin ist flüchtig
Die Einsamkeitsforscherin Monika Jiang erklärt das so: „Berlin fühlt sich
unfertig an. Flüchtig. In Bewegung“. Das sei Teil des Reizes, gleichzeitig
mache es feste Bindungen schwerer.
Schmiechen und Pappel bringen eine weitere Schwierigkeit mit: Als
Sex-Expertinnen wissen sie, [1][wie guter Sex aussehen kann.] Aber:
„Trotzdem landen wir auf Dates mit Typen, die denken, wenn sie fertig sind,
sind wir es auch.“ Mit ihrem Podcast wollen die Frauen diese
Missverständnisse korrigieren.
15 Oct 2025
## LINKS
[1] /Von-der-Bar-ins-Bett/!6112668
## AUTOREN
Lilly Schröder
## TAGS
Online-Dating
Singles
Podcast
sex-positiv
Kolumne Großraumdisco
Dating
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