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# taz.de -- Neues Wehrpflichtmodell: Losverfahren soll entscheiden
> Die Koalition hat sich auf die Wehrpflicht geeinigt: Falls sich nicht
> genügend Freiwillige melden, soll ein Losverfahren greifen. Details sind
> noch unklar.
Bild: Erster Tag des Wehrdienstes in der Drögeheide-Kaserne in Torgelow
Union und SPD haben eine Einigung in ihrem [1][Streit über die
Ausgestaltung eines neuen Wehrdiensts] gefunden. SPD-Fraktionschef Matthias
Miersch sprach am Dienstag von „Eckpunkten“, die eine gute
Diskussionsgrundlage böten. Der Chef der Unionsfraktion, Jens Spahn, sagte,
beide Seiten hätten „hart gerungen“ und eine „gute Lösung gefunden“. …
Fraktionen wollten am Dienstagabend über die genauen Inhalte ihrer Einigung
berichten.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll zudem ein Losverfahren
darüber entscheiden, welche jungen Männer zur Musterung geladen und dann
gegebenenfalls auch zum Wehrdienst eingezogen werden, wenn die Zahl der
Freiwilligen nicht ausreicht. Nähere Details – wie und wie viele Männer
gelost werden sollen – waren dabei zunächst noch unklar.
Die ursprünglichen Pläne aus dem Verteidigungsministerium sahen dagegen
vor, dass ab Juli 2027 lediglich eine Pflicht zur Musterung gelten sollte –
dann allerdings für alle jungen Männer über 18 Jahren.
Die anderen Pläne aus dem ursprünglichen Gesetzentwurf von
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wurden dagegen erst mal
nicht zur Diskussion gestellt. Demnach sollen ab Januar 2026 alle jungen
Menschen ab Jahrgang 2008 Post von der Bundeswehr bekommen, in der ihre
Motivation für einen Dienst abgefragt wird. Männer müssen darauf antworten,
alle anderen Geschlechter nicht. Ein Sold von rund 2.300 Euro netto
monatlich soll den freiwilligen Einsatz bei der Bundeswehr zusätzlich
schmackhaft machen.
## SPD mit dem Rücken zur Wand
Die Union hatte kritisiert, dass der Pfad für einen Pflichtdienst in dem
Gesetzentwurf nicht hinreichend konkret dargestellt würde, für den Fall,
dass über die Freiwilligkeit nicht genügend Soldat*innen gewonnen werden
könnten. Hier [2][ist es die SPD, die mit ihrem Parteitagsbeschluss gegen
einen automatischen Pflichtmechanismus] beim Wehrdienst mit dem Rücken zur
Wand steht. Unklar war zunächst, wie die Partei dieses Dilemma nun auflösen
wollte.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann umriss die nun grundsätzlich
vereinbarten Änderungen am Dienstag folgendermaßen: „Wir starten freiwillig
mit attraktiven Konditionen, aber dann eben mit einem klaren Pfad zu Zeit
und Zielen, falls wir über die Freiwilligkeit nicht den notwendigen
Personalaufwuchs erreichen.“
14 Oct 2025
## LINKS
[1] /Neuer-Wehrdienst/!6115283
[2] /Die-Frage-nach-der-Pflicht/!6116564
## AUTOREN
Cem-Odos Gueler
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