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# taz.de -- Madagaskars Präsident geflohen: Frankreich zeigt sich erneut von s…
> Madagaskars Präsident Andry Rajoelina wurde durch einen französischen
> Hubschrauber zur Flucht verholfen. Fremde Einflussnahme kann Macron darin
> nicht erkennen.
Bild: Nach anhaltenden Protesten hat sich madagaskars Präsident Andry Rajoelin…
Wie neokoloniale Machtpolitik alter Schule funktioniert, zeigt dieser Tage
einen Blick nach Madagaskar, wo [1][eine Revolte der unzufriedenen Jugend]
Unterstützung aus dem Militär bekommen und damit den Präsidenten Andry
Rajoelina in große Bedrängnis gebracht hat. Rajoelina ist nicht nur der
mächtigste, sondern auch der reichste Mensch im bitterarmen Inselstaat
Madagaskar – und er hat nicht nur einen madagassischen, sondern auch einen
französischen Pass.
Französische nicht-madagassische Medien enthüllten am Montag, dass ein
französischer nicht-madagassischer Militärhubschrauber den offenbar um sein
Amt gebrachten [2][Rajoelina aus seinem Präsidentenpalast geholt hat]; über
die französische Insel Réunion soll er nach Dubai ausgeflogen worden sein.
Man müsse Madagaskar vor fremder Einflussnahme bewahren, sagte dazu ganz
unironisch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Frankreich, die alte Kolonialmacht, sieht sich selbst natürlich nicht als
fremd. Die letzte Imperialmacht Europas behält weite Gebiete des Indischen
und Pazifischen Ozeans über ihre Eingliederung strategisch wichtiger Inseln
quer über die Ozeane als französisches Staatsgebiet unter Kontrolle. Macron
hat schon oft das Ende dieser neokolonialen Afrikapolitik proklamiert, aber
wenn es ernst wird, ist diese neokoloniale Afrikapolitik doch sehr
praktisch.
## Die verkehrte Welt, in der wir leben
Die Menschen auf den Straßen, die seit Wochen für ein besseres Madagaskar
demonstrieren, können da nur hilflos zusehen. Ihr Präsident ist weg, ihr
Staat zerfällt, nichts funktioniert, das Klima kollabiert, einmalige
Ökosysteme werden von skrupellosen Investoren zerstört – das ist alles
legal.
Aber sollte jemand in Madagaskar selbst die Dinge in die Hand nehmen, sich
zum neuen Machthaber ausrufen und einen Neustart für das geschundene Land
organisieren wollen – dann würde die Weltgemeinschaft, mit Frankreich an
oberster Stelle, von Putsch und Verfassungsbruch und nötigen Strafmaßnahmen
sprechen. Das ist die verkehrte Welt, gegen die inzwischen in ganz Afrika
die [3][junge Generation immer wieder in den Aufstand] tritt.
14 Oct 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Afrika
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