| # taz.de -- Fahrplanwechsel im Dezember: Mehr Sprinter und Taktverbindungen | |
| > Die Deutsche Bahn will mehr Städte im Halbstundentakt verbinden, | |
| > Auslandsfahrten sollen einfacher gebucht werden können. Dafür entfallen | |
| > wenig genutzte Züge. | |
| Bild: Wird Bahnfahren attraktiver? | |
| Berlin taz | Die Deutsche Bahn (DB) baut ihr Angebot ab dem | |
| [1][Fahrplanwechsel am 14. Dezember] weiter aus. So werden künftig mit 21 | |
| fast doppelt so viele Städte im Halbstundentakt miteinander verbunden. „Wo | |
| jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan | |
| noch mehr Zugfahrten an“, kündigt Fernverkehrs-Vorstand Michael Peterson | |
| laut einer Mitteilung vom Freitag an. Trotz vieler Baustellen halte die | |
| Bahn das Angebotsvolumen konstant. Allerdings: Auf wenig befahrenen | |
| Strecken wird das Angebot ausgedünnt. | |
| Alle 30 Minuten fahren die Züge künftig zwischen Hamburg und Kassel, | |
| Göttingen und Frankfurt, Frankfurt und Mannheim, Mannheim und Stuttgart, | |
| Erfurt und Nürnberg, Duisburg und Dortmund sowie von Berlin über Halle nach | |
| Erfurt. Das [2][Taktnetz] wächst damit von 900 Kilometern auf 2.300 | |
| Kilometer an. | |
| Ausgebaut wird auch das Sprinternetz mit dem ICE. Zwischen Berlin und | |
| München über Halle und Erfurt werden täglich 32 Sprinter je vier Stunden | |
| unterwegs sein. Neu sind zwei tägliche Fahrten zwischen Stuttgart und | |
| Berlin in 4 Stunden und 45 Stunden, eine Stunde schneller als bisher. Um | |
| sechs Fahrten erweitert wird der schnelle Verkehr zwischen Hamburg und | |
| Frankfurt. Bislang gibt es hier nur zwei Sprinter am Tag. Von Hamburg nach | |
| Köln gibt es sechs Fahrten, die 3:40 Stunden dauern. In vier Stunden kommen | |
| Fahrgäste künftig 20 Mal täglich von Berlin nach Frankfurt oder umgekehrt. | |
| An anderen Stellen wird der Verkehr jedoch ausgedünnt. „Einige sehr schwach | |
| nachgefragte Züge kann die DB angesichts der wirtschaftlichen | |
| Rahmenbedingungen mit hohen Kostensteigerungen nicht mehr anbieten“, teilte | |
| der Konzern mit. Als Beispiel nennt die Bahn das Angebot zwischen Leipzig | |
| und Nürnberg über Jena. Dort werden am Tag künftig nur noch zwei statt fünf | |
| Züge in jede Richtung fahren. Grund sei die geringe Auslastung. Teilweise | |
| sei hier nur jeder zehnte Platz besetzt. | |
| ## Barrierefreier ICE soll kommen | |
| Eine Premiere steht auch an. Mit dem Fahrplanwechsel wird der erste ICE L | |
| auf das Gleis geschickt. Das Besondere an dieser Modellreihe ist der | |
| barrierefreie Einstieg. Die Fahrgäste müssen keine Stufen mehr beim | |
| Einstieg überwinden. Eingesetzt wird der ICE L zunächst zwischen Berlin und | |
| Köln. Nach Abschluss der Generalsanierung zwischen Hamburg und Berlin im | |
| kommenden Mai soll er auch dort verkehren und nach Sylt weiterfahren. Die | |
| Ferieninsel ist mit diesem Zug auch von Frankfurt und Köln aus ab Mitte | |
| Juli zu erreichen. Barrierefreie Züge sind dann auch zwischen Dortmund und | |
| Oberstdorf unterwegs. | |
| Mit weniger komplexen Strukturen will die [3][Bahn] auch für einen | |
| stabileren Verkehr sorgen. So sollen möglichst alle Fahrten einer ICE-Linie | |
| mit derselben Baureihe erfolgen. „Das System wird weniger komplex, damit | |
| verlässlicher und der Bahnbetrieb insgesamt stabiler“, hofft das | |
| Unternehmen. | |
| Allerdings änderten sich dadurch auch „vereinzelt Direktverbindungen“. Zum | |
| Beispiel erhalte die Landeshauptstadt Kiel statt vieler unsystematischer | |
| Einzelverbindungen nun ein systematisch zweistündliches Taktangebot in | |
| Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart. Außerdem verzichtet die Bahn | |
| künftig auf sogenannte Flügelkonzepte, bei dem an einem Bahnhof zwei | |
| Zugteile getrennt oder zusammengeführt werden. Damit seien zwar mehr | |
| Direktverbindungen möglich, erklärt die Bahn, aber die Züge seien anfällig | |
| für Verspätungen. | |
| Auch über die Grenzen hinaus fährt die Bahn bald häufiger. 40 neue oder | |
| verlängerte grenzüberschreitende Linien kommen täglich dazu. Ein Eurocity | |
| verkehrt so zwischen Leipzig und Krakau. Schnelle ICE-Fahrten wird es | |
| zwischen Nordrhein-Westfalen und den Schweizer Städten Zürich und Chur | |
| geben. Ab dem kommenden Mai fahren Züge von Prag über Dresden, Berlin und | |
| Hamburg nach Kopenhagen. Im September nächsten Jahres kommen vier | |
| Verbindungen täglich zwischen Köln und Antwerpen dazu. | |
| ## TGV und Eurostar über die Bahn buchbar | |
| Der Kauf von Tickets für den internationalen Verkehr soll auch leichter | |
| werden. So können Fahrgäste ab sofort viele inländische TGV-Verbindungen | |
| oder Fahrten mit dem Eurostar über die Plattformen der DB buchen. Gleiches | |
| gilt für den Fernverkehr der österreichischen Staatsbahn ÖBB. Weitere | |
| europäische Bahnen würden sich dem gemeinsamen Buchungsstandard in der | |
| nächsten Zeit anschließen, kündigte die Bahn an. | |
| Gebucht werden können Reisen nach dem neuen Fahrplan ab dem 15. Oktober. | |
| Dann sind die Verbindungen auf der Buchungsplattform der DB abrufbar. | |
| Tickets gibt es bis zu zwölf Monate vor dem Start der Reise. Wie teuer die | |
| Fahrscheine im kommenden Jahr werden, lässt die Bahn noch offen. Aufgrund | |
| stark steigender Trassenpreise befürchten Experten einen Anstieg der Preise | |
| um bis zu zehn Prozent. | |
| 26 Sep 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Fah… | |
| [2] /Neue-Konzernstrategie-fuer-die-Bahn/!6111439 | |
| [3] /Entscheidung-des-DB-Aufsichtsrats/!6114856 | |
| ## AUTOREN | |
| Wolfgang Mulke | |
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