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# taz.de -- Politik und Showbiz: Maggus Söder, seine Leehdäjaggn und ich
> Was trägt man so als Ministerpräsident? Und zu welcher Gelegenheit? Oder
> ist das alles sowieso nur eine Show? Eine Stilkritik der besonderen Art.
Bild: Markus Söder, gekleidet wie ein Jetpilot bei der Rüstungsfirma Helsing …
Haben wir angesichts der – die Autorin gestikuliert in alle Richtungen –
allgemeinen Lage noch Nerven, über Bekleidung zu sprechen? Aber ja. Scharf
gezogene Grenzen zwischen Entertainment und Politik sind ohnehin
ausgedacht. Im breiten Strom der Melange aus Politik und Showbiz treiben
fetischisierte Fleischwaren vorbei, gefolgt von einer im [1][Reality-TV
debütierenden Söder-Tochter], die sich mutig beim Verhältnis zwischen
Anlage und Umwelt unterhakt, während die Sendung „Deutschlands dümmsten
Promi“ zu identifizieren sucht.
Dann kommt der CSU-Vorsitzende Maggus auch noch höchstselbst: als Jüngling,
mit dunkler Haartolle und schwarzer Lederjacke, einen Fuß auf einem
Holzstuhl abgestellt.
Es ist ein älterer Post auf dem Tiktok-Account der CSU, in dem das echte
Foto in einer hektisch rotierenden Bildfolge aus KI-generierten
Söder-Bildern gefunden werden muss. Aber dann: Als Gedenkpost zu Elvis
Presleys Todestag, mit der Frage versehen, ob Lederjacke tragen eine
Jugendsünde sei. Flugs darauf eine aktuelle Lederjacke: Bayerns
Ministerpräsident Dr. Markus Söder tritt Ende September mit seinem
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Rüstungsunternehmen Helsing im
Allgäu auf.
Während der [2][mit Jugendsünden durchaus vertraute Aiwanger] zum PR-Termin
im Trachtenanzug erscheint, dreht Markus „Showbiz“ Söder voll auf: Obenrum
gekleidet wie ein Jetpilot, streichelt er, unterstützt vom
Helsing-Geschäftsführer, eine unbemannte Drohne am Schnabel, als sei das
Kampfwerkzeug ein dressierter Delfin.
## Praktischer Klett an der Rückseite?
Söder erklärt, durch die Verbindung von KI und Drohnen seien technologische
Dominanz und Souveränität zu erreichen. Um den Weg in ein Bayern der
Rüstungsindustrie zu feiern, scheint es Sonderanfertigungen von
Werbeaufnähern zu geben. Vielleicht mit praktischem Klett an der
Rückseite?
Die Merchandising-Jacke schmücken jedenfalls die deutsche und die
bayerische Flagge, ein personalisierter Namens-Patch und das
Trainingsflugzeug Grob G 120. Kostümbildnerisch zu bemängeln wäre nur, dass
das Kleidungsstück mit den Textilbündchen stark an die „Original Bundeswehr
Fliegerjacke“ denken lässt, auf die fröhlich einige Textilpatches mit Logos
privatwirtschaftlich hergestellter [3][Kampfmittel] geklettet wurden.
Das nimmt, ich muss es leider sagen, so von Fränkin zu Franke, der ganzen
Aggzion eimpfach des Loggere. Da verlassen wir die Melange und sind wieder
ganz bei der Politik.
4 Oct 2025
## LINKS
[1] /Politikerkinder/!6108935
[2] /Das-Aiwanger-Problem/!5955230
[3] /Online-Atlas-gegen-Militarisierung/!6110288
## AUTOREN
Donata Künßberg
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Schwerpunkt Landtagswahl Bayern
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