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# taz.de -- Wahlschlappe von Milei in Argentinien: Aussichten werden noch trüb…
> Die Niederlage von Javier Mileis Partei bei argentinischen Provinzwahlen
> verschreckt die Märkte. Das macht seine politische Agenda angreifbar.
Bild: Trotz Niederlage bei den Provinzwahlen ist Javier Milei bei seinen Fans b…
Buenos Aires taz | Nervös reagierten die Märkte am Montag auf das
[1][Wahldebakel der Regierung] in der Provinz Buenos Aires. Der
Dollar-Wechselkurs stieg um 45 Pesos auf 1.435 Pesos. Das Länderrisiko, das
der US-Finanzdienstleister J.P. Morgan zur Bewertung der Prämien für
internationale Kredite an Länder heranzieht, überschritt erstmals seit
langer Zeit wieder die Marke von 1.000 Punkten, und die Kurse
argentinischer Unternehmensaktien und Staatsanleihen an der Wall Street
fielen um mehr als 10 Prozent. Einige verloren sogar bis zu 20 Prozent.
„Der Erdrutschsieg der Peronisten bei den Wahlen in der Provinz Buenos
Aires deutet auf eine anhaltende politische Risikoprämie hin“, heißt es
dazu in einem Bericht von J.P. Morgan. Am Freitag hatte der Risikoaufschlag
noch bei 901 Punkten gelegen.
Die von Präsident Milei anvisierte Rückkehr auf den internationalen
Kreditmarkt ist damit in eine noch weitere Ferne gerückt. Nervosität
herrschte denn auch in der argentinischen Regierung. Der Schreck war allen
in die Glieder gefahren, als sich der Rückstand von 14 Prozentpunkte auf
die siegreichen Peronisten bestätigte. Präsident Javier Milei hatte sein
Kabinett gleich zu zwei Sitzungen einberufen. [2][Das Wort von
Krisensitzungen] machte die Runde.
Da kam der Besuch von Ilan Goldfajn, dem Präsidenten der
Interamerikanischen Entwicklungsbank BID, genau zum richtigen Zeitpunkt um
wenigstens mit einem Fotoshooting internationale Unterstützung zu
signalisieren. Worüber gesprochen wurde, ist nicht bekannt. Auch sonst
wurden keine konkreten Maßnahmen verkündet. Lediglich, dass ein „nationaler
politischer Tisch“ eingerichtet werden soll, an den die Provinzgouverneure
eingeladen werden sollen.
## Inflation stark gesunken
Die einzige gute Nachricht für Milei kam aus der Hauptstadt Buenos Aires.
Am Montag wurde gemeldet, dass die Inflationsrate in der Stadt im August
gegenüber dem Vormonat auf 1,6 Prozent gesunken ist, den niedrigsten Stand
im laufenden Jahr. Im Juli lag die Inflationsrate noch bei 2,5 Prozent.
Die Zahlen der Hauptstadt liegen in der Regel nahe an der landesweiten
Rate, die am Mittwoch verkündet wird. Sollte sie ähnlich niedrig ausfallen,
wäre das für den libertären Präsidenten wie reiner Sauerstoff zum
Durchatmen.
Die niedrige Inflationsrate ist mit Abstand der wichtigste Posten [3][auf
der Habenseite seiner bisherigen Bilanz]. Damit will Milei bei den im
Oktober anstehenden Teilwahlen zum Kongress punkten und die Scharte vom
Sonntag auswetzen.
9 Sep 2025
## LINKS
[1] /Provinzwahlen-in-Buenos-Aires/!6112296
[2] /Kampf-um-Reformen-in-Argentinien/!6108474
[3] /Kampf-um-Reformen-in-Argentinien/!6112096
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Argentinien
Javier Milei
Inflation
Staatsanleihen
JPMorgan
Javier Milei
Argentinien
Freihandel
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