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# taz.de -- Meduza-Auswahl 21. – 27. August: Immer mehr Zentralasiaten werden…
> Um die Lücken in den Reihen seines Militärs zu füllen, setzt Moskau
> vermehrt auf die Rekrutierung von Menschen aus seinen asiatischen
> Nachbarländern.
Bild: Mehr Futter für den Fleischwolf in der Ukraine – gerne greift das russ…
Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März 2023 unter
taz.de/meduza immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [4][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Zeit vom 21. – 27. August 2025 berichtete Meduza unter anderem über
folgende Themen:
## Kämpfer aus Zentralasien füllen Russlands Armee auf
Russland greift zunehmend auf Menschen aus Zentralasien zurück, um seine
erschöpften Streitkräfte in der Ukraine wieder aufzufüllen. Millionen von
Arbeitsmigranten aus ehemaligen Sowjetrepubliken leben und arbeiten in
Russland – und die russischen Behörden wenden laut Berichten von RFE/RL
Current Time und ukrainischen Medien eine Mischung aus verschiedenen
Taktiken an, um sie zur Teilnahme am Krieg zu zwingen: von
Belohnungsversprechen bis hin zu Folter und Drohungen. [5][Meduza
veröffentlicht eine Zusammenfassung der Berichte auf Englisch].
Die genaue Zahl der Zentralasiaten, die sich der russischen Armee in der
Ukraine angeschlossen haben, ist unbekannt. Ein Programm der ukrainischen
Regierung namens „Ich will leben“ – das russischen Soldaten eine
Möglichkeit zur sicheren Kapitulation bietet – schätzt die Zahl auf
Tausende. RFE/RL konnte die so veröffentlichten Namen und Zahlen nicht
unabhängig überprüfen.
Das Projekt veröffentlicht regelmäßig eine Liste sogenannter ausländischer
Söldner. Darauf sollen Namen von mehr als 2.000 usbekischen Bürgern und
über 930 tadschikischen Bürgern stehen, die ab Anfang 2025 an der Seite der
russischen Streitkräfte kämpften. Im Juli berichtete das Projekt, dass
allein in den ersten sechs Monaten des Jahres auch 529 kasachische Bürger
und 327 kirgisische Bürger Verträge mit dem russischen
Verteidigungsministerium unterzeichnet haben.
## Nordkoreas Verbindungen zu Russlands Militär
Nordkoreas staatliche Medien berichteten jüngst, dass der Staatschef Kim
Jong Un in Pjöngjang mit hochrangigen Offizieren, die gemeinsam mit
russischen Truppen gegen ukrainische Streitkräfte in der Region Kursk
gekämpft hatten, zusammengetroffen ist. Laut einer offiziellen Erklärung
der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur wurden Auszeichnungen an
„Kommandeure und Soldaten der Auslandseinsatzverbände der Koreanischen
Volksarmee“ verliehen. In der Ankündigung wurde nicht näher angegeben, wo
die Männer gekämpft hatten. [6][Meduza berichtet auf Englisch.]
Laut Wall Street Journal haben etwa Generaloberst Kim Yong Bok und
Generalmajor Sin Kum Chol, die beide am 9. Mai an der Siegesparade in
Moskau teilnahmen und sich persönlich mit Wladimir Putin trafen,
Auszeichnungen erhalten.
Schätzungen westlicher und südkoreanischer Geheimdienste zufolge kämpften
etwa 15.000 nordkoreanische Soldaten in der Region Kursk, wobei etwa 1.665
Männer bislang getötet wurden.
## Wer beherrscht den Weltraum – Moskau oder Washington?
In den letzten Jahren haben Washington und Moskau sich gegenseitig immer
schärfere Vorwürfe der „Militarisierung“ des Weltraums gemacht. Russland
hatte 2021 bei einem Test einen seiner eigenen Satelliten abgeschossen –
wodurch ein riesiges Trümmerfeld entstand. Washington verurteilte diese
Aktion als „gefährliches und unverantwortliches Verhalten“.
Anfang 2024 tauchten Berichte auf, dass Moskau die Stationierung von
Atomwaffen im Orbit vorbereite – was Russland jedoch dementierte. Im
Frühjahr desselben Jahres legte Russland sein Veto gegen eine Resolution
des UN-Sicherheitsrats ein, die das Verbot von Atomwaffen im Weltraum durch
den Weltraumvertrag bekräftigte. Es bezeichnete sie als politisiertes
„schmutziges Spektakel“, das darauf abziele, den Ruf Moskaus zu
„beschädigen“.
Welche politischen und technologischen Herausforderungen das Weltraumrecht
heute prägen, erläuterte Michelle Hanlon, Geschäftsführerin des Center for
Air and Space Law an der University of Mississippi, [7][im Gespräch mit
Meduza auf Englisch.]
Er sagt: „Es gibt militärische Nutzungen des Weltraums, die völlig
akzeptabel sind. Unsere ersten Nutzungen des Alls waren ja tatsächlich
militärischer Natur, nicht wahr? Es handelte sich um Aufklärungssatelliten.
Und genau hier befinden wir uns in dieser Grauzone“.
## Wie es Russlands Ökonomie geht
Russlands Wirtschaft scheint noch immer nicht in eine Rezession zu fallen:
Die zivilen Produktionszweige sind teils bereits rückläufig, nur die
militärischen wachsen. Das Haushaltsdefizit – allein im Juli stieg es um
1,2 Milliarden Rubel – hat bereits fünf Milliarden Rubel erreicht. Die
Probleme häufen sich, die Risiken für die Russen wachsen – aber all das
reicht aber immer noch nicht aus, um den Kreml dazu zu bewegen, den Krieg
zu beenden. [8][Meduza berichtet auf Russisch über die „Risse“ in der
Wirtschaft und die Gefahren, die sich dahinter verbergen.]
Gleichzeitig hat sich das Preiswachstum im Land verlangsamt: Im Juli sank
die jährliche Inflationsrate laut Rosstat von 9,4 Prozent, Ende Juni und
10,34 Prozent, Ende März auf 8,79 Proznet.
27 Aug 2025
## LINKS
[1] https://meduza.io
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /!v=4269299f-23bb-40f2-a4ea-2b1b1ae40192/
[5] https://meduza.io/en/feature/2025/08/22/we-ll-write-off-your-debt-if-you-go…
[6] https://meduza.io/en/feature/2025/08/22/pyongyang-s-overseas-heroes
[7] https://meduza.io/en/feature/2025/08/25/space-is-already-militarized
[8] https://meduza.io/feature/2025/08/21/poka-rossiyskie-vlasti-zatyagivayut-pe…
## AUTOREN
Tigran Petrosyan
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