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# taz.de -- Eröffnungsspiel der Frauen-Bundesliga: Für die ganz große Bühne…
> Beim Eröffnungsspiel der Frauen-Bundesliga wird ein neuer Zuschauerrekord
> aufgestellt. Bayern gewinnt 2:0 gegen Leverkusen. Das Stadionproblem
> bleibt.
Bild: Torjubel der Bayern-Frauen zum 1:0 gegen eine starke Leverkusener Werksel…
Es lief gerade die 67. Spielminute, als am Samstagabend in der
Allianz-Arena erstmals laut gejubelt wurde. Auf der Anzeigetafel war die
Zahl 57.762 zu lesen, so viele Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das
Eröffnungsspiel der Google Pixel Frauenbundesliga zwischen dem FC Bayern
und Bayer Leverkusen. Nie besuchten in Deutschland mehr Menschen ein
Frauenfußballspiel auf Vereinsebene.
Der bisherige Rekord von 57.000 Fans beim DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem
HSV und Werder Bremen im März 2025 wurde überboten. „Gemeinsam mit dem
Verein und mit unglaublich engagierten Mitarbeitern haben wir es geschafft,
einen Meilenstein beim FC Bayern München für den Frauenfußball zu setzen.
Darauf sind wir sehr stolz und dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Bianca
Rech, Direktorin für Frauenfußball beim FC Bayern.
Es passte zur Dramaturgie des Abends, dass ab der Präsentation der
Rekordzahl das Spiel zugunsten der Bayern-Frauen kippte. Unmittelbar zuvor
hatte Leverkusen noch das vermeintliche 1:0 erzielt, doch Ruby Grant war
der Ball an die Hand gesprungen, bevor sie einschob (66.). Mit einem
leidenschaftlichen Auftritt und intensivem Pressing hatte die Werkself den
Münchnerinnen bis zu diesem Punkt das Leben schwergemacht, von dem mutigen
Offensivfußball, den der neue Bayern-Trainer José Barcala versprochen
hatte, war wenig zu sehen.
Den Ausschlag für die Gastgeberinnen gab am Ende der enorm tiefe Kader,
über den in dieser Form kein anderes Bundesliga-Team verfügt. Während bei
Leverkusen die Kräfte schwanden, wechselte Barcala nach und nach Klara
Bühl, Pernille Harder, [1][Alara,] Lena Oberdorf und Arianna Caruso ein.
Zur Matchwinnerin wurde Bühl. Sie trat die Ecke vor dem 1:0 durch Vanessa
Gilles (76.), den 2:0-Endstand erzielte sie selbst (77.). „So ein Heimspiel
in der Allianz Arena ist etwas Unglaubliches. Wir haben es in vollen Zügen
genossen“, freute sich die Nationalspielerin über die Rekordkulisse.
## Die Arena bleibt eine Nummer zu groß
Ob die Spielerinnen in dieser Saison nochmal in den Genuss der großen Bühne
kommen werden, ist aber ungewiss. Der Rekord wurde mit monatelanger
Vorbereitung und intensiven Werbemaßnahmen gebrochen, die [2][engagierten
Auftritte der DFB-Frauen bei der EM] steigerten das Interesse zusätzlich.
Im Liga-Alltag oder bei kurzfristig terminierten Champions-League-Spielen
bleibt die Allianz Arena weiterhin eine Nummer zu groß.
Mindestens 25.000 Tickets müssen verkauft werden, um eine „schwarze Null“
zu schreiben. Um den enormen organisatorischen Aufwand eines Umzugs zu
rechtfertigen, sollten es noch ein paar Tausend mehr sein. Gleichzeitig ist
die eigentliche Heimspielstätte, das Stadion auf dem Bayern-Campus mit
seinen 2.500 Plätzen, für die Ansprüche der Bayern-Frauen zu klein geworden
und droht die rasante Entwicklung der Doublegewinnerinnen auszubremsen.
„Ich würde gerne ein Stadion in München bauen, wo 20.000 oder 25.000
Zuschauer reinpassen. Dann hätten wir eine gute Lösung für die Zukunft“,
beschrieb Rech kürzlich ihren Traum. Wohl wissend, dass ein solches Projekt
kaum umsetzbar ist. Eine Rückkehr ins ungeliebte Stadion an der Grünwalder
Straße, wo die Bayern-Frauen bis 2019 spielten, erscheint ebenfalls so gut
wie ausgeschlossen.
Weshalb eigentlich nur der Umzug in den Vorort Unterhaching eine Option zu
sein scheint, der dortige Uhlsport Park erfüllt aber bisher die
Anforderungen der Champions League nicht. Wasserstandsmeldungen zur
Stadionproblematik gab es zuletzt nicht, Rech und Bayern-Präsident Herbert
Hainer versicherten, mit Hochdruck an einer Lösung zu arbeiten.
## Positives Fazit für die Werkself
Solche Probleme hat Bayer Leverkusen nicht, das Ulrich-Haberland-Stadion
entspricht noch den Bedürfnissen. Allerdings könnte sich dies schnell
ändern, denn mit Leistungen wie am Samstag sollte die Werkself gute Chancen
auf die Champions-League-Qualifikation haben.
Die Mannschaft wurde nach Platz vier in der vergangenen Saison mit
EM-Entdeckung Carlotta Wamser und Torjägerin Vanessa Fudalla gut verstärkt,
vermutlich werden nicht viele Mannschaften den Bayern solche Probleme
bereiten.
„Wir haben bis zum Gegentor der besten Mannschaft Deutschlands alles
abverlangt“, zog Trainer Roberto Pätzold deshalb am Ende des historischen
Abends ein durchaus positives Fazit.
7 Sep 2025
## LINKS
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[2] /Finale-bei-der-Frauenfussball-EM/!6103813
## AUTOREN
Christian Stüwe
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