| # taz.de -- +++ USA unter Trump +++: Texas legt seine Karte auf den Tisch | |
| > Der Senat des US-Bundesstaats billigt den Neuzuschnitt von Wahlkreisen. | |
| > Trump will auch Chicago „sicherer machen“ und sieht sich schon als | |
| > Los-Fee für die WM 2026. | |
| Bild: Eine Demonstrantin auf der Zuschauertribüne des Senats von Texas ruft �… | |
| ## Texanischer Senat stimmt neuer Wahlkreis-Karte zu | |
| Der Senat im US-Bundesstaat Texas hat auf Betreiben von Präsident Donald | |
| Trump [1][ein Gesetz zum Neuzuschnitt der Wahlkreise] gebilligt. Die von | |
| Trumps Republikanern dominierte Parlamentskammer nahm den Entwurf am frühen | |
| Samstag mit 18 zu elf Stimmen an. Ziel ist es, die Republikaner bei | |
| künftigen Wahlen zu begünstigen und ihnen den Gewinn von fünf bisher von | |
| den Demokraten gehaltenen Sitzen im US-Repräsentantenhaus zu ermöglichen. | |
| Das Repräsentantenhaus des Bundesstaates hatte dem Vorhaben bereits am | |
| Mittwoch zugestimmt, mit dem Trump die knappe Mehrheit im | |
| Repräsentantenhaus im Washingtoner Kongress bei den Wahlen im kommenden | |
| Jahr verteidigen will. Das Gesetz geht nun zur Unterzeichnung an Gouverneur | |
| Greg Abbott, der wie Trump Republikaner ist. Der Vorgang ist Teil eines | |
| landesweiten Konflikts zwischen den beiden großen Parteien um die Ziehung | |
| von Wahlkreisgrenzen. | |
| Der Abstimmung im Senat war eine mehr als achtstündige Debatte | |
| vorausgegangen. Die demokratische Senatorin Carol Alvarado hatte versucht, | |
| die Verabschiedung durch eine Dauerrede zu verzögern. Dieses in den USA als | |
| Filibuster bekannte Verfahren hatte sie bereits 2021 angewandt, als sie 15 | |
| Stunden lang sprach. Ein selten angewendeter Verfahrensantrag der | |
| Republikaner beendete jedoch kurz nach Mitternacht die Debatte und | |
| verhinderte den Filibuster, wie die Zeitung Texas Tribune berichtete. | |
| Die Republikaner räumen ein, dass sie mit mehr Kongresssitzen in Texas ihre | |
| knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus in Washington bei den Wahlen im | |
| kommenden Jahr verteidigen wollen. Auch andere, von Republikanern | |
| kontrollierte Bundesstaaten erwägen ähnliche Schritte. Die Demokraten | |
| versuchen, dem entgegenzuwirken. So verabschiedete das Parlament in | |
| Kalifornien am Donnerstag einen Plan, der den Demokraten fünf zusätzliche | |
| Kongresssitze sichern soll. Während das kalifornische Vorhaben im November | |
| noch von den Wählern gebilligt werden muss, ist dies in Texas nicht nötig. | |
| Die Demokraten haben jedoch angekündigt, gerichtlich gegen das Gesetz | |
| vorzugehen. | |
| Die Verabschiedung in Texas war bereits um zwei Wochen verzögert worden, | |
| nachdem mehr als 50 demokratische Abgeordnete durch ihren Auszug dem | |
| Parlament die für Abstimmungen nötige Mindestanzahl an Mitgliedern, das | |
| sogenannte Quorum, entzogen hatten. Die Demokraten werfen den Republikanern | |
| vor, dass die neue Wahlkreis-Karte gegen Bundesgesetze verstoße, da sie die | |
| Wahlkraft von hispanischen und schwarzen Wählern schwäche und auf der | |
| Grundlage der Rasse diskriminiere. Die Republikaner bestreiten dies. (afp) | |
| ## Widerrechtlich abgeschobener Migrant aus U-Haft entlassen | |
| Der im März widerrechtlich nach El Salvador abgeschobene und Wochen später | |
| [2][in die USA zurückgebrachte Migrant Kilmar Abrego García] ist am Freitag | |
| laut Medienberichten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Fall | |
| hatte landesweit für Aufsehen gesorgt. Das US-Heimatschutzministerium hatte | |
| erklärt, der gebürtige Salvadorianer sei ein „gefährlicher krimineller | |
| illegaler Ausländer“. Möglicherweise droht dem 30-jährigen Metallarbeiter | |
| und Familienvater nun allerdings die Festnahme durch die | |
| Einwanderungsbehörde ICE. | |
| Der mit einer Aufenthaltsgenehmigung in den USA lebende García war im März | |
| im US-Staat Maryland festgenommen, als angebliches Gangmitglied nach El | |
| Salvador ausgeflogen und im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis Cecot | |
| inhaftiert worden. García legte in den USA Rechtsmittel ein. Das | |
| Justizministerium räumte ein, die Regierung hätte ihn nicht abschieben | |
| sollen. Das oberste US-Gericht ordnete Anfang April an, die US-Regierung | |
| müsse Garcías Rückkehr in die Wege leiten. | |
| Im Juni kehrte García in die USA zurück. Im US-Staat Tennessee wurde er | |
| umgehend unter Vorwürfen des Menschenschmuggels in Untersuchungshaft | |
| genommen. Die Anklage soll auf eine Verkehrskontrolle 2022 in Tennessee | |
| zurückgehen: Die Polizei hatte García angehalten und zu etwa acht Personen | |
| in seinem SUV befragt. Die Männer seien Arbeitskollegen, erklärte García | |
| laut der Washington Post. Die Polizisten hätten ihn mit einer Mahnung gehen | |
| lassen. | |
| Garcías Anwälte haben der Regierung vorgeworfen, die Anklage als Vergeltung | |
| erhoben zu haben. García bestreitet Gangmitgliedschaft. Die Entlassung am | |
| Freitag erfolgte nach dem Urteil eines Bundesrichters in Tennessee, dass | |
| die Untersuchungshaft nicht gerechtfertigt sei. García müsse sich in | |
| Maryland in Hausarrest begeben. Die Zeitung USA Today zitierte | |
| Heimatschutzministerin Kristi Noem mit der Aussage, ein „aktivistischer | |
| liberaler Richter“ habe „das Monster“ freigelassen unter Missachtung der | |
| „Sicherheit des amerikanischen Volkes“. (epd) | |
| ## Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA soll entlassen worden sein | |
| Der Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA, Generalleutnant Jeffrey Kruse, | |
| ist Insidern zufolge entlassen worden. Zwei US-Regierungsvertreter nannten | |
| am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters keinen Grund für den | |
| Schritt. Die Entlassung erfolgte, nachdem ein interner DIA-Bericht über die | |
| US-Angriffe auf iranische Atomanlagen an die Presse durchgesickert war. | |
| Darin wurde vermutet, dass die Luftangriffe vom 22. Juni das Atomprogramm | |
| der Islamischen Republik nur um wenige Monate zurückgeworfen hätten. | |
| Dies widersprach der Darstellung von US-Präsident Donald Trump, der erklärt | |
| hatte, die Ziele seien „ausgelöscht“ worden. Zuerst hatte die Zeitung | |
| Washington Post über den Vorgang berichtet. Die Entlassung ist die jüngste | |
| in einer Reihe von Personalwechseln in der Führungsebene des US-Militärs | |
| und der Geheimdienste unter der Trump-Regierung. Im April entließ Trump den | |
| Direktor des Geheimdienstes NSA, General Timothy Haugh. | |
| US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte im Februar den | |
| Generalstabschef, General C.Q. Brown, sowie fünf weitere Admirale und | |
| Generäle entlassen. Zudem kündigte der Chef der US-Luftwaffe am Montag | |
| überraschend seinen Rücktritt an. (rtr) | |
| ## Wird Donald Trump zur Los-Fee für die Teams der Fußball-WM 2026 | |
| Auf eine Frage wusste auch Donald Trump bei der Präsentation des Orts für | |
| die Auslosung der Fußball-WM 2026 keine Antwort. Ob er denn am 5. Dezember | |
| in Washington selbst Teams ziehen würde, rief eine Journalistin dem | |
| US-Präsidenten im Oval Office des Weißen Hauses zu. „Ich weiß nicht“, | |
| murmelte Trump [3][und deutete auf FIFA-Präsident Gianni Infantino]. „Er | |
| ist der Boss.“ | |
| Der Weltverbandschef nahm den Ball dankbar auf. „Das ist ein interessanter | |
| Vorschlag“, sagte Infantino. „Wir werden das besprechen.“ Zum wiederholten | |
| Male in den vergangenen Monaten präsentierten sich die beiden Seite an | |
| Seite. Trump blieb es dabei vorbehalten, den Austragungsort für die | |
| Los-Gala zu verkünden. In der Kultureinrichtung Kennedy Center der | |
| US-Hauptstadt erfahren die für die WM in den USA, Mexiko und Kanada | |
| qualifizierten Teams ihre Gruppengegner. | |
| Trump nutzte die Verkündung auch, um sein Sicherheitskonzept für die | |
| US-Hauptstadt zu bekräftigen. Der Republikaner hatte den Einsatz der | |
| Nationalgarde in Washington zuletzt mit angeblich ausufernder Kriminalität | |
| begründet und auch von einer zunehmenden Verwahrlosung des öffentlichen | |
| Raums gesprochen. Offizielle Kriminalstatistiken bestätigen seine | |
| Behauptung jedoch nicht. „Wenn wir diese wundervolle Veranstaltung im | |
| Dezember haben werden, wird es sehr sicher sein“, sagte Trump. | |
| Der US-Präsident sprach auch über den Einreiseprozess von Fans. Trump hat | |
| für Menschen aus mehreren Ländern eine Einreisesperre verhängt, darunter | |
| auch aus dem Iran, dessen Nationalteam für die WM qualifiziert ist. | |
| „Bestimmte Länder werden sehr, sehr einfach und andere Länder werden | |
| offensichtlich etwas schwieriger“, sagte Trump. | |
| In der Anordnung des US-Präsidenten ist mit Blick auf die WM sowie Olympia | |
| 2028 in Los Angeles allerdings auch festgehalten, dass es Ausnahmen von der | |
| Sperre für Athletinnen und Athleten, Trainer, Betreuer und direkte | |
| Verwandte geben soll. | |
| Das Turnier mit 48 Nationen in den USA, Mexiko und Kanada steigt im Sommer | |
| 2026. Das Eröffnungsspiel ist für den 11. Juni in Mexiko-Stadt angesetzt. | |
| Das Finale findet am 19. Juli in East Rutherford nahe New York statt. (dpa) | |
| ## Trump will auch Chicago und New York „sicherer machen“ | |
| Nach dem Vorstoß, Washington unter die Kontrolle des Bundes zu stellen und | |
| von angeblicher Kriminalität zu befreien, hat US-Präsident Donald Trump | |
| erklärt, dass Chicago und New York als nächstes an die Reihe kommen | |
| könnten. „Wir werden unsere Städte sehr, sehr sicher machen“, sagte Trump | |
| vor Journalisten im Weißen Haus am Freitag (Ortszeit). „Ich denke, Chicago | |
| wird unser nächstes Ziel sein, und dann werden wir New York helfen“, fügte | |
| er hinzu. Beide Städte werden – wie auch Washington – von den Demokraten | |
| regiert. | |
| [4][Die Ankündigung folgte auf das umstrittene Vorgehen Trumps in der | |
| US-Hauptstadt, wohin er in der vergangenen Woche hunderte Angehörige der | |
| US-Nationalgarde und weiterer Sicherheitsbehörden entsandt hatte]. Der | |
| US-Präsident begründete dies mit einer Bekämpfung der seiner Ansicht nach | |
| dort herrschenden massiven Kriminalität. Trump unterstellte auch die | |
| örtliche Polizei der Kontrolle durch seine Regierung. | |
| Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser betont dagegen, die Kriminalität | |
| sei auf einem 30-Jahres-Tief. | |
| Mit Blick auf Washington erklärte ein US-Beamter am Freitag, die dort | |
| stationierten Nationalgardisten würden bald mit Waffen ausgestattet werden. | |
| „Auf Anweisung des Verteidigungsministers werden Mitglieder der JTF-DC, | |
| welche die Mission zur Senkung der Kriminalitätsrate in der Hauptstadt | |
| unseres Landes unterstützen, bald mit ihren Dienstwaffen im Einsatz sein“, | |
| sagte der Verteidigungsbeamte mit Blick auf die Sicherheitskräfte. | |
| Zu Beginn des Einsatz hatte es von der Truppe geheißen, dass „Waffen bei | |
| Bedarf verfügbar sind“, jedoch in der Waffenkammer bleiben sollten. | |
| Derzeit sind mehr als 1900 Soldaten der Nationalgarde in Washington | |
| stationiert, die sowohl aus der Hauptstadt selbst als auch aus den | |
| republikanisch regierten Bundesstaaten West Virginia, South Carolina, Ohio, | |
| Mississippi, Louisiana und Tennessee stammen. | |
| [5][Im Juni hatte Trump bereits in Los Angeles die Nationalgarde und | |
| Marineinfanteristen mobilisiert], um Proteste gegen seine | |
| Einwanderungspolitik zu beenden. Es war das erste Mal seit 60 Jahren, dass | |
| ein US-Präsident die Nationalgarde gegen den Willen der örtlichen Behörden | |
| entsandte. (afp) | |
| ## US-Justizministerium veröffentlicht Aussagen von Maxwell | |
| [6][In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein] hat das | |
| US-Justizministerium Mitschriften und Aufzeichnungen der Befragung von | |
| Epsteins früherer Komplizin Ghislaine Maxwell veröffentlicht, in der diese | |
| angibt, niemals ein unangemessenes Verhalten von US-Präsident Donald Trump | |
| beobachtet zu haben. Trump sei ihr gegenüber immer „sehr herzlich und sehr | |
| nett“ gewesen, sagte Maxwell laut der am Freitag veröffentlichten | |
| Mitschrift der Befragung. „Ich mag ihn, ich habe ihn immer gemocht“, sagte | |
| Maxwell demnach. | |
| „Abgesehen von den Namen der Opfer ist jedes Wort enthalten“, erklärte der | |
| stellvertretende Justizminister Todd Blanche, der die Befragung Maxwells | |
| vorgenommen hatte, mit Blick auf die Freigabe am Freitag im Onlinedienst X. | |
| „Nichts wurde entfernt. Nichts verborgen,“ erklärte er. Dies geschehe „im | |
| Interesse der Transparenz“. Blanche war früher ein persönlicher Anwalt von | |
| Trump. | |
| Auf die Frage von Blanche, ob sie jemals von Epstein oder jemand anderem | |
| gehört habe, dass Trump sich gegenüber Menschen in seinem Umfeld | |
| unangemessen verhalten habe, antwortete Maxwell: „Absolut nie, in keinem | |
| Zusammenhang.“ | |
| Maxwell betonte den Aufzeichnungen zufolge zudem, sie glaube nicht, dass | |
| Epstein Suizid begangen habe. Allerdings machte sie auch keine Angaben | |
| darüber, wer für den Tod ihres ehemaligen Lebensgefährten verantwortlich | |
| gewesen sein könnte. | |
| Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner | |
| Gefängniszelle in New York aufgefunden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche | |
| Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. | |
| Trump, der Epstein Berichten zufolge früher nahe gestanden haben soll, war | |
| in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung | |
| nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. | |
| Um den Aufruhr seiner Anhänger in dem Fall zu beruhigen, hatte Trump die | |
| Offenlegung juristischer Dokumente in Aussicht gestellt. Die Befragung | |
| Maxwells war ein weiterer Schritt im Bemühen der Trump-Regierung, die | |
| wütenden Anhänger zu besänftigen. | |
| Maxwell wurde Ende 2021 als Mitglied eines Sexhandelsrings um Epstein | |
| verurteilt und verbüßt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe. Nach den | |
| Befragungen durch Blanche war die 63-Jährige in ein Gefängnis mit | |
| angenehmeren Bedingungen verlegt worden. | |
| Maxwell dementierte in der Befragung Behauptungen, wonach Epstein eine | |
| „Kundenliste“ geführt haben soll. Trumps Justizministerin Pam Bondi hatte | |
| zunächst von einer Liste prominenter „Kunden“ Epsteins gesprochen, deren | |
| Existenz Anfang Juli dann aber bestritten. | |
| Maxwells Anwalt David Markus hatte nach der Befragung Maxwells im | |
| vergangenen Monat erklärt, sie sei zu „alle“ befragt worden, „was man si… | |
| nur vorstellen kann“. Maxwell habe „jede einzelne Frage beantwortet“, sag… | |
| Markus vor Journalisten, ohne auf die Inhalte einzugehen. Der zu 20 Jahren | |
| Haft verurteilten Maxwell sei im Gegenzug für ihre Aussagen keine | |
| Strafmilderung angeboten worden, erklärte der Anwalt. (afp) | |
| ## US-Regierung wird beim angeschlagenen Intel-Konzern einsteigen | |
| Die US-Regierung steigt für 8,9 Milliarden Dollar mit knapp zehn Prozent | |
| [7][bei dem angeschlagenen Chip-Konzern Intel ein]. Dies bestätigte | |
| Handelsminister Howard Lutnick am Freitag (Ortszeit). „Die Vereinigten | |
| Staaten von Amerika besitzen nun zehn Prozent von Intel“, schrieb er auf | |
| der Plattform X. Es handle sich um eine „faire Vereinbarung für Intel und | |
| für das amerikanische Volk“. Die Intel-Aktie gab im nachbörslichen Handel | |
| am Freitag jedoch um 1,2 Prozent nach. Präsident Donald Trump werde sich | |
| zudem später am Freitag mit Intel-Chef Lip-Bu Tan treffen, erklärte ein | |
| Vertreter des Weißen Hauses. | |
| Die Regierung erwirbt die 433,3 Millionen Aktien mit Mitteln aus noch nicht | |
| ausgezahlten Zuschüssen des sogenannten Chips Act in Höhe von 5,7 | |
| Milliarden Dollar sowie 3,2 Milliarden Dollar, die Intel für das | |
| Secure-Enclave-Programm zugesprochen wurden. Der Kaufpreis von 20,47 Dollar | |
| je Aktie liegt rund vier Dollar unter dem Schlusskurs vom Freitag von 24,80 | |
| Dollar. Lutnick hatte zu Wochenbeginn erklärt, der Anteil werde kein | |
| Stimmrecht beinhalten. Die Regierung könne dem Unternehmen damit nicht | |
| vorschreiben, wie es sein Geschäft zu führen habe. | |
| Die jetzige Vereinbarung stellt eine Kehrtwende Trumps dar. Dieser hatte | |
| jüngst noch den Rücktritt Tans wegen dessen Geschäftsbeziehungen nach China | |
| gefordert. „Er kam, weil er seinen Job behalten wollte, und am Ende gab er | |
| uns zehn Milliarden Dollar für die USA. Wir haben also zehn Milliarden | |
| Dollar eingenommen“, sagte Trump am Freitag zu seinem jüngsten Treffen mit | |
| Tan am 11. August. | |
| Die Beteiligung an Intel ist die jüngste in einer Reihe ungewöhnlicher | |
| Vereinbarungen der US-Regierung mit Unternehmen. So erhält sie als | |
| Gegenleistung für Exportgenehmigungen für bestimmte Chips nach China 15 | |
| Prozent der dortigen Umsätze des Herstellers Nvidia. Zudem soll das | |
| Pentagon größter Anteilseigner des Bergbauunternehmens MP Materials werden, | |
| um die Produktion von Seltene-Erden-Magneten zu steigern. Bei der Übernahme | |
| von U.S. Steel durch die japanische Nippon Steel handelte die Regierung | |
| eine „goldene Aktie“ mit bestimmten Vetorechten für sich aus. Die | |
| weitreichenden Eingriffe in Unternehmensangelegenheiten haben Kritiker auf | |
| den Plan gerufen. Sie befürchten, dass Trumps Vorgehen neue | |
| unternehmerische Risiken schaffe. | |
| Der Einstieg des Staates erfolgt inmitten eines tiefgreifenden Umbaus bei | |
| Intel. Der im März angetretene Firmenchef Tan soll den Chip-Pionier wieder | |
| auf Kurs bringen, der 2024 einen Jahresverlust von 18,8 Milliarden Dollar | |
| verzeichnete. Analysten zufolge verschafft die staatliche Unterstützung | |
| Intel zwar mehr Spielraum bei der Sanierung. Daniel Morgan, | |
| Portfoliomanager bei Synovus Trust, sagte jedoch, die Probleme von Intel | |
| gingen über den Bedarf an einer Finanzspritze hinaus. Der japanische | |
| Technologie-Investor Softbank hatte am Montag zugestimmt, sich mit zwei | |
| Milliarden Dollar an Intel zu beteiligen. Das Unternehmen leidet Analysten | |
| zufolge weiterhin unter einer schwachen Produkt-Roadmap und | |
| Schwierigkeiten, Kunden für seine neuen Fabriken zu gewinnen. (rtr) | |
| ## US-Regierung will Energiewirtschaft Plutonium bereitstellen | |
| Die US-Regierung will der heimischen Energiewirtschaft rund 20 Tonnen | |
| Plutonium aus dem Kalten Krieg als Brennstoff für Atomreaktoren zur | |
| Verfügung stellen. Das Energieministerium werde dazu in den kommenden Tagen | |
| Vorschläge von der Industrie einholen, erfuhr die Nachrichtenagentur | |
| Reuters von einem Insider und aus einem Memo-Entwurf. Das Ministerium | |
| wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Es erklärte, man | |
| prüfe „eine Vielzahl von Strategien zum Aufbau und zur Stärkung der | |
| heimischen Lieferketten für Kernbrennstoffe, einschließlich Plutonium“, wie | |
| von Präsident Donald Trump angeordnet. | |
| Dem Plan zufolge soll das Plutonium der Industrie zu geringen oder gar | |
| keinen Kosten angeboten werden. Die Unternehmen sollen jedoch den | |
| Transport, die Planung, den Bau und die Stilllegung von Anlagen zur | |
| Wiederaufbereitung, Verarbeitung und Herstellung des Brennstoffs bezahlen, | |
| heißt es in dem Memo. Die 20 Tonnen stammen aus einem Vorrat von 34 Tonnen | |
| waffenfähigem Plutonium, zu dessen Beseitigung sich die USA im Jahr 2000 in | |
| einem Abkommen mit Russland verpflichtet hatten. Das Energieministerium | |
| lagert überschüssiges Plutonium in streng bewachten Einrichtungen. | |
| Plutonium wurde bisher nur in begrenztem Umfang zu Brennstoff für | |
| kommerzielle US-Reaktoren umgewandelt. Der Plan steht im Einklang mit einer | |
| von Trump im Mai unterzeichneten Anordnung, das laufende Programm zur | |
| Vermischung und Entsorgung von überschüssigem Plutonium weitgehend | |
| einzustellen und es stattdessen als Brennstoff für fortschrittliche | |
| Atomtechnologien bereitzustellen. Die Förderung der Energiewirtschaft ist | |
| eine politische Priorität der Trump-Regierung vor dem Hintergrund einer | |
| steigenden Stromnachfrage, etwa durch die Künstliche Intelligenz (KI). | |
| Die Idee stößt bei Experten jedoch auf Bedenken, die auf das Scheitern | |
| eines früheren, ähnlichen Vorhabens verweisen. Im Rahmen des Abkommens von | |
| 2000 sollte das Plutonium ursprünglich zu sogenanntem Mischoxid-Brennstoff | |
| (MOX) für den Einsatz in Kernkraftwerken umgewandelt werden. Die erste | |
| Regierung Trump kündigte jedoch 2018 den Vertrag für ein MOX-Projekt, das | |
| nach ihren Angaben mehr als 50 Milliarden Dollar gekostet hätte. Bis zur | |
| neuen Anordnung im Mai sah der Plan stattdessen vor, eine | |
| Plutonium-Mischung unterirdisch in einer Anlage in New Mexico zu lagern. | |
| Dem Energieministerium zufolge sollte dies 20 Milliarden Dollar kosten. | |
| Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren. | |
| „Der Versuch, dieses Material in Reaktorbrennstoff umzuwandeln, ist | |
| Wahnsinn“, sagte Edwin Lyman, Kernphysiker bei der Union of Concerned | |
| Scientists. Man würde nur das desaströse MOX-Projekt wiederholen und dabei | |
| auf einen anderen Ausgang hoffen. „Das überschüssige Plutonium ist ein | |
| gefährliches Abfallprodukt, und das Energieministerium sollte bei dem | |
| sichereren, geschützteren und weitaus billigeren Plan bleiben, es zu | |
| vermischen und direkt zu entsorgen.“ (rtr) | |
| 23 Aug 2025 | |
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