# taz.de -- +++ USA unter Trump +++: Texas legt seine Karte auf den Tisch | |
> Der Senat des US-Bundesstaats billigt den Neuzuschnitt von Wahlkreisen. | |
> Trump will auch Chicago „sicherer machen“ und sieht sich schon als | |
> Los-Fee für die WM 2026. | |
Bild: Eine Demonstrantin auf der Zuschauertribüne des Senats von Texas ruft �… | |
## Texanischer Senat stimmt neuer Wahlkreis-Karte zu | |
Der Senat im US-Bundesstaat Texas hat auf Betreiben von Präsident Donald | |
Trump [1][ein Gesetz zum Neuzuschnitt der Wahlkreise] gebilligt. Die von | |
Trumps Republikanern dominierte Parlamentskammer nahm den Entwurf am frühen | |
Samstag mit 18 zu elf Stimmen an. Ziel ist es, die Republikaner bei | |
künftigen Wahlen zu begünstigen und ihnen den Gewinn von fünf bisher von | |
den Demokraten gehaltenen Sitzen im US-Repräsentantenhaus zu ermöglichen. | |
Das Repräsentantenhaus des Bundesstaates hatte dem Vorhaben bereits am | |
Mittwoch zugestimmt, mit dem Trump die knappe Mehrheit im | |
Repräsentantenhaus im Washingtoner Kongress bei den Wahlen im kommenden | |
Jahr verteidigen will. Das Gesetz geht nun zur Unterzeichnung an Gouverneur | |
Greg Abbott, der wie Trump Republikaner ist. Der Vorgang ist Teil eines | |
landesweiten Konflikts zwischen den beiden großen Parteien um die Ziehung | |
von Wahlkreisgrenzen. | |
Der Abstimmung im Senat war eine mehr als achtstündige Debatte | |
vorausgegangen. Die demokratische Senatorin Carol Alvarado hatte versucht, | |
die Verabschiedung durch eine Dauerrede zu verzögern. Dieses in den USA als | |
Filibuster bekannte Verfahren hatte sie bereits 2021 angewandt, als sie 15 | |
Stunden lang sprach. Ein selten angewendeter Verfahrensantrag der | |
Republikaner beendete jedoch kurz nach Mitternacht die Debatte und | |
verhinderte den Filibuster, wie die Zeitung Texas Tribune berichtete. | |
Die Republikaner räumen ein, dass sie mit mehr Kongresssitzen in Texas ihre | |
knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus in Washington bei den Wahlen im | |
kommenden Jahr verteidigen wollen. Auch andere, von Republikanern | |
kontrollierte Bundesstaaten erwägen ähnliche Schritte. Die Demokraten | |
versuchen, dem entgegenzuwirken. So verabschiedete das Parlament in | |
Kalifornien am Donnerstag einen Plan, der den Demokraten fünf zusätzliche | |
Kongresssitze sichern soll. Während das kalifornische Vorhaben im November | |
noch von den Wählern gebilligt werden muss, ist dies in Texas nicht nötig. | |
Die Demokraten haben jedoch angekündigt, gerichtlich gegen das Gesetz | |
vorzugehen. | |
Die Verabschiedung in Texas war bereits um zwei Wochen verzögert worden, | |
nachdem mehr als 50 demokratische Abgeordnete durch ihren Auszug dem | |
Parlament die für Abstimmungen nötige Mindestanzahl an Mitgliedern, das | |
sogenannte Quorum, entzogen hatten. Die Demokraten werfen den Republikanern | |
vor, dass die neue Wahlkreis-Karte gegen Bundesgesetze verstoße, da sie die | |
Wahlkraft von hispanischen und schwarzen Wählern schwäche und auf der | |
Grundlage der Rasse diskriminiere. Die Republikaner bestreiten dies. (afp) | |
## Widerrechtlich abgeschobener Migrant aus U-Haft entlassen | |
Der im März widerrechtlich nach El Salvador abgeschobene und Wochen später | |
[2][in die USA zurückgebrachte Migrant Kilmar Abrego García] ist am Freitag | |
laut Medienberichten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Fall | |
hatte landesweit für Aufsehen gesorgt. Das US-Heimatschutzministerium hatte | |
erklärt, der gebürtige Salvadorianer sei ein „gefährlicher krimineller | |
illegaler Ausländer“. Möglicherweise droht dem 30-jährigen Metallarbeiter | |
und Familienvater nun allerdings die Festnahme durch die | |
Einwanderungsbehörde ICE. | |
Der mit einer Aufenthaltsgenehmigung in den USA lebende García war im März | |
im US-Staat Maryland festgenommen, als angebliches Gangmitglied nach El | |
Salvador ausgeflogen und im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis Cecot | |
inhaftiert worden. García legte in den USA Rechtsmittel ein. Das | |
Justizministerium räumte ein, die Regierung hätte ihn nicht abschieben | |
sollen. Das oberste US-Gericht ordnete Anfang April an, die US-Regierung | |
müsse Garcías Rückkehr in die Wege leiten. | |
Im Juni kehrte García in die USA zurück. Im US-Staat Tennessee wurde er | |
umgehend unter Vorwürfen des Menschenschmuggels in Untersuchungshaft | |
genommen. Die Anklage soll auf eine Verkehrskontrolle 2022 in Tennessee | |
zurückgehen: Die Polizei hatte García angehalten und zu etwa acht Personen | |
in seinem SUV befragt. Die Männer seien Arbeitskollegen, erklärte García | |
laut der Washington Post. Die Polizisten hätten ihn mit einer Mahnung gehen | |
lassen. | |
Garcías Anwälte haben der Regierung vorgeworfen, die Anklage als Vergeltung | |
erhoben zu haben. García bestreitet Gangmitgliedschaft. Die Entlassung am | |
Freitag erfolgte nach dem Urteil eines Bundesrichters in Tennessee, dass | |
die Untersuchungshaft nicht gerechtfertigt sei. García müsse sich in | |
Maryland in Hausarrest begeben. Die Zeitung USA Today zitierte | |
Heimatschutzministerin Kristi Noem mit der Aussage, ein „aktivistischer | |
liberaler Richter“ habe „das Monster“ freigelassen unter Missachtung der | |
„Sicherheit des amerikanischen Volkes“. (epd) | |
## Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA soll entlassen worden sein | |
Der Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA, Generalleutnant Jeffrey Kruse, | |
ist Insidern zufolge entlassen worden. Zwei US-Regierungsvertreter nannten | |
am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters keinen Grund für den | |
Schritt. Die Entlassung erfolgte, nachdem ein interner DIA-Bericht über die | |
US-Angriffe auf iranische Atomanlagen an die Presse durchgesickert war. | |
Darin wurde vermutet, dass die Luftangriffe vom 22. Juni das Atomprogramm | |
der Islamischen Republik nur um wenige Monate zurückgeworfen hätten. | |
Dies widersprach der Darstellung von US-Präsident Donald Trump, der erklärt | |
hatte, die Ziele seien „ausgelöscht“ worden. Zuerst hatte die Zeitung | |
Washington Post über den Vorgang berichtet. Die Entlassung ist die jüngste | |
in einer Reihe von Personalwechseln in der Führungsebene des US-Militärs | |
und der Geheimdienste unter der Trump-Regierung. Im April entließ Trump den | |
Direktor des Geheimdienstes NSA, General Timothy Haugh. | |
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte im Februar den | |
Generalstabschef, General C.Q. Brown, sowie fünf weitere Admirale und | |
Generäle entlassen. Zudem kündigte der Chef der US-Luftwaffe am Montag | |
überraschend seinen Rücktritt an. (rtr) | |
## Wird Donald Trump zur Los-Fee für die Teams der Fußball-WM 2026 | |
Auf eine Frage wusste auch Donald Trump bei der Präsentation des Orts für | |
die Auslosung der Fußball-WM 2026 keine Antwort. Ob er denn am 5. Dezember | |
in Washington selbst Teams ziehen würde, rief eine Journalistin dem | |
US-Präsidenten im Oval Office des Weißen Hauses zu. „Ich weiß nicht“, | |
murmelte Trump [3][und deutete auf FIFA-Präsident Gianni Infantino]. „Er | |
ist der Boss.“ | |
Der Weltverbandschef nahm den Ball dankbar auf. „Das ist ein interessanter | |
Vorschlag“, sagte Infantino. „Wir werden das besprechen.“ Zum wiederholten | |
Male in den vergangenen Monaten präsentierten sich die beiden Seite an | |
Seite. Trump blieb es dabei vorbehalten, den Austragungsort für die | |
Los-Gala zu verkünden. In der Kultureinrichtung Kennedy Center der | |
US-Hauptstadt erfahren die für die WM in den USA, Mexiko und Kanada | |
qualifizierten Teams ihre Gruppengegner. | |
Trump nutzte die Verkündung auch, um sein Sicherheitskonzept für die | |
US-Hauptstadt zu bekräftigen. Der Republikaner hatte den Einsatz der | |
Nationalgarde in Washington zuletzt mit angeblich ausufernder Kriminalität | |
begründet und auch von einer zunehmenden Verwahrlosung des öffentlichen | |
Raums gesprochen. Offizielle Kriminalstatistiken bestätigen seine | |
Behauptung jedoch nicht. „Wenn wir diese wundervolle Veranstaltung im | |
Dezember haben werden, wird es sehr sicher sein“, sagte Trump. | |
Der US-Präsident sprach auch über den Einreiseprozess von Fans. Trump hat | |
für Menschen aus mehreren Ländern eine Einreisesperre verhängt, darunter | |
auch aus dem Iran, dessen Nationalteam für die WM qualifiziert ist. | |
„Bestimmte Länder werden sehr, sehr einfach und andere Länder werden | |
offensichtlich etwas schwieriger“, sagte Trump. | |
In der Anordnung des US-Präsidenten ist mit Blick auf die WM sowie Olympia | |
2028 in Los Angeles allerdings auch festgehalten, dass es Ausnahmen von der | |
Sperre für Athletinnen und Athleten, Trainer, Betreuer und direkte | |
Verwandte geben soll. | |
Das Turnier mit 48 Nationen in den USA, Mexiko und Kanada steigt im Sommer | |
2026. Das Eröffnungsspiel ist für den 11. Juni in Mexiko-Stadt angesetzt. | |
Das Finale findet am 19. Juli in East Rutherford nahe New York statt. (dpa) | |
## Trump will auch Chicago und New York „sicherer machen“ | |
Nach dem Vorstoß, Washington unter die Kontrolle des Bundes zu stellen und | |
von angeblicher Kriminalität zu befreien, hat US-Präsident Donald Trump | |
erklärt, dass Chicago und New York als nächstes an die Reihe kommen | |
könnten. „Wir werden unsere Städte sehr, sehr sicher machen“, sagte Trump | |
vor Journalisten im Weißen Haus am Freitag (Ortszeit). „Ich denke, Chicago | |
wird unser nächstes Ziel sein, und dann werden wir New York helfen“, fügte | |
er hinzu. Beide Städte werden – wie auch Washington – von den Demokraten | |
regiert. | |
[4][Die Ankündigung folgte auf das umstrittene Vorgehen Trumps in der | |
US-Hauptstadt, wohin er in der vergangenen Woche hunderte Angehörige der | |
US-Nationalgarde und weiterer Sicherheitsbehörden entsandt hatte]. Der | |
US-Präsident begründete dies mit einer Bekämpfung der seiner Ansicht nach | |
dort herrschenden massiven Kriminalität. Trump unterstellte auch die | |
örtliche Polizei der Kontrolle durch seine Regierung. | |
Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser betont dagegen, die Kriminalität | |
sei auf einem 30-Jahres-Tief. | |
Mit Blick auf Washington erklärte ein US-Beamter am Freitag, die dort | |
stationierten Nationalgardisten würden bald mit Waffen ausgestattet werden. | |
„Auf Anweisung des Verteidigungsministers werden Mitglieder der JTF-DC, | |
welche die Mission zur Senkung der Kriminalitätsrate in der Hauptstadt | |
unseres Landes unterstützen, bald mit ihren Dienstwaffen im Einsatz sein“, | |
sagte der Verteidigungsbeamte mit Blick auf die Sicherheitskräfte. | |
Zu Beginn des Einsatz hatte es von der Truppe geheißen, dass „Waffen bei | |
Bedarf verfügbar sind“, jedoch in der Waffenkammer bleiben sollten. | |
Derzeit sind mehr als 1900 Soldaten der Nationalgarde in Washington | |
stationiert, die sowohl aus der Hauptstadt selbst als auch aus den | |
republikanisch regierten Bundesstaaten West Virginia, South Carolina, Ohio, | |
Mississippi, Louisiana und Tennessee stammen. | |
[5][Im Juni hatte Trump bereits in Los Angeles die Nationalgarde und | |
Marineinfanteristen mobilisiert], um Proteste gegen seine | |
Einwanderungspolitik zu beenden. Es war das erste Mal seit 60 Jahren, dass | |
ein US-Präsident die Nationalgarde gegen den Willen der örtlichen Behörden | |
entsandte. (afp) | |
## US-Justizministerium veröffentlicht Aussagen von Maxwell | |
[6][In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein] hat das | |
US-Justizministerium Mitschriften und Aufzeichnungen der Befragung von | |
Epsteins früherer Komplizin Ghislaine Maxwell veröffentlicht, in der diese | |
angibt, niemals ein unangemessenes Verhalten von US-Präsident Donald Trump | |
beobachtet zu haben. Trump sei ihr gegenüber immer „sehr herzlich und sehr | |
nett“ gewesen, sagte Maxwell laut der am Freitag veröffentlichten | |
Mitschrift der Befragung. „Ich mag ihn, ich habe ihn immer gemocht“, sagte | |
Maxwell demnach. | |
„Abgesehen von den Namen der Opfer ist jedes Wort enthalten“, erklärte der | |
stellvertretende Justizminister Todd Blanche, der die Befragung Maxwells | |
vorgenommen hatte, mit Blick auf die Freigabe am Freitag im Onlinedienst X. | |
„Nichts wurde entfernt. Nichts verborgen,“ erklärte er. Dies geschehe „im | |
Interesse der Transparenz“. Blanche war früher ein persönlicher Anwalt von | |
Trump. | |
Auf die Frage von Blanche, ob sie jemals von Epstein oder jemand anderem | |
gehört habe, dass Trump sich gegenüber Menschen in seinem Umfeld | |
unangemessen verhalten habe, antwortete Maxwell: „Absolut nie, in keinem | |
Zusammenhang.“ | |
Maxwell betonte den Aufzeichnungen zufolge zudem, sie glaube nicht, dass | |
Epstein Suizid begangen habe. Allerdings machte sie auch keine Angaben | |
darüber, wer für den Tod ihres ehemaligen Lebensgefährten verantwortlich | |
gewesen sein könnte. | |
Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner | |
Gefängniszelle in New York aufgefunden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche | |
Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. | |
Trump, der Epstein Berichten zufolge früher nahe gestanden haben soll, war | |
in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung | |
nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. | |
Um den Aufruhr seiner Anhänger in dem Fall zu beruhigen, hatte Trump die | |
Offenlegung juristischer Dokumente in Aussicht gestellt. Die Befragung | |
Maxwells war ein weiterer Schritt im Bemühen der Trump-Regierung, die | |
wütenden Anhänger zu besänftigen. | |
Maxwell wurde Ende 2021 als Mitglied eines Sexhandelsrings um Epstein | |
verurteilt und verbüßt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe. Nach den | |
Befragungen durch Blanche war die 63-Jährige in ein Gefängnis mit | |
angenehmeren Bedingungen verlegt worden. | |
Maxwell dementierte in der Befragung Behauptungen, wonach Epstein eine | |
„Kundenliste“ geführt haben soll. Trumps Justizministerin Pam Bondi hatte | |
zunächst von einer Liste prominenter „Kunden“ Epsteins gesprochen, deren | |
Existenz Anfang Juli dann aber bestritten. | |
Maxwells Anwalt David Markus hatte nach der Befragung Maxwells im | |
vergangenen Monat erklärt, sie sei zu „alle“ befragt worden, „was man si… | |
nur vorstellen kann“. Maxwell habe „jede einzelne Frage beantwortet“, sag… | |
Markus vor Journalisten, ohne auf die Inhalte einzugehen. Der zu 20 Jahren | |
Haft verurteilten Maxwell sei im Gegenzug für ihre Aussagen keine | |
Strafmilderung angeboten worden, erklärte der Anwalt. (afp) | |
## US-Regierung wird beim angeschlagenen Intel-Konzern einsteigen | |
Die US-Regierung steigt für 8,9 Milliarden Dollar mit knapp zehn Prozent | |
[7][bei dem angeschlagenen Chip-Konzern Intel ein]. Dies bestätigte | |
Handelsminister Howard Lutnick am Freitag (Ortszeit). „Die Vereinigten | |
Staaten von Amerika besitzen nun zehn Prozent von Intel“, schrieb er auf | |
der Plattform X. Es handle sich um eine „faire Vereinbarung für Intel und | |
für das amerikanische Volk“. Die Intel-Aktie gab im nachbörslichen Handel | |
am Freitag jedoch um 1,2 Prozent nach. Präsident Donald Trump werde sich | |
zudem später am Freitag mit Intel-Chef Lip-Bu Tan treffen, erklärte ein | |
Vertreter des Weißen Hauses. | |
Die Regierung erwirbt die 433,3 Millionen Aktien mit Mitteln aus noch nicht | |
ausgezahlten Zuschüssen des sogenannten Chips Act in Höhe von 5,7 | |
Milliarden Dollar sowie 3,2 Milliarden Dollar, die Intel für das | |
Secure-Enclave-Programm zugesprochen wurden. Der Kaufpreis von 20,47 Dollar | |
je Aktie liegt rund vier Dollar unter dem Schlusskurs vom Freitag von 24,80 | |
Dollar. Lutnick hatte zu Wochenbeginn erklärt, der Anteil werde kein | |
Stimmrecht beinhalten. Die Regierung könne dem Unternehmen damit nicht | |
vorschreiben, wie es sein Geschäft zu führen habe. | |
Die jetzige Vereinbarung stellt eine Kehrtwende Trumps dar. Dieser hatte | |
jüngst noch den Rücktritt Tans wegen dessen Geschäftsbeziehungen nach China | |
gefordert. „Er kam, weil er seinen Job behalten wollte, und am Ende gab er | |
uns zehn Milliarden Dollar für die USA. Wir haben also zehn Milliarden | |
Dollar eingenommen“, sagte Trump am Freitag zu seinem jüngsten Treffen mit | |
Tan am 11. August. | |
Die Beteiligung an Intel ist die jüngste in einer Reihe ungewöhnlicher | |
Vereinbarungen der US-Regierung mit Unternehmen. So erhält sie als | |
Gegenleistung für Exportgenehmigungen für bestimmte Chips nach China 15 | |
Prozent der dortigen Umsätze des Herstellers Nvidia. Zudem soll das | |
Pentagon größter Anteilseigner des Bergbauunternehmens MP Materials werden, | |
um die Produktion von Seltene-Erden-Magneten zu steigern. Bei der Übernahme | |
von U.S. Steel durch die japanische Nippon Steel handelte die Regierung | |
eine „goldene Aktie“ mit bestimmten Vetorechten für sich aus. Die | |
weitreichenden Eingriffe in Unternehmensangelegenheiten haben Kritiker auf | |
den Plan gerufen. Sie befürchten, dass Trumps Vorgehen neue | |
unternehmerische Risiken schaffe. | |
Der Einstieg des Staates erfolgt inmitten eines tiefgreifenden Umbaus bei | |
Intel. Der im März angetretene Firmenchef Tan soll den Chip-Pionier wieder | |
auf Kurs bringen, der 2024 einen Jahresverlust von 18,8 Milliarden Dollar | |
verzeichnete. Analysten zufolge verschafft die staatliche Unterstützung | |
Intel zwar mehr Spielraum bei der Sanierung. Daniel Morgan, | |
Portfoliomanager bei Synovus Trust, sagte jedoch, die Probleme von Intel | |
gingen über den Bedarf an einer Finanzspritze hinaus. Der japanische | |
Technologie-Investor Softbank hatte am Montag zugestimmt, sich mit zwei | |
Milliarden Dollar an Intel zu beteiligen. Das Unternehmen leidet Analysten | |
zufolge weiterhin unter einer schwachen Produkt-Roadmap und | |
Schwierigkeiten, Kunden für seine neuen Fabriken zu gewinnen. (rtr) | |
## US-Regierung will Energiewirtschaft Plutonium bereitstellen | |
Die US-Regierung will der heimischen Energiewirtschaft rund 20 Tonnen | |
Plutonium aus dem Kalten Krieg als Brennstoff für Atomreaktoren zur | |
Verfügung stellen. Das Energieministerium werde dazu in den kommenden Tagen | |
Vorschläge von der Industrie einholen, erfuhr die Nachrichtenagentur | |
Reuters von einem Insider und aus einem Memo-Entwurf. Das Ministerium | |
wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Es erklärte, man | |
prüfe „eine Vielzahl von Strategien zum Aufbau und zur Stärkung der | |
heimischen Lieferketten für Kernbrennstoffe, einschließlich Plutonium“, wie | |
von Präsident Donald Trump angeordnet. | |
Dem Plan zufolge soll das Plutonium der Industrie zu geringen oder gar | |
keinen Kosten angeboten werden. Die Unternehmen sollen jedoch den | |
Transport, die Planung, den Bau und die Stilllegung von Anlagen zur | |
Wiederaufbereitung, Verarbeitung und Herstellung des Brennstoffs bezahlen, | |
heißt es in dem Memo. Die 20 Tonnen stammen aus einem Vorrat von 34 Tonnen | |
waffenfähigem Plutonium, zu dessen Beseitigung sich die USA im Jahr 2000 in | |
einem Abkommen mit Russland verpflichtet hatten. Das Energieministerium | |
lagert überschüssiges Plutonium in streng bewachten Einrichtungen. | |
Plutonium wurde bisher nur in begrenztem Umfang zu Brennstoff für | |
kommerzielle US-Reaktoren umgewandelt. Der Plan steht im Einklang mit einer | |
von Trump im Mai unterzeichneten Anordnung, das laufende Programm zur | |
Vermischung und Entsorgung von überschüssigem Plutonium weitgehend | |
einzustellen und es stattdessen als Brennstoff für fortschrittliche | |
Atomtechnologien bereitzustellen. Die Förderung der Energiewirtschaft ist | |
eine politische Priorität der Trump-Regierung vor dem Hintergrund einer | |
steigenden Stromnachfrage, etwa durch die Künstliche Intelligenz (KI). | |
Die Idee stößt bei Experten jedoch auf Bedenken, die auf das Scheitern | |
eines früheren, ähnlichen Vorhabens verweisen. Im Rahmen des Abkommens von | |
2000 sollte das Plutonium ursprünglich zu sogenanntem Mischoxid-Brennstoff | |
(MOX) für den Einsatz in Kernkraftwerken umgewandelt werden. Die erste | |
Regierung Trump kündigte jedoch 2018 den Vertrag für ein MOX-Projekt, das | |
nach ihren Angaben mehr als 50 Milliarden Dollar gekostet hätte. Bis zur | |
neuen Anordnung im Mai sah der Plan stattdessen vor, eine | |
Plutonium-Mischung unterirdisch in einer Anlage in New Mexico zu lagern. | |
Dem Energieministerium zufolge sollte dies 20 Milliarden Dollar kosten. | |
Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren. | |
„Der Versuch, dieses Material in Reaktorbrennstoff umzuwandeln, ist | |
Wahnsinn“, sagte Edwin Lyman, Kernphysiker bei der Union of Concerned | |
Scientists. Man würde nur das desaströse MOX-Projekt wiederholen und dabei | |
auf einen anderen Ausgang hoffen. „Das überschüssige Plutonium ist ein | |
gefährliches Abfallprodukt, und das Energieministerium sollte bei dem | |
sichereren, geschützteren und weitaus billigeren Plan bleiben, es zu | |
vermischen und direkt zu entsorgen.“ (rtr) | |
23 Aug 2025 | |
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