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# taz.de -- KitKat äußert sich zu Vergewaltigung: Späte Konsequenzen
> Das KitKat bestätigt eine taz-Recherche zu einer Vergewaltigung im Club.
> Künftig sollen Awareness-Teams bei allen Partys sichtbar sein.
Bild: Lange Schlange vor dem KitKat Club
Berlin taz | Der Berliner KitKat Club hat die [1][Berichterstattung der taz
zu einer Vergewaltigung] bei einer Party im September vergangenen Jahres
bestätigt. In einem am Mittwoch auf [2][Instagram] veröffentlichten
Statement schreiben die Bertreiber:innen Kirsten Krüger und Simon Thaur,
der Vorfall habe sie „tief erschüttert und betroffen gemacht“. Aus dem
Schreiben geht hervor, dass beide bereits am Tag nach der Party in dem
sexpositiven Club durch den Nightmanager von der Vergewaltigung in Kenntnis
gesetzt wurden.
In der im Juli veröffentlichten taz-Recherche war beschrieben worden, wie
eine Frau vor den Toiletten des Clubs von einem Mann bedrängt worden sei,
sie in einen halbdunklen Bereich zu begleiten. Dort habe er sie ungefragt
zu sich gezogen, sie geküsst, das Shirt hochgezogen und sei schließlich mit
der Hand in sie eingedrungen. Im Krankenhaus wurde später ein Riss in in
der Vaginalwand diagnostiziert.
Nach dem Vorfall hatte sich die Frau mit Unterstützung eines weiteren
Partygastes an die Security des Clubs gewandt, die den Täter auch ausfindig
gemacht hatten. Bei der hinzugerufenen Polizei hatte die Betroffene Anzeige
wegen Vergewaltigung erstattet, im Krankenhaus wurde sie noch in der Nacht
von der Kriminalpolizei vernommen. Die Betreiber teilten nun mit: „In
solchen Fällen verhängen wir umgehend ein lebenslanges Hausverbot und
schalten die Polizei ein.“
Die Co-Autorin des taz-Textes, Jessica Ramczik, hatte nach der
Veröffentlichung in einem [3][Interview mit dem Berliner Stadtmagazin Tip]
eine fehlende Kultur im Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt in der
Clubszene und insbesondere das Schweigen des KitKat zu dem Vorfall
kritisiert. Nun schrieben die Betreiber:innen: „Wir kennen keine
Veranstaltenden und Clubbetreiber, für die die Sicherheit ihrer Besucher
NICHT höchste Priorität hat, inklusive uns.“ Kontakt zu der betroffenen
Frau hätte es jedoch nicht gegeben: „Von ihrem späteren Versuch mit
Mitarbeitenden des Clubs zu sprechen, haben wir nur durch den Artikel
erfahren.“
## Awareness kommt
Der Vorwurf des taz-Textes, es hätte in jener Montagnacht kein
Awareness-Team gegeben, wird bestätigt. Bislang sei nur an Samstagen ein
„undercover“ Team eingesetzt worden, „um zu vermeiden, dass sich das KitK…
in einen Moralpolizei-Staat verwandelt“. Nun aber habe man „verstanden,
dass ein öffentlich sichtbares Awareness-Team für das Gefühl der eigenen
Sicherheit bevorzugt wird“. Künftig werde es bei allen Partys entsprechende
mit Westen gekennzeichnete Mitarbeiter:innen geben.
Das KitKat war in der Vergangenheit wiederholt in die Kritik geraten.
Bereits im Oktober 2023 waren im Online-Magazin Resident Advisor Vorwürfe
von mehreren Partybesucher:innen aufgrund sexueller Übergriffe
erhoben worden. Im selben Jahr hatte auch der Besuch von Rammstein-Sänger
Till Lindemann für Aufsehen gesorgt, gegen den zuvor Vorwürfe wegen
sexualisierter Übergriffe erhoben wurden.
Vergangenes Jahr gab es [4][Berichte von Frauen über sexuelle Belästigungen
beim Pinkeln in der Umgebung des Clubs]. Aufgrund langer Schlangen und
fehlender Toiletten vor dem KitKat ist das Ausweichen in die Umgebung
unumgänglich. Club-Betreiberin Krüger sprach von „furchtbaren“ Zuständen,
betonte jedoch ihre Machtlosigkeit. Ohne öffentlich kommunizierte
Konsequenzen blieben zudem [5][Berichte über Verbindungen mehrerer
Türsteher in die rechte Szene].
21 Aug 2025
## LINKS
[1] /Berliner-Sex-Club-Kitkat/!6099992
[2] https://www.instagram.com/p/DNlNSQ-qWqr/?utm_source=ig_web_copy_link&ig…
[3] https://www.tip-berlin.de/konzerte-party/clubs/kitkat-club-mutmassliche-ver…
[4] /Sexuelle-Uebergriffe-vor-dem-KitKat/!6007198
[5] /Berliner-Club-KitKat/!5982160
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Sexuelle Gewalt
Vergewaltigung
Clubkultur
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Sexuelle Übergriffe
Clubkultur
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