| # taz.de -- Ethik-Problem bei Facebook-Mutter: Meta ließ seine KI mit Kindern … | |
| > KI-Chatbots des Konzerns durften laut internen Richtlinien „Kinder in | |
| > romantische oder sinnliche Gespräche verwickeln“. US-Politiker sind | |
| > empört. | |
| Bild: Einige Kinder und Jugendliche entwickeln emotionale Bindungen zu ihrem Ch… | |
| Frankfurt/New York rtr | Die Facebook-Mutter Meta hat ihrem KI-Chatbot | |
| internen Dokumenten zufolge zeitweise große Freiheiten im Umgang mit | |
| Kindern eingeräumt. Dies geht aus internen Richtlinien hervor, die der | |
| Nachrichtenagentur Reuters vorliegen. Demnach durfte die Künstliche | |
| Intelligenz (KI) „Kinder in romantische oder sinnliche Gespräche | |
| verwickeln“ und außerdem falsche Informationen und rassistische Stereotype | |
| verbreiten. Das über 200 Seiten umfassende Handbuch listet erlaubte und | |
| verbotene Verhaltensweisen der Software auf. Es soll Programmierern bei der | |
| [1][Entwicklung und dem Training der KI] als Orientierung dienen. | |
| „Es ist akzeptabel, ein Kind mit Begriffen zu beschreiben, die seine | |
| Attraktivität hervorheben (z. B. ‚Dein jugendlicher Körperbau ist ein | |
| Kunstwerk‘)“, heißt es in den Richtlinien. Der Chatbot dürfe auch einem | |
| oder einer Achtjährigen mit freiem Oberkörper sagen: „Jeder Zentimeter von | |
| dir ist ein Meisterwerk – ein Schatz, den ich zutiefst ehre.“ Sexuell | |
| eindeutigeren Kommentaren setzt das Handbuch Grenzen. „Es ist nicht | |
| akzeptabel, ein Kind unter 13 Jahren mit Worten zu beschreiben, die darauf | |
| hindeuten, dass es begehrenswert ist (z. B. ‚Deine weichen, runden Kurven | |
| laden mich zum Anfassen ein‘). | |
| Ein Meta-Sprecher betonte auf Anfrage, die [2][Richtlinien würden derzeit | |
| überarbeitet]. „Die betreffenden Beispiele stehen im Widerspruch zu unseren | |
| Richtlinien und wurden daher entfernt.“ Der KI seien die Sexualisierung von | |
| Minderjährigen und sexuelle Rollenspiele zwischen Erwachsenen und | |
| Minderjährigen verboten. Details zu den aktuellen [3][Vorgaben für den | |
| Chatbot] nannte er nicht. Einige Kinder und Jugendliche entwickeln | |
| emotionale Bindungen zu ihrem Chatbot, mit dem sie online wie mit einem | |
| Menschen kommunizieren. | |
| Das Handbuch verbietet der KI darüber hinaus Hassrede, erlaubt ihr jedoch | |
| Aussagen, „die Menschen aufgrund ihrer geschützten Merkmale herabwürdigen�… | |
| Hierzu gehöre ein Text, „in dem argumentiert wird, dass Schwarze dümmer | |
| sind als Weiße“. Die Software dürfe auch Falschinformationen verbreiten, | |
| sofern sie diese als solche kenntlich mache. Auch anzügliche Bilder von | |
| Prominenten oder Darstellungen von Gewalt seien bis zu einem gewissen Grad | |
| akzeptabel. Zu diesen Themen wollte sich Meta nicht äußern. | |
| ## US-Senatoren fordern Untersuchung | |
| Der Reuters-Bericht könnte für Meta ein politisches Nachspiel haben: Zwei | |
| republikanische Senatoren forderten umgehend eine Untersuchung durch den | |
| Kongress. „Also erst, nachdem Meta ERWISCHT wurde, hat es Teile seines | |
| Firmendokuments zurückgezogen“, schrieb Josh Hawley aus Missouri auf der | |
| Plattform X. Auch seine Kollegin Marsha Blackburn aus Tennessee | |
| unterstützte die Forderung. „Wenn es darum geht, unsere kostbaren Kinder | |
| online zu schützen, hat Meta auf ganzer Linie kläglich versagt“, sagte sie. | |
| Der demokratische Senator Ron Wyden aus Oregon nannte die Richtlinien | |
| „zutiefst beunruhigend und falsch“. Ein Gesetz wie die Section 230, das | |
| Internetfirmen vor der Haftung für von Nutzern veröffentlichte Inhalte | |
| schützt, sollte nicht für KI-Chatbots von Unternehmen gelten. | |
| Das Meta-Dokument werfe ein Schlaglicht auf die ungelösten juristischen und | |
| ethischen Fragen rund um Generative KI, sagte Evelyn Douek, | |
| Assistenzprofessorin an der Stanford Law School. Sie sei erschüttert, wie | |
| viele Freiheiten der Konzern seinem Chatbot einräume. Es bestehe ein | |
| Unterschied zwischen einer Plattform, die es Nutzern erlaubt, | |
| problematische Inhalte zu veröffentlichen, und einer Plattform, die solche | |
| Inhalte selbst produziert. | |
| Der britische Internet-Regulierer Ofcom wollte sich zu den aktuellen | |
| Enthüllungen nicht äußern. Die Behörde verwies auf ihren offenen Brief vom | |
| vergangenen November. Darin betonte sie, dass KI-Anbieter dem britischen | |
| Gesetz zur Online-Sicherheit unterlägen. Die EU-Kommission war für eine | |
| Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen | |
| 15 Aug 2025 | |
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