| # taz.de -- Datenauswertung der DFG: Physiker forschen am fleißigsten | |
| > Niemand sonst hängte die anderen Forschungsfächer so stark ab wie die | |
| > Erforscher von Atomen und Sternenhaufen. | |
| Bild: Helle Sterne im Sternennebel: PhysikerInnen, die sich mit Atomen oder Ste… | |
| Wer sind die wirklich Besten der Besten in der deutschen Forschung? Das | |
| wollte der größte Förderer im Hochschulbereich, die [1][Deutsche | |
| Forschungsgemeinschaft (DFG)], einmal genauer wissen und gab die 70 Sieger | |
| des letzten Exzellenzcluster-Wettbewerbs in eine feinmaschige | |
| Datenauswertung. Die daraus erstmals entstandene „Data Story“ hatte zum | |
| Ergebnis: Es sind die Physiker! Niemand sonst hängte die anderen | |
| Forschungsfächer so stark ab wie die Erforscher von Atomen und | |
| Sternenhaufen. | |
| Insgesamt vergibt die DFG pro Jahr rund vier Milliarden Euro in knapp | |
| 32.000 Forschungsprojekte in 200 wissenschaftlichen Disziplinen. Die Elite | |
| daraus traf sich im Mai zur Kür der [2][sogenannten Exzellenzcluster], die | |
| international herausragende Forschungs-Verbünde darstellen. Auf diesen | |
| Clustern fußen auch die zwölf deutschen „Exzellenz-Unis“, die kommendes | |
| Jahr im nächsten Durchgang bestimmt werden. | |
| In ihrer vergleichenden Datenauswertung fand die DFG nun heraus, dass bei | |
| der Normal-Förderung die Medizin mit 24,5 Prozent die meisten Projekte an | |
| Land zog, vor der Biologie mit 10,7 und den Geisteswissenschaften mit 10 | |
| Prozent. Hier kam die Physik nur auf einen Anteil von 7,7 Prozent. | |
| Überraschend dann der Befund bei den Exzellenzclustern. Hier lag die | |
| Medizin mit 18,6 Prozent zwar immer noch knapp vorn, aber mit deutlicher | |
| Anteils-Einbuße. Die Physik brachte dagegen mit 17,1 Prozent die größte | |
| Leistungssteigerung. Weitere leichte „Über-Performer“ im Vergleich zum | |
| DFG-Normalverfahren waren die Cluster der Biologie und der Informatik. | |
| „Unsere umfangreichen statistischen Auswertungen der Fächerbeteiligung an | |
| Exzellenzclustern sind für das Wissenschaftssystem von großem Interesse“, | |
| sagte DFG-Präsidentin Katja Becker zur Vorstellung der Ergebnisse in dieser | |
| Woche. So zeige eine Karte mit den Netzwerkverbindungen der Fächer, „wie | |
| interdisziplinär in den Clustern gearbeitet wird und welche Fächer | |
| besonders viele Verbindungen aufweisen“. Hier hat sich das Fach Künstliche | |
| Intelligenz inzwischen zu einem zentralen Knotenpunkt entwickelt, mit | |
| Verbindungen zu allen anderen Fächern. | |
| Aber haben kleine Fachdisziplinen, sogenannte „Orchideen-Fächer“ überhaupt | |
| eine Chance, in höhere Exzellenz-Ränge aufzusteigen? Große Fächer verfügen | |
| nach der DFG-Analyse in der Regel über etablierte Strukturen, die für die | |
| Organisation eines umfassenderen Verbunds von Vorteil sind. „Tatsächlich | |
| sind Fächer mit sehr wenigen Instituten etwas seltener an den 70 | |
| Exzellenzclustern der zweiten Wettbewerbsrunde beteiligt als solche mit | |
| sehr vielen Instituten“, lautet ein weiteres Ergebnis der „Data Story“. D… | |
| Unterschiede seien jedoch gering, „und für einen Ausschluss kleiner Fächer | |
| findet sich in der aktuellen Analyse keine Evidenz“. | |
| 1 Aug 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Manfred Ronzheimer | |
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