# taz.de -- Demokratische Republik Kongo: Islamisten töten 43 Menschen bei Ang… | |
> Für den Angriff auf eine katholische Kirche wird die Miliz Alliierte | |
> Demokratische Kräfte verantwortlich gemacht. Sie entführte auch junge | |
> Gläubige. | |
Bild: Menschen versammeln sich bei einem verkohlten Fahrzeug, ein Überbleibsel… | |
Bunia afp Bei einem islamistischen Angriff auf eine katholische Kirche im | |
Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sind nach jüngsten Angaben der | |
Vereinten Nationen mindestens 43 Menschen getötet worden. Unter den | |
Todesopfern seien 19 Frauen und neun Kinder, erklärte die | |
UN-Friedensmission in der DR Kongo (Monusco), in der Nacht auf Montag. | |
Zuvor hatten Augenzeugen von 35 Toten gesprochen. Den Angriff verübte die | |
Islamistenmiliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF). | |
Augenzeugen zufolge ereignete sich der Angriff am Samstagabend. Die | |
Einwohner sprachen mit der Nachrichtenagentur AFP von „Schüssen in der Nähe | |
der Pfarrkirche“. Demnach überfielen die Angreifer eine katholische Kirche | |
in Komanda, in der sich Gläubige zum Gebet versammelt hatten. Der örtliche | |
Pfarrer sagte gegenüber AFP, einige junge Menschen seien zudem entführt | |
worden. Über ihren Verbleib sei nichts bekannt. | |
Der Angriff ereignete sich, obwohl in der betroffenen Gegend neben [1][der | |
kongolesischen Armee] auch Streitkräfte aus dem Nachbarstaat Uganda | |
stationiert sind. Ein Sprecher der kongolesischen Regierung sprach von | |
einem „schrecklichen Angriff auf die unschuldige Bevölkerung“. | |
## Internationales Entsetzen | |
Auch international sorgte der Angriff für Entsetzen. Der italienische | |
Außenminister Antonio Tajani verurteilte die Angriffe „auf das Schärfste“ | |
und fügte an: „Glaubensstätten müssen stets geschützt und die | |
Religionsfreiheit gewahrt werden“. | |
Die Leiterin der Monusco-Mission, Vivian van de Perre, sagte, die | |
„gezielten Angriffe auf wehrlose Zivilisten, insbesondere in | |
Gotteshäusern“, seien „nicht nur abscheulich“, sondern verstießen auch | |
„gegen alle Normen des Menschenrechts und des humanitären Völkerrechts“. | |
Die ursprünglich aus Uganda stammende Islamistenmiliz ADF ist mit der | |
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet. Die ADF ist seit Mitte | |
der 1990er Jahre im Nordosten des Landes aktiv. Sie wird beschuldigt, | |
tausende Zivilisten getötet zu haben. Bei ihrem letzten größeren Angriff im | |
Februar waren 23 Menschen getötet worden. | |
Der [2][an Bodenschätzen reiche Osten] der Demokratischen Republik Kongo | |
ist seit den Kriegen in den 90er Jahren in der Region [3][von Gewalt | |
geprägt]. Nach UN-Schätzungen waren Ende 2023 fast sieben Millionen | |
Menschen in dem zentralafrikanischen Land auf der Flucht, davon allein 2,5 | |
Millionen in Nord-Kivu. | |
28 Jul 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Verhaftungen-in-der-DR-Kongo/!6102285 | |
[2] /Bergbaugeschaefte-in-der-DR-Kongo/!6103799 | |
[3] /Gewalt-im-Ostkongo/!6101443 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo | |
Ostkongo | |
Islamismus | |
Katholische Kirche | |
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo | |
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo | |
Kongo | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Bergbaugeschäfte in der DR Kongo: Das Lithium-Phantom | |
Viele verdienen am Lithium von Manono, ohne dass gefördert wird – jetzt | |
wollen die USA einsteigen. Eine Recherche über Profiteure in der DR Kongo. | |
Verhaftungen in der DR Kongo: Präsident Tshisekedi „säubert“ seine Armee | |
Mehrere Generäle sitzen in Haft. Freunde von Expräsident Kabila und die | |
ruandische FDLR-Miliz werden ersetzt von Sicherheitsfirmen aus Israel und | |
USA. | |
Gewalt im Ostkongo: Demokratische Republik Kongo und M23-Miliz vereinbaren Waff… | |
Nach dem drei Monaten Verhandlungen in Katar sind sich die beiden Parteien | |
einig geworden. Bald sollen Gespräche über eine umfassende Friedenslösung | |
beginnen. Die Afrikanische Union lobt die Einigung. |