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# taz.de -- US-Medien und Politisierung: Paramount goes Penis
> Der Verkauf von Paramount wurde durch Trump zum Politikum. Nun gibt es
> grünes Licht aus Washington – und Protest wegen „South Park“.
Bild: Wird gleich in der neuen Staffel von „South Park“ aufs Korn genommen:…
LOS ANGELES dpa/AFP/taz Der Verkauf des Hollywood-Konzerns Paramount an
einen milliardenschweren Filmproduzenten hat grünes Licht aus Washington
bekommen. Die Telekommunikations-Aufsicht FCC gab den Deal rund ein Jahr
nach der Ankündigung frei. Sie bestimmt mit, weil zu Paramount der Sender
CBS gehört. Die Übernahme war zwischenzeitlich in die Mühlen der Politik
geraten: US-Präsident Donald Trump zog gegen CBS wegen angeblicher
Einmischung in den Wahlkampf vor Gericht.
Trump [1][warf der CBS-Sendung „60 Minutes“ vor,] im vergangenen Jahr ein
langes Interview mit Kamala Harris, seiner Rivalin im Rennen ums Weiße
Haus, so geschnitten zu haben, dass dies eine schwache Antwort kaschiert
habe. „60 Minutes“ bestritt einen irreführenden Schnitt und veröffentlich…
auch ein Transkript, um die Vorwürfe zu widerlegen.
Obwohl US-Medienrechtsexperten das Unternehmen in einer starken Position
sahen, stimmte Paramount einem 16 Millionen Dollar schweren Vergleich mit
Trump zu. Das wurde von vielen in der Branche als Einlenken zur Rettung des
Paramount-Verkaufs gesehen.
CBS hatte jüngst bereits das Ende der „Late Show“ von Stephen Colbert
verkündet – der Moderator und Satiriker steht dem US-Präsidenten sehr
kritisch gegenüber. Kritiker werteten den Schritt als Einknicken des
Senders gegenüber der Trump-Regierung, um die Fusion zu ermöglichen.
## Und nun – „South Park“!
Denn die traditionell neutrale [2][FCC] wurde in Trumps zweiter Amtszeit zu
einem Instrument, um die Agenda des Präsidenten umzusetzen. So gab sie
mehrere Fusionen in der Telekom-Branche nur frei, nachdem beteiligte Firmen
ihre Diversitäts-Programme einstellten. Aus Sicht des von Trump ernannten
FCC-Chefs Brendan Carr sind solche Initiativen unfair.
Beim neuen Paramount ist nun für zwei Jahre ein interner Ombudsmann
vorgesehen, der auf politische Neutralität achten soll, wie die FCC
mitteilte. Auch werde es bei dem Unternehmen keine Diversitäts-Programme
geben.
Filmproduzent David Ellison kauft Paramount über seine Produktionsfirma
Skydance. Sein Vater, der Silicon-Valley-Milliardär Larry Ellison, der als
Trump-Unterstützer bekannt ist, ist ein wichtiger Geldgeber bei dem Deal.
Erwerben wird Ellison damit auch das Recht, die Serie „South Park“ auf der
Paramount-Streaming-Plattform auszustrahlen- und zwar für die nächsten fünf
Jahre. Ihre Schöpfer Trey Parker und Matt Stone haben [3][laut Los Angeles
Times gerade einen Vertrag über 1,5 Milliarden Dollar mit Paramount
abgeschlossen.]
## „Nicht mehr relevant“
Weil Trump in der neuen Staffel gleich aufs Korn genommen wird, hat das
Weiße Haus die Animationsserie scharf kritisiert. „Diese Serie ist seit
über 20 Jahren nicht mehr relevant und hält sich mit uninspirierten Ideen
in einem verzweifelten Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, mühsam über
Wasser“, sagte Sprecherin Taylor Rogers am Donnerstag (Ortszeit).
In der ersten Folge der neuen Staffel bittet eine KI-generierte Version des
US-Präsidenten den Satan, [4][mit ihm ins Bett zu gehen.] Dieser weist
Trump jedoch zurück – unter anderem, weil sein Penis zu klein ist. Auch ein
nackter Trump, der durch die Wüste kriecht, ist in der neuen Staffel der
Zeichentrickserie für Erwachsene zu sehen.
Die satirische Serie, die häufig brisante Themen des Lebens in den USA
aufgreift, ist bereits in ihrer 27. Staffel und bei Zuschauern überaus
beliebt.
25 Jul 2025
## LINKS
[1] /Klage-gegen-renommierten-US-Sender/!6088381
[2] https://www.fcc.gov/media
[3] https://www.latimes.com/entertainment-arts/business/story/2025-07-21/south-…
[4] https://www.musikexpress.de/south-park-trump-3066075/
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