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# taz.de -- Aktivistin in Venezuela wieder frei: Menschenrechtlerin kann weiter…
> Die Menschenrechtsaktivistin Martha Grajales wurde ohne Beweise in
> Venezuela festgenommen. Auf internationalen Druck kommt sie wieder frei –
> vorerst.
Bild: Regierungsgewalt anprangern: Martha Grajales spricht auf einer Aktion des…
Die venezolanische Menschenrechtsaktivistin Martha Grajales ist wieder
frei. Am Freitag war sie verschleppt und an einen unbekannten Ort verbracht
worden, ohne Kontakt zur Außenwelt. Erst am Montag wurde ihre Festnahme
offiziell von der Generalstaatsanwaltschaft bestätigt. Auch nach ihrer
Freilassung bleibt sie wegen Anstiftung zum Hass, Verschwörung mit einer
ausländischen Regierung und krimineller Vereinigung angeklagt. Konkrete
Beweise für die erhobenen Vorwürfe wurden nicht vorgelegt.
„Martha wurde im Gefängnis des Nationalen Instituts für Frauenorientierung
(INOF) in Los Teques im Bundesstaat Miranda festgehalten“, [1][sagte ihr
Ehemann Antonio González am Dienstagabend]. Sie sei weiterhin davon
überzeugt, dass der Kampf für Menschenrechte in Venezuela ein gerechter und
legitimer Kampf sei. Grajales ermutigte aus dem Gefängnis heraus die
Frauen, die sich im „[2][Komitee der Mütter zur Verteidigung der Wahrheit“]
organisieren, um gegen politische Gewalt und das Verschwindenlassen von
Personen zu demonstrieren: „Kämpft weiter für die Freilassung eurer
Kinder“, zitierte ihr Ehemann sie.
Martha Crajales wurde in Kolumbien geboren und besitzt auch die
venezolanische Staatsbürgerschaft. Seit über 15 Jahren engagiert sie sich
für die Einhaltung der Menschenrechte, unter anderem in chavistischen
Basisorganisationen. Sie ist Mitglied der Menschenrechtsorganisation
SurGentes. „Wir verstehen uns politisch weder ausschließlich als
Chavismus-Anhänger noch als Dissidenten des Chavismus. Wir sehen die
Maduro-Regierung jedoch kritisch“, erklärte Antonio González.
## Fahrzeug ohne Kennzeichen
Am Freitagnachmittag war die 45-Jährige nach einer Protestaktion vor dem
Sitz der Vereinten Nationen in Caracas von Angehörigen der Policía Nacional
Bolivariana, der venezolanischen Polizei, in ein Fahrzeug ohne Kennzeichen
gezerrt worden. Bei der Protestaktion hatten rund 50 Mütter politischer
Gefangener die gewalttätigen Übergriffe angeprangert, denen sie zwei Tage
zuvor bei einer Mahnwache vor dem Obersten Gerichtshof ausgesetzt waren,
nachdem sich die offiziellen Sicherheitsorgane zurückgezogen hatten.
Die Mütter beharren auf Antworten darauf, wo ihre Kinder festgehalten
werden, und fordern deren Freilassung. Dem chavistischen Regime von
Präsident Nicolás Maduro sind die Mütter seit langem ein Dorn im Auge.
Mit der Mahnwache erinnerten die Frauen an den ersten Jahrestag der
manipulierten Präsidentschaftswahl am 28. Juli 2024 und die darauf folgende
Repression. Mit brutaler Gewalt war das Regime gegen die damaligen Proteste
vorgegangen. Mindestens 28 Menschen wurden getötet. Zudem begann eine
Verhaftungswelle, bei der rund 2.400 Personen willkürlich inhaftiert
wurden, darunter zahlreiche junge Menschen, aber auch Hausfrauen und
Rentner*innen. Nach offiziellen Angaben wurden bis heute rund 1.800 von
ihnen wieder freigelassen.
Die Verhaftung von Grajales hat international eine Welle der Empörung
ausgelöst. Am Wochenende unterzeichneten mehr als 800 Aktivist*innen
und Menschenrechtsengagierte, darunter der argentinische
Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel, einen Brief für Grajales'
Freilassung. Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte,
Volker Türk, mischte sich ebenfalls ein. Ganz offensichtlich hat der Druck
gewirkt – erstmal.
13 Aug 2025
## LINKS
[1] https://www.infobae.com/america/america-latina/2025/08/13/el-regimen-de-mad…
[2] /Soziologe-vor-Wahl-in-Venezuela/!6087890
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Venezuela
Nicolás Maduro
Hugo Chavez
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